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Reden und Ansprachen

Reden und Ansprachen

Titel: Reden und Ansprachen
Autoren: Frank Rosenbauer , Wolfgang Mentzel
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Folien oder andere vorbereitete Hilfsmittel werden durch einen entsprechenden Hinweis im Manuskript nicht vergessen.
    Regieanweisungen an die eigene Person können helfen, eigene Schwächen (Fehler) zu vermeiden und die rhetorischen Mittel richtig einzusetzen.
Durch Farbmarkierungen kennzeichnen Sie wichtige Gedanken, die sie sprachlich hervorheben möchten (lauter, langsamer, Pause).
Wer weiß, dass er unruhig steht, schreibt sich auf jeden Stichwortzettel (mit anderer Farbe als die übrigen Stichworte) einen entsprechenden Hinweis.
Durch ein gemaltes Auge oder das Wort „Blick“ erinnern Sie sich daran, den Blickkontakt nicht zu vergessen.
Der Schnellsprecher wird sich durch den Hinweis „langsam“ an dieses Problem erinnern.
Engen Sie sich nicht zu sehr ein, indem Sie einzelne Reaktionen notieren (z. B. Faust ballen, lachen, Dr. Huber anschauen), die Sie an einer ganz bestimmten Stelle Ihres Vortrags einbringen wollen. Das könnte gekünstelt wirken.
    Wichtig
    Durch Regieanweisungen sind Schwierigkeiten beim Reden nicht sofort behoben, aber sie werden mit jedem weiteren Redeauftritt geringer.
    Im Rhetorikseminar hat die konsequente Anwendung dieser Methode bei nur fünf bis sechs Redeauftritten den meisten Teilnehmern geholfen, um z. B. ein hartnäckiges „äh“ weitgehend verschwinden zu lassen oder den anfangs fehlenden Blickkontakt herzustellen.
    Beispiel für einen Stichwortzettel
    1. Hauptstichwort
Unterstichwort
Zeit/Seite
Unterstichwort
(Regieanweisung)
2. Hauptstichwort
Unterstichwort
Zeit
Unterstichwort
Unterstichwort
Redezeit einhalten durch Zeithinweise
    Auch der Vermerk von Zeithinweisen im Manuskript zählt zu den Regieanweisungen. Wenn sie notieren, wo Sie nach 10, 20, 30 Minuten sein wollen, dann können Sie bei Abweichungen rechtzeitig gegensteuern. Wer bei einem einstündigen Vortrag nach 50 Minuten zum ersten Mal auf die Uhr sieht und feststellt, dass er gerade die Einleitung abschließt, der wird es in der vorgesehenen Zeit nicht mehr schaffen.
Namen, Zahlen und Zitate wörtlich aufschreiben
    Keine Regel ohne Ausnahme! Das gilt auch für die Empfehlung, nur Stichworte aufzunehmen. Eine erste Abweichung ist bei Namen, Zahlen und Zitaten möglich. Die Gefahr sich zu versprechen ist geringer, wenn Sie Namen und Zahlen vollständig aufschreiben. Bei Zitaten kommt es zumeist auf die exakte Formulierung an. Beim Zitat im Fachvortrag verlangt dies die wissenschaftliche oder fachliche Korrektheit. Hier kann für die Dauer des Zitats auch der Blickkontakt eingestellt und das Zitat „vorgelesen“ werden.
    Zitate, die inzwischen Allgemeingut geworden sind (aus der Literatur, Politik, Werbung usw.), sind in der Regel kurze, schlagkräftige Aussagen. Ihre Wirkung hängt auch davon ab, wie gut sie vorgetragen werden. Hier bietet die wörtliche Niederschrift die Möglichkeit, sich nochmals über den genauen Wortlaut zu vergewissern, um dann das Zitat mit Blickkontakt und Gestik auszusprechen.
Anfangssatz wörtlich aufnehmen
    Eine zweite Ausnahme von der Regel, nur Stichworte aufzunehmen, ist der Anfangssatz. Schreiben Sie diesen wörtlich auf! Wörtlich aufschreiben muss nicht wörtlich vorlesen bedeuten. Gerade am Beginn eines Vortrags ist die Spannung besonders groß. Allein das Wissen darüber, dass der Anfangssatz wörtlich im Manuskript steht, reicht in der Regel aus, ihn auch frei aussprechen zu können. Und wenn der Kloß im Hals wirklich einmal besonders groß sein sollte, dann lesen Sie den ersten Satz eben vor. Das ist zwar nur die zweitbeste Lösung, aber Sie überwinden die Anfangsbarriere und werden sicherer fortfahren.
    Manuskriptreden nur in Ausnahmefällen
    Es gibt einige Situationen, in denen es nicht ohne ein voll ausgearbeitetes Manuskript geht. Das kann notwendig sein, wenn es auf besonders exakte Formulierungen ankommt (z. B. bei einem wissenschaftlichen Vortrag). Auch wenn jemand den Vortrag eines anderen hält (z. B. wegen Krankheit des Redners) oder wenn ein Manuskript schon vorher eingereicht wurde und der Wortlaut eingehalten werden muss. Auch wer es sich leisten kann, Ghostwriter für sich arbeiten zu lassen, verfügt über ein Vollmanuskript. Dennoch sollte das Vollmanuskript auf wenige Ausnahmen beschränkt bleiben. Insbesondere ungeübte Redner glauben, durch eine voll ausgearbeitete Manuskriptrede mehr Sicherheit zu gewinnen. Sie übersehen dabei aber völlig die Einengung durch das Vollmanuskript. Es ist kaum möglich, vom Manuskript abzuweichen, ohne den Gedankenfluss
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