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Reden macht Leute

Reden macht Leute

Titel: Reden macht Leute
Autoren: Gudrun Fey
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Beziehung auf zwischen Redner und Publikum, die jederzeit von beiden Seiten aus kündbar ist. Nur wenn diese beiderseitige Kündbarkeit ausgeschlossen ist, kommt „Gewalt“ mit ins Spiel. Haben Sie deshalb Mut, Ihre Hörer in Ihrem Sinne zu beeinflussen. Wenn Ihnen dies gelingt, dann werden Sie selbst feststellen: „Reden macht Leute.“

Übersicht 2 Lampenfieber geschickt nutzen Lampenfieber ist beherrschbar Ich bin okay, ihr seid okay Warum man Angst vor den Hörern hat Umgang mit Verkrampfungen und Blackouts Ihr Anliegen besiegt das Lampenfieber Umgang mit Redenormen

Lampenfieber ist beherrschbar
    Falsche Hilfen gegen das Lampenfieber
Hilfen aus der Apotheke?
    Das Thema Redeangst oder Lampenfieber ist für jeden Menschen, der in der Öffentlichkeit auftritt, mehr oder weniger relevant. Laut einer amerikanischen Studie haben 40 Prozent der Menschen Angst vor dem Reden in der Öffentlichkeit, jedoch nur 19 Prozent vor dem Sterben. Somit ist die Redeangst einer der meistverbreitesten Ängste. Doch da man sie vielen Menschen nicht anmerkt, Männern oft weniger als Frauen, denkt man immer, dass man nur selbst davon betroffen ist. So sind Frauen immer erstaunt, wenn sie in Rhetorikseminaren feststellen, dass viele Männer, genau wie sie selbst, Angst haben, vor einer größeren Gruppe zu reden. Die Redeangst bei Männern hat oft andere Ursachen als bei Frauen. So empfinden sich Männer oft als Konkurrenten und wollen dann besser reden als andere Männer. Auch Männer bemerken bei ihren Geschlechtsgenossen oft nicht die Redeangst und denken dann, dass nur sie davon betroffen sind. Da Männer bekanntermaßen Probleme haben, Gefühle zu äußern, sind es in einer gemischten Gruppe in der Regel die Frauen, die dieses Thema zur Sprache bringen. Außerdem geben Männer nicht gern zu, Angst zu haben. Lampenfieber oder Angst ist nichts anderes als eine negative Erwartungshaltung. Man fürchtet sich beispielsweise vor Folgendem:
    Ursachen für Redeängste
Angst, sich zu blamieren
Angst, sich lächerlich zu machen
Angst, stecken zu bleiben/sich zu versprechen
Angst, die Hälfte zu vergessen
Angst, den eigenen Erwartungen nicht zu genügen
Angst, die Karriere zu ruinieren
Angst vor Fachleuten, die mehr wissen als man selbst
Angst vor Ablehnung/Widerstand
Angst, zu wenig Stoff zu haben/zu früh fertig zu sein
    Was ist das Gegenteil von Angst? Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Zuversicht oder Selbstvertrauen. Da Angst aber nur in der Vorstellung existiert, hat man Macht über sie. Zuversicht lässt sich systematisch aufbauen. Diese Erfahrung haben Sie sicher auch schon gemacht, beispielsweise beim Rad fahren oder Schwimmen lernen. Vielleicht schlug Ihnen auch Ihr Herz bis zum Hals, als Sie das erste Mal am Steuer eines Autos saßen.
    Genauso, wie Sie diese Ängste überwunden haben, können Sie auch die Redeangst überwinden und werden dann feststellen, dass das Reden genauso Spaß machen kann wie Schwimmen, Rad fahren oder Auto fahren. Erwarten Sie deshalb nicht, dass Sie nach dem Lesen eines Buches oder selbst nach dem Besuch eines Rhetorikseminars Ihre Redeangst ganz losgeworden sind. Es ist ein Prozess, der Zeit, Übung und Redeerfolge braucht. Doch wenn Sie am Ball bleiben, werden Sie feststellen, dass die Redeangst auf ein erträgliches Maß absinkt.
    Entscheidend ist, dass Sie Ihr Lampenfieber beim Reden als natürliche Begleiterscheinung akzeptieren. Lampenfieber ist nämlich ein beflügelndes Energiepotenzial, wenn Sie es richtig einsetzen. Es hilft Ihnen, eine Brücke zu Ihren Hörern zu schlagen. Wenn Sie das erkennen, ist das Lampenfieber kein negativer Stress oder Distress , sondern „guter“ Stress oder Eustress , der Sie beflügelt, in euphorische Stimmung versetzt. Lampenfieber erst setzt die Impulse, um sich selbst zu übertreffen.
    Falsche Hilfen gegen das Lampenfieber
    Wein, Bier oder Sekt helfen leider tatsächlich gegen Lampenfieber. Zum einen werden körperliche Verkrampfungen abgebaut, man fühlt sich lockerer und entspannter. Zum anderen enthemmt er und „löst die Zunge“. Man hat dann weniger Formulierungsschwierigkeiten. Dennoch rate ich davon ab, vor einer Rede Alkohol zu trinken. Die Gefahr, sich an diese „Krücke“ zu gewöhnen, ist zu groß. Das belegt der große Anteil der redenden Berufe wie Lehrer oder Schauspieler unter den Alkoholabhängigen.
    Der Genuss von Alkohol ist somit keine echte Hilfe. Er löst das Problem Lampenfieber nur scheinbar und nicht auf Dauer.
    Hilfen
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