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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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an Fumiko. »Wie viele Japaner könnte es geben, die in so unruhigen Zeiten ein legitimes Interesse an einem Treffen mit Jin haben? Und aus welchem Grund? Geht es da um ein Geschäft?«
    »Bis vor kurzem hatte Japan nur sehr schlechte wirtschaftliche Beziehungen zu Nordkorea«, antwortete Fumiko ihm. »Aber dann hat sich unser neuer Premierminister dazu bereit erklärt, die Tür einen Spalt zu öffnen, um einen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit Pjöngjang zu ermöglichen.«
    »Also trifft sich vielleicht jemand aus Japan mit Jin, um ein Geschäft über, na, sagen wir mal, Nahrungsmittel, Treibstoff oder irgendwelche anderen Güter auszuhandeln, die sie in Nordkorea doch so verzweifelt brauchen«, vermutete Scott.
    »Das glaube ich nicht«, meinte Fumiko. »Der Norden hat einen Wirtschaftsminister und seine Leute, die mit den Japanern über solche Dinge verhandeln. Angesichts der neuen Lage in Pjöngjang würde Jin das Land nicht verlassen, wenn das Treffen nicht wesentlich für das Überleben der Volksrepublik Korea wäre.«
    »Sie meinen, das Überleben ihres atomaren Arsenals, nicht wahr?«, warf Scott ein.
    Alle Augen richteten sich auf ihn, und mit ihrem Schweigen gaben sie ihm zu verstehen, dass ihnen klar war, was er damit gemeint hatte.
    Langsam schälten sich für Scott die Umrisse des Plans heraus, den Radford und Ellsworth ausgeheckt hatten, und das gefiel ihm gar nicht. »Sie sagten, dass dieses Treffen in der Nähe von Taiwan stattfinden soll. Wo genau?«
    »Auf einer Insel namens Matsu Shan«, antwortete Fumiko. »Wir konnten das aus den abgefangenen Funksprüchen ermitteln.«
    »Und, was ist dort auf Matsu Shan?«, fragte Scott.
    »Eine Villa, die einem taiwanesischen Drogenbaron gehört.«

3
    K ONSPIRATIVES H AUS , V ORSTADT VON V IRGINIA
    »General, verstehe ich Sie da richtig?«, fragte Scott. »Sie wollen ein SEAL-Team nach Matsu Shan schaffen, das herausbekommen soll, was Jin vorhat?«
    »Wir müssen unbedingt wissen, worum es bei diesem Treffen geht«, sagte Radford. »Und das schaffen wir nur, indem wir SEALs dort absetzen.«
    »Wir brauchen bei diesem Unternehmen Ihre Erfahrung und Sachkenntnis«, warf Ellsworth ein.
    Scott spürte, wie sich alles in ihm verkrampfte. Er sah die nordkoreanische Fregatte auf Angriffskurs, dachte noch einmal an den Wettlauf, das SEAL-Team rechtzeitig an Bord der Chicago zu schaffen, sah, wie sich ihre Torpedos in die Fregatte bohrten und sich Bug und Heck zu einem V verformten … »Bei allem Respekt, General, wenn ich mich richtig erinnere, hatten Sie doch damals Zweifel, ob meine Fähigkeiten ausreichen würden, jemals wieder eine ähnliche Operation durchführen zu können.«
    Ellsworth deutete mit einem Finger auf ihn. »Wir sind nicht hier, um alte Geschichten aufzuwärmen, Scott. Sie haben mit Ihrer Leistung in der Ostsee Ihr Konto wieder ausgeglichen«, fuhr er Scott an. Dann aber erinnerte ihn die Anwesenheit von Radford, Jefferson und Fumiko daran, nicht die Beherrschung zu verlieren, und er fuhr ruhig fort: »Sie haben Eingreifteams nach Dubrovnik und Nordkorea gebracht, also müsste diese Sache mit Matsu Shan eine Kleinigkeit für Sie sein.«
    »Sir, eine Kleinigkeit ist es nie«, gab Scott zurück.
    Jeffersons Gesicht blieb ausdruckslos, und er sagte nichts. Fumiko war solche Diskussionen zwischen Vorgesetzten und Untergebenen vielleicht nicht gewöhnt, denn sie fühlte sich offensichtlich nicht wohl dabei. Nur Radford schien anscheinend bereit, die beiden Männer den Konflikt unter sich austragen zu lassen, und rauchte weiter seine Zigarette.
    »Ich will damit nur sagen, dass Sie in freundlichen Gewässern operieren würden, Scott. In taiwanesischem Hoheitsgebiet, nicht im verdammten Gelben Meer vor der Küste Koreas.«
    »Admiral, die chinesische Marine patrouilliert diese Gewässer«, gab Scott zu bedenken. »Die taiwanesische auch. Da unentdeckt rein und wieder rauszukommen, das kann eine heikle Sache sein, ganz zu schweigen davon, ein Landungsteam hineinzuschaffen. Ist Taiwan über diese Operation informiert?«
    »Taiwan wird da nicht mit hineingezogen«, sagte Radford und stand aus seinem Sessel auf. »Das ist ganz allein unsere Sache. Ich will nur einen Spähtrupp, keinen Angriff. McCoy wird das Team führen. Wir brauchen in dieser Sache eine erstklassige nachrichtendienstliche Beurteilung. Also muss jemand dabei sein, der weiß, auf was er hören und worauf er achten muss. Das bedeutet, dass Sie mit dem Team mitgehen.«
    Scott
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