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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman
Autoren: Tom Clancy
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Bullen, das musste nicht ausdrücklich erwähnt werden, waren sehr viel verlässlicher als Spione.
    »Keine Wanzen im Badezimmer? Prima«, sagte Ryan. Er war noch nicht lange dabei, wusste aber inzwischen, dass seine Arbeit beim Geheimdienst mit der als Geschichtsdozent an der Naval Academy nur wenig gemein hatte. Wanzen gab es mit Sicherheit – in Basils Büro…
    »Wie auch immer, ich habe eine gute Nachricht für dich: Du wirst mich häufig zu sehen bekommen – wenn’s recht ist.«
    Ryan nickte müde und rang sich ein Lächeln ab. »Na, dann hab ich wenigstens jemanden, mit dem ich anstoßen kann.«
    »Dazu wird es reichlich Gelegenheit geben. Hierzulande werden mehr Geschäfte im Pub abgeschlossen als im Büro. Pubs sind die hiesige Version unserer Country Clubs.«
    »Hauptsache, das Bier schmeckt.«
    »Jedenfalls besser als das Gesöff bei uns zu Hause. In der Hinsicht hab ich mich schon komplett umgestellt.«
    »In Langley war zu hören, dass du für Emil Jacobs jede Menge Aufklärungsarbeit leistest.«
    »Hin und wieder, ja.« Murray nickte. »Tatsache ist, dass unsereins in der Hinsicht mehr leistet als die meisten bei euch. Eure Agenten haben sich von der Pleite 1977 immer noch nicht erholt und werden, wie mir scheint, auch noch lange daran zu knacken haben.«
    Ryan musste ihm Recht geben. »Admiral Greer ist derselben Meinung. Bob Ritter hat zwar einiges auf dem Kasten – vielleicht sogar ein bisschen zu viel, wenn du weißt, was ich meine –, aber es mangelt ihm an Freunden im Kongress, die helfen könnten, seinen Apparat so auszubauen, wie er sich das vorstellt.«
    Greer war Chefanalyst der CIA, Ritter der Operationschef. Die beiden kamen sich häufig in die Quere.

    »Im Unterschied zum DDI genießt Ritter nur wenig Vertrauen. Dass dem so ist, hat immer noch mit dem Church-Committee-Fiasko vor zehn Jahren zu tun. Der Senat scheint sich einfach nicht daran erinnern zu können, wer die Operationen damals geleitet hat. Der Boss wird heilig gesprochen und die Truppen kreuzigt man, wo sie doch nur seine Befehle ausgeführt haben – wenn auch zugegebenermaßen schlampig. Mann, war das ein…« Murray suchte nach dem treffenden Ausdruck. »Die Deutschen nennen so was eine Schweinerei. Genau lässt sich das nicht übersetzen, aber der Klang spricht für sich.«
    Jack grunzte belustigt. »Ja, und passt besser als fuckup .«
    Der zu jener Zeit von Camelot vom Büro des Generalstaatsanwalts aus lancierte und von der CIA durchgeführte Versuch, Fidel Castro zu töten, wirkte im Nachhinein, als hätten die Autoren von Woody Woodpecker und The Three Stooges das Drehbuch dazu geschrieben: Politiker versuchten, James Bond zu imitieren, die von einem gescheiterten britischen Spion erfundene Figur. Aber das Kino war einfach nicht mit der wirklichen Welt zu vergleichen, das hatte Ryan auf die harte Tour erfahren müssen, zuerst in London, dann in seinem eigenen Wohnzimmer.
    »Wie gut sind sie nun wirklich, Dan?«
    »Die Briten?« Murray führte Ryan auf das Rasenstück vor dem Haus. Die Möbelpacker waren vom SIS überprüft worden, Murray aber gehörte zum FBI. »Basil ist absolute Spitze. Deshalb hat er sich so lange halten können. Er war ein hervorragender Agent und der erste, der gerochen hatte, dass an Philby was faul war. Man bedenke, damals war Basil noch ein Frischling. Er ist ein tüchtiger Verwaltungsbeamter und einer der schnellsten Denker, die mir je begegnet sind. Politiker beider Lager schätzen ihn und vertrauen ihm. Das hat man nicht oft. Auf Anhieb fällt mir da nur Hoover ein, abgesehen davon, dass um ihn damals ein regelrechter Kult betrieben wurde. Ich mag Basil. Man kann gut mit ihm arbeiten. Und er ist sehr von dir angetan, Jack.«
    »Warum?«, fragte Ryan. »Ich hab doch nicht viel getan, was für mich spräche.«
    »Basil hat ein Auge für Talente. Er hält dich für den Richtigen und ist im Übrigen ganz begeistert von dem, was du dir da im vergangenen Jahr ausgedacht hast, um undichte Stellen aufzuspüren – du weißt
schon, die Singvogelfalle. Und ihren zukünftigen König zu retten hat schließlich auch nicht geschadet, oder? Du bist im Century House ein gefragter Mann, und wenn du die Erwartungen, die man an dich stellt, erfüllst, wirst du als Spion noch ganz groß rauskommen.«
    »Prächtig.« Ryan war sich nicht sicher, ob das überhaupt das war, was er sich wünschte. »Dan, ich bin ein zum Geschichtslehrer mutierter Börsenmakler. Du erinnerst dich?«
    »Das ist
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