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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca
Autoren: Felix Thijssen
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Dennis. »Der arme Jan. Das tut mir aber leid.« Er tat sehr erschüttert. »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Wir gehen eben zurückhaltend mit schlechten Nachrichten um«, sagte der Brigadier. »Ich sehe ja, wie nahe dir das geht.«
    »Allerdings war ein bisschen wenig Wasser in seiner Lunge«, fügte die Inspecteurin hinzu. »Jedenfalls dafür, dass er scheinbar ertrunken war. Deswegen haben wir die Proben ins Labor geschickt. Er hatte etwas Alkohol im Blut, vielleicht von den Bierchen im De Hoek, aber wir haben auch noch etwas anderes gefunden, nämlich äh …« Sie schaute demonstrativ auf ihren Notizblock. »Spuren von Nembutal. Das ist ein hochwirksames Schlafmittel.«
    Dennis starrte sie mit großen Augen an.
    »Tja«, sagte die Inspecteurin. »Das Auto war gestohlen und der Tote hatte merkwürdigerweise keine Papiere bei sich, aber wir hatten seine Fingerabdrücke im Computer. Von da aus war es nur noch ein kleiner Schritt bis zu dem Jugendheim, wo wir erfuhren, dass Jan Schreuder eng mit einem gewissen Dennis Galman befreundet war. Und zu unserer großen Überraschung informierten uns die Kollegen daraufhin, dass dieser Dennis Galman illegal mit seinem Wohnmobil an der Linge gestanden hatte und inzwischen hierher umgezogen war. Zwei Kilometer von dem äh … Unfallort entfernt. Das hätte jeden Polizeischüler hellhörig gemacht.«
    »Tja, so kann’s gehen«, sagte Dennis und räusperte sich. »Hätten Sie das doch gleich gesagt, dann hätte ich äh …«
    »Was?«
    »Es tut mir leid, dass ich eben ein bisschen ruppig war«, sagte er. »Jan war früher ein guter Freund von mir. Ich kann mir nicht vorstellen, was er hier machte, und dann auch noch in einem gestohlenen Auto …«
    »Aber mit gestohlenen Autos kennst du dich doch gut aus.«
    Dennis stellte sich taub. Er machte einen Fehler nach dem anderen. »Vielleicht hatte er erfahren, dass ich hier in der Nähe war, und wollte mich suchen.« Eine Denkfalte bildete sich auf seiner Stirn. »Mist!«, sagte er voller Bedauern. »Wenn er mich gefunden hätte, würde er vielleicht noch leben.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Na ja, dann wäre ich vielleicht bei ihm gewesen und dann wäre ihm nichts geschehen«, sagte Dennis. »Ich musste schon früher immer auf ihn aufpassen.« Er seufzte. »Ja, natürlich klingt das komisch, aber er war wirklich in Ordnung und ich wäre wirklich der Letzte, der ihm etwas Böses wollte.«
    »Kann schon sein«, sagte der Brigadier. »Aber so viele Zufälle an einem einzigen Abend machen uns trotzdem ein bisschen unzufrieden.«
    »Was? O ja, natürlich. Entschuldigung …« Dennis war durcheinander. »Sie wollten wissen, wo ich mit Klaas zusammen hingegangen bin. Wir waren nicht in einer Kneipe, sondern haben draußen gesessen, vor einem Hafenlokal in Leerdam. Wir haben uns die Schiffe angeschaut. Es war ziemlich viel los, das Wetter war ja schön, bestimmt haben einige der anderen Gäste uns gesehen.« Er schwieg, als er begriff, dass er zu ausführlich wurde, und schüttelte betrübt den Kopf. »Mein Gott, wenn ich gewusst hätte, dass Jan zur selben Zeit …«
    Die Inspecteurin schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und steckte den Notizblock und das Foto in ihre Tasche.
    »Wir werden deine Aussage auf jeden Fall überprüfen«, sagte sie. »Wenn du Glück hast, hörst du nichts mehr von uns, aber du solltest dich jedenfalls in nächster Zeit zu unserer Verfügung halten.« Sie stand auf.
    »In Ordnung«, sagte Dennis.
    »Ich habe gehört, du willst hier einen kleinen Betrieb eröffnen?«, fragte der Brigadier.
    »Ja, eine Gärtnerei, mit Rob Welmoed zusammen.«
    »Mit dem Geld von der Versicherung?«
    »Nein, aus einem kleinen Erbe.«
    »Von deinen Adoptiveltern, die vor einem Jahr bei dem Brand ihres Hauses ums Leben kamen?«
    Rebecca spürte, wie Suzan an ihrer Seite erstarrte. Sie blickte Dennis an, der einen Seufzer ausstieß und sagte: »Wenn ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein kann, sagen Sie einfach Bescheid.«
    »Hast du einen Reisepass?«, fragte die Inspecteurin.
    »Nein«, antwortete Dennis. »Ich habe noch nie einen besessen.«
    Der Brigadier schüttelte Suzan und Rebecca die Hand. »Tut mir leid, dass wir Sie von der Arbeit abgehalten haben«, sagte er.
    Suzan nickte. »Macht doch nichts.«
    Die Inspecteurin nickte Suzan freundlich zu und schaute dann Rebecca mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wolle sie ihr irgendetwas sagen, sie warnen vielleicht. Dennis wies mit einer Geste auf das
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