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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca
Autoren: Felix Thijssen
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nebeneinander an der Anrichte. »Nur noch einen kleinen Augenblick«, bat der Brigadier lächelnd. »Sind Sie sicher, dass Sie den Mann auf dem Foto noch nie hier gesehen haben? Oder hat Meneer Galman vielleicht irgendwelche anderen Besucher gehabt?«
    »Besucher?«, fragte Suzan. »Nicht dass ich wüsste.«
    »Nur einmal, da war dieser Klaas bei ihm«, sagte Rebecca. Sie wusste, dass sie sich damit in die Nesseln setzte, aber sie sagte es trotzdem. Die Inspecteurin schaute sie an, sodass Rebecca als Einzige den Funken der Wut in Dennis’ Augen wahrnahm.
    »Welcher Klaas?«, fragte der Brigadier.
    »Ein Freund von ihm, soweit ich weiß«, sagte Rebecca.
    »Und wann war das?«
    Sie tat, als müsse sie überlegen, und sah Dennis gespielt unschuldig an. »War das nicht an dem Abend, als du dein Wohnmobil hier zu uns gestellt hast?«
    Dennis sagte nichts. Die Inspecteurin wechselte einen Blick mit dem Brigadier und fing an, sich Notizen zu machen. »Wer ist denn dieser Klaas?«, fragte sie.
    »Was weiß denn ich«, antwortete Dennis. »Irgendein Typ, den ich in der Kneipe kennen gelernt habe und der behauptet hat, mir einen Job in der Glasfabrik besorgen zu können. Ich weiß nicht mal, wie er mit Nachnamen heißt.«
    »Wo haben Sie ihn denn getroffen? Vielleicht im Café De Hoek in Leerdam?«
    »Weiß ich nicht mehr. Kann sein, dass es eine Eckkneipe war.«
    »Wo wohnt denn dieser Klaas?«
    »Keine Ahnung.« Seine Blick huschte zu Rebecca. Diese dachte an Max Winter und beschloss, dass sie weit genug gegangen war und nicht verraten würde, dass er an jenem bewussten Abend angeblich bei Klaas gegessen und ihm beim Bau eines Taubenschlags geholfen hatte. An dem Abend, an dem ihr Vater ermordet worden war.
    Der Brigadier blickte sie forschend an. »Wie sah dieser äh … Klaas denn aus?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Ich stand auf der Terrasse, es war schon dunkel, ich konnte ihn nicht genau erkennen.« Sah sie Erleichterung auf Dennis’ Gesicht?
    »Woher weißt du dann überhaupt, dass jemand da war?«, fragte die Inspecteurin.
    Weil ich wie eine liebeskranke Gans neben seinem Wohnmobil stand. Suzan drückte Rebeccas Hand, als wüsste sie genau Bescheid. »Ich habe die beiden zusammen mit einem Auto wegfahren sehen. Dennis hatte vorher sein Fahrrad in den Kofferraum geladen.«
    »Und woher willst du dann wissen, dass der Mann Klaas hieß?«
    »Dennis hat es mir erzählt.«
    Die Inspecteurin nickte viel sagend. »Was für ein Auto war es denn?«
    »Das konnte ich leider auch nicht erkennen.«
    Die Polizistin wandte sich an Dennis. »Wo seid ihr hingefahren?«
    »Ein Bier trinken.«
    »Wieder im Café De Hoek?«
    »Weiß ich nicht mehr genau.« Dennis seufzte tief und heuchelte Empörung. »Ich verstehe das nicht«, sagte er. »Erst jagt die Polizei mich von meinem Stellplatz weg als Dank dafür, dass ich meine Bürgerpflicht tue und ein junges Mädchen davor bewahre, vergewaltigt zu werden. Und jetzt steht die Polizei schon wieder vor der Tür, weil ich mit einem Bekannten ein Bier trinken war. Man sollte doch meinen, dass … Ach, was soll’s.«
    Die Inspecteurin schaute ihn unbewegt an. »Es wäre aber trotzdem besser für dich, wenn du uns sagen könntest, wo ihr ein Bier getrunken habt und ob es eventuell Zeugen gibt, die euch gesehen haben und deine Aussage bestätigen können. Damit hättest du ein Alibi.«
    »Ein Alibi?« Dennis tat so, als verstehe er überhaupt nichts mehr und sei aufrichtig empört, aber er steckte in der Klemme und Rebecca sah, dass das auch der Inspecteurin nicht entging. »Wozu brauche ich denn ein Alibi?«
    »Was für ein Auto fuhr dieser Klaas?«
    »Einen kleinen Renault, glaube ich.«
    »Und da passte dein Fahrrad in den Kofferraum?«
    »Es guckte halb raus, na und?«, fuhr er sie an. »Soll ich dafür jetzt auch noch Strafe zahlen?«
    »Und wie sieht dieser Klaas aus?«
    »Blond, dünn, so um die dreißig.«
    Rebecca stellte fest, dass er den beiden eine Lüge nach der anderen auftischte. »Was ist denn mit diesem Klaas?«, fragte sie.
    »Nichts«, sagte die Inspecteurin lächelnd. »Es sei denn, er hieß in Wirklichkeit Jan Schreuder. Und mit dem ist etwas ganz Übles passiert.« Sie schaute Dennis starr an. »Dein guter Freund, den du schon so lange nicht mehr gesehen hast, ist in derselben Nacht, in der du mit diesem geheimnisvollen Klaas ein Bier trinken warst, nur zwei Kilometer von hier entfernt in ein Wehl gefahren und ertrunken.«
    »Oh, mein Gott«, sagte
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