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Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)

Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ungeschickter, und schließlich kam es, wie es kommen musste: Ein kraftvoller Hieb brachte ihn aus dem Gleichgewicht.
    Er taumelte. Es gelang ihm nicht mehr, das Gleichgewicht zu halten, und das Schwert entglitt seinen Fingern.
    Schwer stürzte er zu Boden.
    Wie ein steinerner Berg ragte das Ungeheuer über ihm auf und hob das Schwert, um ihm den Todesstoß zu versetzen.
    Ein in dem Gewölbe wie Donnerkrachen widerhallender Schuss ertönte.
    Cards Kugel traf den Steinkrieger in den Kopf.
    Mit letzter Kraft gelang es Raven, sich zur Seite zu wälzen, sodass das zusammenbrechende Ungeheuer ihn nicht unter sich begrub.
    Gleich darauf waren drei, vier weitere zur Stelle. Zwei weitere Schüsse ertönten, aber Card konnte nicht alle Monster gleichzeitig TÖTEN.
    Das Letzte, was Raven sah, war die Klinge eines auf ihn niedersausenden Schwertes, dann traf die steinerne Klinge seinen Schädel und spaltete ihn. Der Tod kam so schnell, dass Raven nicht einmal Schmerz verspürte.
    Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, walzte die steinerne Armee über seinen Leichnam hinweg auf Inspektor Card zu ...
    Stimmengemurmel drang an Ravens Ohr, als er wieder zu sich kam. Nur Momente später brachen die Erinnerungen mit erdrückender Wucht über ihn herein, und er begriff, dass er dies unmöglich erleben konnte. Deutlich erinnerte er sich an den Schwertstreich, mit dem eines der Steinmonster ihn getötet hatte, und an die alles verschlingende Schwärze, in der er versunken war.
    Er war nicht nur verletzt worden und hatte das Bewusstsein verloren, das wusste er mit unumstößlicher Sicherheit.
    Er war tot gewesen!
    Und doch lebte er.
    Er schlug die Augen auf und fuhr mit einem Ruck von der Couch hoch, auf der er gelegen hatte. Er befand sich wieder im Salon des Landsitzes. Nicht weit von ihm entfernt standen Janice, Sir Anthony, Hives, und - er glaubte seinen Augen nicht zu trauen - auch Hillary und redeten aufgeregt auf einen ihm unbekannten, gut aussehenden Mann Mitte der Zwanzig ein. Im Kamin prasselte ein behagliches Feuer.
    »Ah, Mr. Raven, Sie sind auch aufgewacht«, sagte der Unbekannte mit wohltönender Stimme. »Dann kann ich endlich die Fragen beantworten, mit denen diese Herrschaften mich schon die ganze Zeit überschütten, ohne alles mehrfach erklären zu müssen.«
    »Hillary«, murmelte Raven ungläubig. »Sie leben! Aber - Sie waren doch tot, Sie ...«
    »So wie Sie, mein guter Freund, und wie auch die drei Männer vom Geheimdienst, die jetzt wieder draußen in der Halle sitzen und sich vergeblich einen Reim auf alles zu machen versuchen«, sagte der Unbekannte.
    Raven musterte ihn genauer. Er war sicher, den Mann noch nie gesehen zu haben, und doch kam ihm etwas an ihm vertraut vor.
    »Wer - wer sind Sie?«
    »Es überrascht mich nicht, dass Sie mich nicht erkennen, denn ich muss zugeben, dass ich mich ein klein wenig verändert habe. Früher einmal war ich Inspektor bei Scotland Yard. Nun? Dämmert es Ihnen allmählich?«
    »Card? Aber das ist ... ich meine, wie ...« Jetzt, da er einmal daraufgebracht worden war, erkannte er, dass der schlanke, so ungemein gut aussehende Mann im Gesicht tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem früheren Inspektor hatte.
    »Wenn Sie mir endlich die Gelegenheit geben, werde ich Ihnen alles erklären«, sagte der Mann, der behauptete, Card zu sein. »Sehen Sie, als wir dort unten in diesem Gewölbe gegen die Monster gekämpft haben, begriff ich plötzlich, dass alles irgendwie mit Mrs. Baltimore und diesem Buch zu tun haben musste, in dem sie schrieb. Im letzten Moment, bevor die Ungeheuer auch mich überwältigen und TÖTEN konnten, erschoss ich die Frau mit Ihrer Pistole. Ich bedauere, dass es dazu kommen musste, aber es war die einzige Chance, die mir noch blieb. Im gleichen Moment, in dem sie starb, verschwanden die Ungeheuer so spurlos, wie sie aufgetaucht waren.«
    »Aber ...«, setzte Raven an, doch der auf unbegreifliche Weise verjüngte Card brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen.
    »Gedulden Sie sich noch einen Moment, Sie werden gleich alles verstehen. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, nach Mrs. Baltimores Tod verschwanden die Ungeheuer, aber dafür spürte ich plötzlich, wie etwas in meinen Geist eindrang und ihn zu kontrollieren versuchte. Während dieses geistigen Kontaktes erfuhr ich alles, was ich Ihnen nun erzähle. Unser Feind war die ganze Zeit über dieses Buch dort unten, eine dämonische Manifestation, die sich meinem Verständnis auch jetzt noch
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