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Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)

Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Raven - Schattenchronik: Sechs Romane in einem Band (German Edition)
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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befand.
    Nachdem er dort kurz herumgesucht hatte, fand er, worauf er gehofft hatte, nämlich ein kleines, handliches Schweißgerät mit im Fuß eingebautem Gastank. Es war gewiss keine ideale Waffe, aber viele Dämonen waren empfindlich gegen Feuer, und mit seiner extrem heißen, regulierbaren Flamme war das Schweißgerät auf jeden Fall praktischer als eine Fackel.
    Raven warf einen Blick auf die Uhr. Drei der zehn Minuten, die er von Janice verlangt hatte, waren bereits um. Er ergriff noch einen leistungsstarken Handscheinwerfer, dann rannte er die Strecke zurück, die er gekommen war.
    Wieder in der Eingangshalle angelangt, wandte er sich der Wand neben der Freitreppe zu, die mit zahlreichen historischen Waffen dekoriert war. Die meisten davon waren für seine Zwecke unbrauchbar, doch er erblickte ein nicht allzu großes und schweres Schwert, das er an sich nahm.
    So ausgerüstet öffnete er die Kellertür. Das Deckenlicht durfte er auf keinen Fall einschalten, da es ihn sofort verraten würde, deshalb stieg er im Licht des Handscheinwerfers die Stufen hinab und suchte nach einem geeigneten Versteck.
    Er entdeckte eine Nische, die ihm für sein Vorhaben geeignet erschien. Sie war aus Richtung des Vorratsraumes nicht einzusehen, und er konnte von hier aus den Gang zum Ölkeller beobachten, ohne selbst direkt entdeckt zu werden, solange sich sein Gegenüber nicht umdrehte.
    Raven löschte den Scheinwerfer und lehnte sich in der Nische zurück.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Schon nach kaum einer halben Minute hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde, doch handelte es sich nicht um die Tür zum Vorratsraum, sondern die zur Eingangshalle.
    »Raven?«, vernahm er Cards krächzende Stimme. »Sind Sie da unten, Raven?«
    Gleich darauf flammte das Licht auf.
    Der Privatdetektiv stieß einen Fluch aus. »Verdammt, Card, verschwinden Sie, wenn Sie nicht alles gefährden wollen!«
    »Ich denke nicht daran«, erwiderte Card. Raven hörte, wie er auf seinen Stock gestützt langsam die Stufen herunterstieg. »Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber ich bin auf jeden Fall mit von der Partie.«
    Raven überlegte blitzschnell. Ihm blieb keine Zeit für eine lange Diskussion, und so leicht würde sich Card nicht abwimmeln lassen. Seine Sturheit hatte Raven schon früher oft genug zu spüren bekommen.
    »Also gut, kommen Sie runter, aber beeilen Sie sich.« Er trat aus der Nische und knipste erneut den Handscheinwerfer ein. »Und löschen Sie um Himmels willen das Licht!«
    Wie er verlangt hatte, schaltete Card die Deckenlampe wieder aus und kam die Treppe herunter. Ungeduldig beobachtete Raven ihn. Obwohl sich Card sichtlich zu beeilen versuchte, ging für Ravens Geschmack alles viel zu langsam. Die zehn Minuten waren bereits verstrichen, und er hatte Zweifel, dass es Janice gelingen würde, Mrs. Baltimore nennenswert länger aufzuhalten. Wenn die Haushälterin gerade jetzt auftauchte und ihn und Card entdeckte, wäre alles verloren. Eine zweite Chance würde es nicht mehr geben, dessen war er sich sicher.
    Endlich hatte Card den Fuß der Treppe erreicht. Raven zog ihn zu sich in die Nische und ließ den Scheinwerfer verlöschen.
    »Was, zum Teufel, tun Sie hier?«, herrschte er den ehemaligen Inspektor an. »Sie bringen uns alle in größte Gefahr!«
    »Ich habe das Gefühl, in der befinden wir uns sowieso schon«, keuchte Card. »Und ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass ich ein aufmerksamer Beobachter bin. So wie vorhin hätten Sie sich niemals verhalten, wenn Sie wirklich etwas herausgefunden hätten und Nachforschungen anstellen wollten. Also wusste ich, dass Sie etwas im Schilde führen. Ich habe mich in der Nähe der Halle versteckt und gesehen, wie Sie in den Keller hinuntergingen. Ich denke, Sie schulden mir eine Erklärung, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Das bedeutet, dass ich versuche, unser Leben zu retten«, stieß Raven noch immer zornig hervor. »Und Ihre Anwesenheit gefährdet meinen ganzen Plan. Ich kann nicht auch noch für Sie das Kindermädchen spielen.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, erwiderte Card, nun ebenfalls wütend. »Ich kann mich meiner Haut gut allein wehren.«
    »Sicher, wenn es darauf ankommt, nehmen Sie es mit Ihrem Krückstock allein mit einem ganzen Dutzend Dämonen auf.« Raven zog seine Pistole aus dem Gürtel und gab sie ihm. »Hier, damit sind Sie wenigstens nicht ganz waffenlos. Mit so einem Ding werden Sie ja wohl umgehen können.« Nach kurzem Zögern reichte er ihm auch
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