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Raus mit der Sprache

Titel: Raus mit der Sprache
Autoren: Ursula Steinbuch
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Stufe: Aufbereiten (2 Wochen/Fach)
    Ziel dieser Stufe ist es, den Stoff durch gute Aufbereitung übersichtlicher und kompakter zu machen, etwa durch Strukturieren, Weglassen von Überschneidungen und Wiederholungen, Verkürzen auf Stichworte.
    Diese Arbeit ist die Hauptarbeit bei der Prüfungsvorbereitung, harte Arbeit; sie nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Hier ist Ihr Mind Map hilfreich. Sie teilen das Mind Map in zehn ungefähr gleich umfangreiche Abschnitte – einen pro Tag. Jeden Tagesabschnitt unterteilen Sie weiter, in etwa zwölf Halbstundenthemen |114| , zum Beispiel vormittags und nachmittags je sechs. Jede dieser zwölf inhaltlichen Einheiten fassen Sie schriftlich zusammen auf eins bis zwei Karteikarten. Das bedeutet, dass Sie pro Tag zwölf bis 24 Karteikarten, für den Zeitraum von zehn Tagen 120 bis 240 Karteikarten für ein Fach anlegen.
    Selbstverständlich können Sie den Stoff auch ohne Mind Map in Abschnitte einteilen, allerdings verzichten Sie dann auf dessen Strukturierungsvorteile.
    3. Stufe: Einprägen (1 Woche/Fach)
    In dieser Phase haben Sie das Ziel, noch weiter zu verkürzen und den Stoff zu lernen.
    In der Aufbereitungsphase war es noch möglich, Einfügungen oder Ergänzungen, beispielsweise aus einem Lehrbuch, anzubringen. Jetzt ist der Stoff abgeschlossen, es wird nichts Neues mehr aufgenommen. Machen Sie sich das zur eisernen Regel, und haben Sie Mut zur Lücke. Ergänzen und hinzufügen kann man in der Wissenschaft ohne Ende. Sie kämen dann nie zur Prüfung.
    Die Aufgaben bestehen jetzt im Wiederholen und Einordnen anhand der Karteikarten und in der Wissenskontrolle, das heißt Sie überprüfen Lernerfolg und Verständnis mit Hilfe von bekannten oder selbst formulierten Prüfungsfragen.
    Am besten halten Sie das Ergebnis dieser Stufe auch wieder auf Übersichtskarteikarten fest, aber nur noch in Stichworten, auf ungefähr 15 bis 25 Karten pro Fach.
    Neben der Zusammenfassung sollte das Einprägen aus einem Wechsel von Wiederholen, Klären von Verständnisproblemen, Bearbeiten von Prüfungsfragen und deren Auswertung bestehen.
    Wenn die Antwort richtig war, können Sie zufrieden sein, wenn Sie die richtige Antwort nicht wussten, erhalten Sie dadurch gute Hinweise auf noch bestehende Lücken oder mangelhafte Grundlagen, die jetzt noch auszumerzen sind, in der Prüfung dann nicht mehr.
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4. Stufe: Abschließendes Wiederholen (2 Tage/Fach)
    Ziel ist es, die 15 bis 25 Übersichtskarteikarten noch einmal durchzugehen, bei Unklarheiten auf die detaillierten Prüfungskarteikarten der einzelnen Themen zurückzugreifen und falsche Antworten noch ein letztes Mal zu analysieren bzw. zu berichtigen.
    Das ständige Wiederholen und Überprüfen des Wissens in immer kürzeren Abständen führt dazu, dass Sie sich schließlich dem Ernstfall stellen wollen – Sie sind prüfungsreif.

    Dieses Stufenprinzip ist auf ein Fach nach dem anderen anzuwenden, es lässt aber auch die Möglichkeit, in jeweils einer Stufe alle oder doch mehrere Fächer nebeneinander zu bearbeiten. Das richtet sich nach den individuellen Vorlieben. Man kann auch am Vormittag, wenn der Kopf ausgeruht und klar ist, ein schwieriges Thema bearbeiten, und am Nachmittag eines, das mehr Spaß macht, sozusagen als Belohnung für die Durststrecke.
    Der sechste Monat ist, wie gesagt, für ›Unvorhergesehenes‹ reserviert, so wie man auch sonst für jedes größere Projekt, wie etwa ein Bauvorhaben, einen Zeitpuffer einplant. Er sollte in der Regel zehn Prozent bei Routine-Projekten betragen. Da für Sie die Prüfung jedoch keine Routine ist, ist er im Beispiel reichlicher bemessen. Aber lassen Sie sich dadurch nicht zum ›Schlumpern‹ verleiten.
    Wenn die Zeit bis zur Prüfung kürzer oder länger als die beispielhaft angenommenen sechs Monate ist, wird für die einzelnen Stufen im Verhältnis weniger bzw. mehr Zeit veranschlagt und der Stoff entsprechend eingegrenzt bzw. ausgeweitet. Denn das entscheidende Planungskriterium ist die zur Verfügung stehende Zeit und nicht die vorhandene Menge des Stoffs.
    Nach meinen Erfahrungen ist dieses Vorgehen besonders hilfreich, wenn die Zeit knapp ist, weil es einen – konsequent angewendet – zwingt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und unterbindet, dass man sich im akribischen Herumdoktern am Detail verliert.

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|116| Prüfungssituation
    Da Sie dieser Situation in der Regel nur einmal in der Mitte Ihres Studiums – Zwischenprüfung/Vordiplom –
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