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Raus aus dem Schneckenhaus

Raus aus dem Schneckenhaus

Titel: Raus aus dem Schneckenhaus
Autoren: Hans Morschitzky , Thomas Hartl
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Veränderung:
Erkennen und Verstehen . Zahlreiche Informationen sollen Ihnen zu einem umfassenden Selbstverständnis verhelfen.
Akzeptieren und Integrieren . Mehr Selbsterkenntnis ermöglicht Ihnen eine bessere Akzeptanz Ihres Wesens in dem Sinne, dass Sie Schüchternheit und soziale Ängstlichkeit in Ihre Persönlichkeit integrieren können, ohne sich deswegen zu schämen oder gar abzulehnen.
Handeln und Verändern . Wissen und Akzeptieren erleichtert Ihnen die Veränderung, weil Sie sich innerlich nicht mehr abwerten, sondern alle Kraft zum Handeln nutzen. Wir möchten Sie zu sozialenAktivitäten ermutigen und anleiten, damit Sie neue Erfahrungen machen können, die das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten sowie in Ihre Mitmenschen stärken.
    Wir danken der Lektorin des Patmos Verlags, Dr. Christiane Neuen, für die Anregung, dieses Buch zu schreiben, und für ihre wertvolle Unterstützung bei der Gestaltung des Textes.
    Hans Morschitzky, Thomas Hartl

Teil 1
Die Vielfalt sozialer Ängste
    I ch kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg,
    nur einen zum sicheren Misserfolg –
    es jedem recht machen zu wollen.
    PLATON
    Der erste Teil des Buches präsentiert die Vielfalt sozialer Ängste und beschreibt drei große Gruppen: belastende Schüchternheit, normale soziale Ängste und krankhafte soziale Ängste (gegenwärtig offiziell soziale Phobie genannt, zunehmend jedoch als soziale Angststörung bezeichnet). Zwischen normalen und krankheitswertigen sozialen Ängsten besteht ein fließender Übergang. Belastende Schüchternheit befindet sich am »normalen Anfang« des Spektrums sozialer Angst, die soziale Phobie am »pathologischen Ende«. Ein Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zur Häufigkeit von sozialen Ängsten sowie deren Begleit- und Folgesymptomatik rundet den ersten Buchteil ab.

Schüchternheit: Zurückhaltung und Gehemmtheit in sozialen Situationen
    Leichter erträgt man das, was einen ärgert,
    als das, was einen beschämt.
    TITUS MACCIUS PLAUTUS
Sind Sie schüchtern? Dann sind Sie in guter Gesellschaft
    Umfragen über Schüchternheit beginnen oft mit folgender Frage: »Halten Sie sich für schüchtern?« Was verstehen Sie eigentlich darunter, wenn Sie diese Frage mit Ja oder Nein beantworten? Der Begriff Schüchternheit wird zwar von den meisten Menschen ohne nähere Erklärung verstanden, aber verschieden interpretiert. Da es keine einheitliche, allgemein verbindliche Definition gibt, ist das gebräuchliche Wort »schüchtern« sehr vieldeutig.
    Wir fragen Sie präziser: Sind Sie in sozialen Situationen körperlich angespannt, innerlich unsicher, sehr vorsichtig, leicht verlegen und nach außen hin sehr scheu, zurückhaltend und gehemmt? Dann gelten Sie nach allgemeinem Verständnis als schüchtern. Ob dies ein Problem für Sie darstellt, ergibt sich aus Ihrer Antwort auf die Frage: Leiden Sie unter Ihrer Schüchternheit? Vermutlich doch mehr oder weniger, sonst hätten Sie wohl nicht zu unserem Buch gegriffen, in der Hoffnung, dass wir Sie bei der Überwindung Ihrer Angst vor Menschen und beim Abbau Ihrer Hemmungen in Anwesenheit anderer unterstützen können. Das ist tatsächlich unser Ziel: Wir möchten mit unserem Ratgeber Ihre Chancen auf mehr Erfolg in Schule, Beruf und Sozialbeziehungen erhöhen und Ihnen gleichzeitig helfen, sich so anzunehmen, wie Sie sind. Sie müssen kein Partylöwe werden, um erfolgreich zu kommunizieren. Es genügt, sich so zu verhalten, dass Sie Ihre kleinen Wünsche und großen Ziele verwirklichen können.
    Schüchternheit ist kein unausweichliches Schicksal, keine Schande und keine Krankheit. Auch wenn Sie in sozialen Situationen Beklemmungsgefühle haben, können Sie andere Denkmuster entwickeln, neue Verhaltensweisen wählen und sich so neue Lebensmöglichkeiten eröffnen. Studien zeigen: Schüchterne Menschen sind in Bezug auf Partnerschaft und Familie – ebenso wie in Bezug auf den beruflichen Aufstieg – zwar später dran als nichtschüchterne, die Chancen auf eine Beziehung und auf Erfolg sind jedoch gut, wenn sie einmal die Gelegenheit beim Schopf packen.
    Wenn Sie durch und durch oder auch nur ein bisschen schüchtern sind, haben wir zunächst einmal eine gute Botschaft für Sie, die Sie überraschen wird: Sie gehören nicht zu einer kleinen Minderheit in unserer Gesellschaft. Viele Menschen erleben sich in bestimmten Situationen als schüchtern. Schüchternheit ist ein normales menschliches Wesensmerkmal. Die schlechte Botschaft kennen Sie allerdings auch:
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