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Raus aus Deiner Komfortzone

Raus aus Deiner Komfortzone

Titel: Raus aus Deiner Komfortzone
Autoren: Andreas Brede
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sich für Dich unsichtbare Regeln heraus, die Dir bewusst gar nicht zugänglich
sind. Es sind die Erfahrungen, die Dich prägen.
Was heißt denn unter diesen Umständen jetzt, "sich selber treu zu sein"? So
wie ich in den letzten Abschnitten beschrieben habe, ist es doch eher so, dass
vieles, von dem wir glauben, dass es unsere Welt ist, von außen vorgegeben
wurde. Die Konditionierungen unserer Kindheit wirken immer noch, genauso
wie die Prägung durch unser soziales Umfeld. So gesehen, sind wir eigentlich
gar nicht wir selber, sondern ein Produkt der Konditionierungen und Prägungen,
die wir erfahren haben. Später machen wir natürlich unsere eigenen
Erfahrungen, z. B. in Beziehungen oder beim Arbeiten, unsere Konditionierungen
und Prägungen schwingen dabei aber immer mit und bilden quasi die
Ausgangsvoraussetzung.
    Da bei jedem die Umgebung anders ist, Du eventuell auch einem ganz anderen
Kulturkreis entstammst, ist es offensichtlich, dass jeder einer anderen Konditionierung
und Prägung ausgesetzt ist und somit jeder die Welt mit eigenen
Augen aus einer anderen Perspektive heraus sieht. Ich bin manchmal sehr
verwundert, dass heute viele Menschen freiwillig die Perspektive von anderen
annehmen und diese in die eigene Welt übernehmen.
    Wie machen wir es also, wenn wir jetzt ein Leben führen wollen, welches
selbst bestimmt ist in unserem Verhalten und unserer Denkweise? Eigentlich
ganz einfach: wir müssen die Konditionierungen lösen, die uns unsere Umgebung
mitgegeben hat und eigenständig bestimmen, welchen Weg wir gehen
wollen. Uns nicht mehr abhängig zu machen von den von außen vorgegebenen
Regeln, die meist als unsichtbare Grenzen in unserem Leben erscheinen.
    Da hilft es nur, wenn wir unsere eigene Entwicklung selbst in die Hand nehmen
und auf der Ebene der selbst erlebten Erfahrungen unsere Welt bilden.
Mögen manche Übungen in dem nachfolgenden Block oberflächlich ganz
harmlos sein, im Gesamten ist der Übungsteil ein komplettes Trainingsprogramm,
wie Du Deine eigene Persönlichkeit entwickeln kannst. Sei gespannt
darauf, was sich alles in Deinem Leben ändern wird, wenn Du selbst darüber
bestimmst.

Gewohnheiten
    Wie oft denkst Du darüber nach wie Du läufst? Ich ziemlich selten, das habe
ich irgendwann mal gelernt und jetzt mache ich das automatisch.Wir haben
alle solche automatisch ablaufenden Fähigkeiten, die wir irgendwann einmal
gelernt haben und über die wir jetzt nicht mehr nachdenken müssen. Was
passiert aber, wenn wir etwas verändern müssen?
    Ich hatte viele Jahre ein Mountain Bike mit Käfigpedalen. Das sind Pedalen, die
noch einen Käfig haben, in den man mit den Schuhen hinein schlüpft, damit
man nicht so leicht von den Pedalen rutschen kann, was im Gelände sehr
von Vorteil ist. Um aus diesen Pedalen heraus zu kommen musste ich meine
Füße immer nach hinten wegziehen. Das war etwas, über das ich nicht mehr
nachdenken musste, ich machte es automatisch. Irgendwann habe ich mir dann
einen Traum erfüllt und mir Klickpedalen gekauft. Auch mit diesen Pedalen ist
man fest verbunden, aber der Mechanismus ist ein komplett anderer. Vor allem
kommt man aus diesen Pedalen nicht raus, wenn man den Fuß nach hinten
zieht, sondern nur, wenn man ihn zur Seite dreht. Als ich dann das erste Mal
mit meinen schönen neuen Pedalen durch die Gegend gefahren bin, musste
ich auch bald an einer Ampel halten. Also, wie sonst auch, ran an die Ampel,
stehen bleiben, Fuß aus der Pedale und auf den Fussboden zum Abstützen.
Nur der Fuß wollte nicht aus der Pedale.Mir ist dann zwar bewusst geworden,
dass ich ihn zur Seite drehen muss statt wie ich es ganz automatisch gemacht
habe ihn nach hinten zu ziehen, doch bis mir das gelang lag ich schon auf der
Straße.Ab da habe ich mich schon lange vor der nächsten Ampel daran erinnert,
dass ich den Fuß zur Seite rausziehen muss und es auch schon gemacht.
Auch so habe ich während der Fahrt immer wieder geübt, den Fuß zur Seite
heraus zu ziehen. So nach und nach konnte ich es dann wieder automatisch
und doch war ich erstaunt, wie viel Aufwand und bewusste Anstrengung auch
bei so einfachen Dingen ich betreiben musste, um eine Gewohnheit zu verändern.
    Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir in gewohnten Situationen
unser Großhirn so gut wie nicht benutzen. Sie haben untersucht wie aktiv das
Gehirn von Pendlern ist, wenn sie wie jeden Tag die Strecke ins Büro fahren.
Dabei stellten sie fest, dass fast
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