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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
Autoren: Rolf Ulrici
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den Insekten und Vögeln, und wir sind nur zufällig mit hineingeraten. Nun, darüber kann ich zunächst nur Vermutungen anstellen. Was aber das Becken mit dem Goldhamster betrifft«, er dämpfte die Stimme, »so bin ich mir völlig im klaren. Wir sahen einen Hamster, den ein Forscher zu einem Aqua-Nagetier, also zu einem Wasser-Nagetier, machen will!«
    »Wozu?« fragte Tati mit schreckgeweiteten Augen.
    »Es versucht jemand, ein Nagetier, das bisher an der Luft lebte, zu einem Unterwassergeschöpf werden zu lassen!«
    »Aber man kann doch nicht einfach einen Goldhamster oder eine Maus ins Wasser werfen und rufen: Nun schwimm mal schön! Werd ein Fischchen, kleines Biest!« empörte sich Henri.
    »Es kann aber jemand einem Hamster Fischkiemen oder Plastikkiemen einoperieren«, entgegnete Superhirn. In Amerika werden solche Versuche gemacht, und zwar an der medizinischen Forschungsanstalt in Chikago. Dort lebte eine Ratte mit Kunstkieme bereits über eine Woche lang im Wasser. Den neuesten Stand der Dinge kenne ich nicht. Ich habe nur kürzlich was darüber gelesen.«
    »Das ist ja scheußlich!« rief Tati. »Was soll denn das Experiment?«
    »Man will vielleicht später einen Unterwassermenschen schaffen, einen Homo aquaticus«, erklärte Superhirn. »Aber alle Versuche, die am Ende auch an den Menschen ausgeführt werden sollen, beginnen zunächst einmal bei Mäusen, Ratten, Hamstern und Affen.«
    »Ein Unterwassermensch mit Kiemen!« Tati schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich glauben könnte, daß man so ein Ungeheuer schaffen wollte, welchem Zweck sollte es dienen?«
    »Nur 29 Prozent der Erdoberfläche bestehen aus Land«, belehrte sie Superhirn. »71 Prozent sind von Wasser bedeckt. Die Menschheit vermehrt sich rasend schnell. Vielleicht wollen die Forscher neue Lebensräume erschließen!«
    »Aber man kann doch auch Land gewinnen, Wüsten fruchtbar machen oder mit Raumschiffen neue Gebiete im Weltall suchen!« rief Henri.
    »Gelehrte denken an vieles«, unterbrach Superhirn, »auch an die Schaffung unterirdischer Lebensmöglichkeiten. So, aber nun Schluß damit. Ich höre ein Auto kommen!«
    Waff! machte Loulou. Waff, Waff!
    Die sechs »Moorforscher« liefen aus der Ruine ...

Die unsichtbare Falle
    In seinem klapprigen alten Auto näherte sich Herr Bertrand. Neben ihm saß der Bauer Dix, dem das Hochmoor gehörte.
    Die Jungen und Tati blickten ihnen gespannt entgegen.
    »Ob die uns holen wollen?« fragte Henri.
    »Wir haben noch nicht daran gedacht, daß die komischen Schlafstrahlen – oder was das war – auch über Stadt, Land und Hafen hingegangen sein könnten!« meinte Gérard.
    »Vielleicht herrscht ne Riesenaufregung in Marac«, grübelte Prosper. »Stellt euch vor, die Leute wären auf den Straßen bewußtlos geworden! Am Strand und auf den Brücken von Marac! In Autos, Bahnen, Cafés und auf den Schiffen!«
    »Still!« mahnte Superhirn. »Wenn Herr Bertrand und Herr Dix nichts sagen, plappern wir auch nicht! Verstanden!«
    Das Auto hielt.
    »Hallo!« rief Herr Bertrand vergnügt. »Wie geht es meinen bevorzugten Kindern? Schmecken die Ferien noch?«
    »Die haben ja eben erst angefangen!« antwortete Henri. Er bemühte sich, ein richtiges »Feriengesicht« zu machen.
    »Einfach prima hier!« rief Tati ein wenig zu schrill.
    »P-p-prima ...!« stotterte Micha.
    »Fehlt nur ne flotte Bademöglichkeit!« ergänzte Gérard.
    Prosper nickte nur.
    Herr Bertrand und Herr Dix stiegen aus.
    »He!« lachte Herr Dix. »Und da ist ja auch mein Freund, der Bücherwurm! Wie viele Wörter hast du denn heute gefressen?«
    »Noch keins«, lächelte der »dynamische Leser«. »Dafür habe ich eine Menge Freunde gekriegt!«
    »Also vertragt ihr euch. Das ist nett«, meinte Herr Dix. »Ich dachte, du wärst so'n einzelgängerischer Professor.«
    »Nee, der ist eher so was wie ein Transistor, der dauernd Schulfunk durchgibt«, grinste Henri. »Wir werden von Minute zu Minute schlauer.«
    »Tja ...«, begann Herr Bertrand, »wir sind eigentlich nur gekommen, um mal nach dem Rechten zu sehen. Aber weil Gérard eben was vom Baden gesagt hat – wie wär's, wenn ich euch morgen an den Strand von Marac fahren würde? Da könnt ihr euch den ganzen Vormittag nach Herzenslust am Strand tummeln!«
    »Au ja!« Tati machte vor Begeisterung einen Luftsprung.
    Die anderen hatten rasche Blicke getauscht. Marac? Strand? Nach Herzenslust tummeln? Das klang wahrhaftig nicht so, als sei in der weiteren Umgebung etwas Unheimliches
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