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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen
Autoren: Clark Darlton
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aber kein Planet. Die Meßgeräte registrierten eine unheimlich kompakte Masse von unvorstellbar atomarer Dichte.
    Die Schwerkraft des Zwergsterns würde jedes Lebewesen im irdischen Sinn zu Brei zerquetschen. Doch nur diese gigantische Gravitation ließ den Zwerg mit der nahen Sonne konkurrieren, sie und die gegenseitige Anziehung wurden durch die Geschwindigkeit und Entfernung der beiden Weltenkörper kompensiert.
    Immerhin blieb es vorerst noch unerklärlich, wieso dieser Begleiter des Sirius 50 irdische Jahre benötigte, sein Zentralgestirn zu umkreisen. Die enge Bahn schrieb bei dieser Zeitspanne eine Geschwindigkeit vor, die nur wenig über dem Nullwert lag.
    Zwei Planeten wurden entdeckt.
    Der äußere wies günstige Lebensbedingungen auf, besaß eine atembare Atmosphäre und hatte etwa die Größe der heimatlichen Erde, wie sie aus den Beschreibungen hervorging. Der innere war etwas größer, besaß ebenfalls die notwendige Lufthülle und erhielt mehr Wärme von der näher stehenden Sonne.
    Auf den ersten Blick schienen beide für eine Besiedlung geeignet.
    Die Geschwindigkeit der HOPE war weiter abgesunken.
    In der Zentrale befanden sich Har-Con, Par-Ker und Ger-Ma.
    „Wenn die Erbauer so klug gewesen sind, wie wir es von ihnen erwarten dürfen“, bemerkte der Kommandant zuversichtlich, „dann werden sie die Automatik so eingestellt haben, daß unser Schiff eine Keppler’sche Bahn um den Sirius einschlagen wird. Es würde antriebslos die Sonne umkreisen und wir hätten dann Gelegenheit, die beiden Planeten in aller Ruhe zu erforschen, ehe wir uns zur Landung entschließen.“
    „Das Erforschen bedeutet keine Schwierigkeit“, erklärte Par-Ker selbstsicher. „In dem großen Laderaum befindet sich ein Landeboot, das zehn Mann aufnehmen kann. Die Bedienung ist manuell und genau beschrieben. Ebenso läßt sich die große Luftschleuse mechanisch betätigen. Sobald also die HOPE auf einer stabilen Kreisbahn liegt, können wir mit dem Beiboot planetarische Flüge innerhalb dieses Systems ausführen. Mir ist lediglich noch schleierhaft, wie wir die HOPE selbst zu einer endgültigen Landung bewegen können.“
    Ger-Ma blieb ebenfalls optimistisch.
    „Die Erbauer und die Weisen sind dieselben Personen. Sie haben alles vorausgeplant und werden auch dieses in ihre Berechnungen einbezogen haben. Ich bin davon überzeugt, daß sie uns auf irgendeine Art und Weise ihre Anweisungen geben werden, sobald die HOPE auf der erhofften Kreisbahn liegt.“
    Der Kommandant nickte ihm zu.
    „Das glaube ich auch. Ich hoffe nur, daß sie nicht wieder versuchen werden, uns mit dem Befehlssender zu beherrschen. Solange ich mir dieser mentalen Beeinflussung nicht bewußt war, störte sie mich nicht. Wie kann mich etwas stören, dessen Existenz mir nicht bewußt ist? Aber vielleicht haben sie sich etwas anderes ausgedacht.“
    Schweigend warteten sie. Und genauso schweigend hingen sie ihren Gedanken nach.
    Eine intensive Untersuchung des Arztes Len-Der hatte einwandfrei bestätigt, daß die fast 500 Mann betragende Besatzung der HOPE durch den Ausfall des Befehlssenders keinerlei Veränderung erfahren hatte.
    Ihre Gehirne arbeiteten wie zuvor, sehr eng begrenzt und bis zu einem gewissen Grad selbständig. Man mußte ihnen Befehle erteilen, die sie widerspruchslos ausführten, ohne eigene Initiative. Aber das war auch vorher so gewesen, so weit man zurückdenken vermochte.
    Nur die sechs Führer der Sternenexpedition waren von dem geheimnisvollen Befehlshaber der HOPE beeinflußt worden. Sie dachten nun wieder selbständig, und im gewissen Sinn sogar schärfer und logischer als je zuvor.
    Das Schiff näherte sich dem System weiter und änderte ein wenig die Richtung.
    Har-Con atmete hörbar auf.
    „Die Automatik wurde nicht gestört“, stellte er erleichtert fest. „Wir schwenken ein. Da das System gewissermaßen zwei Schwerpunkte besitzt, wird unsere Bahn ein wenig kompliziert sein. Ich nehme an, eine sehr langgestreckte Ellipse, genauso wie die beiden Planeten.“
    „Natürlich!“ bestätigte Par-Ker.
    Es war ein prachtvolles Bild, das sich den Beschauern auf dem ovalen Schirm bot. In der Mitte, jetzt ein wenig seitwärts abwandernd, stand die flammende Hölle des Sirius, an der einen Peripherie stückweise von dem kleinen Begleiter verdeckt. Es sah so aus, als habe man ein Stück aus der Sonne herausgeschnitten. Dicht daneben, in Wirklichkeit weit dahinter, stand leuchtend der äußere Planet. In der gleichen Bahnebene
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