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Raubzug mit dem Bumerang

Raubzug mit dem Bumerang

Titel: Raubzug mit dem Bumerang
Autoren: Stefan Wolf
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Verbrecher ist hier
eingedrungen. Ein gewalttätiger Kerl. Er hat mein Leben bedroht. Aber Ro... äh,
ich konnte ihn niederschlagen. Er ist schwer verletzt und mir tut das nicht
Leid. Doch die Aufregung war schlimm. Mein Herz hält das nicht aus.“
    „Nochmals Entschuldigung“,
sagte Tim. „Doch Gaby hätte zuuuuuu gern gewusst, wie die wunderschöne Rose
heißt, die Rody ihr heute mitgebracht hat. Schließlich erhält man so eine...“
    „Gar nichts“, schrie eine
Stimme hinter ihnen. „Gar nichts habe ich heute irgendwem mitgebracht. Nicht
wahr, Opa? Ich hatte keine Rose bei mir, als ich in die Schule fuhr.“
    Rody sprang von seinem
Mountainbike, mit dem er lautlos herangerollt war. Es war ein 3000-Euro-Bike,
Rodys Gesicht wutrot.
    Kacke!, dachte Tim. Wieso ist
der schon hier? Kann doch nicht sein. Hat er die letzte Stunde geschwänzt? Und
jetzt näht er natürlich seinem Opa den Mund zu — symbolisch. Da! Wie bei dem
Oldie die Augen leuchten. Der strahlt seinen Enkel an, als könnte der sein
Leben erneuern. Jetzt stehen wir vor ‘ner Zementmauer.
    „Opa!“ Rody ließ sein Bike
fallen als wär’s Schrott. „Mit diesen Typen bin ich auf Kriegsfuß. Vor allem
mit dem Großen. Der will mir was anhängen. Der setzt mir zu. Und jetzt will er
sich bei dir anwanzen, um dich über mich auszuhorchen. Aber ich habe heute
keine Rose in die Schule mitgenommen, was du bestätigen könntest, wenn’s dieser
Typ wert wäre. Ist er aber nicht. Opa, das sind meine Feinde! Bitte, jag sie
vom Grundstück!“
    Gaby gluckste vor Verblüffung.
Karl und Klößchen starrten Rody an, als hätten sie noch nie einen Psycho
gesehen. Tim beobachtete den alten Mierling. Dem war anzumerken: Für seinen
Enkel tat er alles.
    Rodys Gesicht zuckte.
    Der Alte nickte.
„Verschwindet!“, gebot er. „Verschwindet hier! Runter von meinem Grundstück!
Ich will euch nicht wieder sehen. Und wenn du meinen Enkel bedrohst“, wandte er
sich an Tim, „kriegst du mit meinem Anwalt zu tun.“

    Tim dachte, er höre nicht
richtig.
    „Wir sind schon weg, Herr
Mierling“, sagte er ruhig. „Aber Sie müssen wissen: Ihr gehätschelter Enkel
belästigt meine Freundin. Er verfolgt sie mit anonymen Liebesschwüren, bei
denen Gaby die Krise kriegt, und unerwünschten Geschenken. Er leugnet zwar,
aber wir wissen, dass er’s ist.“
    „Bei dem Gedanken, dass mein
Foto über seinem Bett hängt“, sagte Gaby, „kommt mir das Pausenbrot hoch.“
    „Du bist es ja gar nicht“,
schrie Rody. „Opa hat sich geirrt. Über meinem Bett hängt eine
Hollywood-Schönheit. Ist auch blond und mit blauen Augen.“
    „Klar doch“, grinste Tim. „Und
diese Leinwand-Göttin hast du aus ‘nem Schulfoto ausgeschnitten.“
    „Opa hat sich geirrt.“
    „Ja, ich habe mich geirrt“,
bestätigte Mierling. „Und jetzt runter von meinem Grundstück! Sonst rufe ich
die Polizei.“ Tim bedachte Rody noch mit einem Blick, der dem fast den
Hinterkopf ab trennte. Dann schoben TKKG ihre Räder zur Straße. Die Haustür
fiel ins Schloss. Das Mountainbike blieb liegen, wo es lag.

7. Überfall mit Klebeband
     
    Sie waren auf der
Fundsbrötter-Allee, noch unmittelbar vor dem Mierling-Anwesen, waren
unschlüssig und bewegten sich langsam, wobei sie ihre Bikes schoben, in die
Richtung, aus der sie vorhin gekommen waren.
    Erfrischend — so ein Erlebnis,
dachte Tim. Der Opa frisst seinem Enkel aus der Hand und lügt für ihn, dass
sich die Balken biegen.
    „Das mit der
Hollywood-Schönheit ist nicht wahr“, sagte Gaby. „Ich fürchte, der Schnösel hat
mich wirklich aus dem Schulfest-Foto ausgeschnitten — dem, wo nur die Mädchen
drauf sind. Himmel, wir Mädels sind ja so in der Minderheit, dass man sich wie
eine Rarität vorkommt.“ Sie lachte auf.
    „Für mich bist du immer was
Besonderes“, grinste Tim. „Außerdem hebt eure Anwesenheit den allgemeinen
Umgangston auf eine höhere Stufe. Im Übrigen lügt Opa Mierling für seinen
Schnösel. Diese Möglichkeit der Wahrheitsfindung können wir vergessen. Leider
ein Saupech, dass Rody genau im falschen Moment ankam. Naja, vielleicht auch
nicht. Der alte Sturkopp wollte sowieso nichts von uns wissen. Der hätte uns
nicht mal gesagt, wie spät es ist. Ich hätte aber auch gern nach dem kaputten
Bumerang gefragt. Wo ist der eigentlich?“
    „In meinem Rucksack“,
antwortete Karl. „Alles, was mit Bumerang zu tun hat, ist durch die Ereignisse
brandheiß. Da habe ich ihn vorsichtshalber eingesteckt vorm
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