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Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Titel: Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Autoren: Dalai Lama
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lebendige Quelle seiner Worte darstellen. Catherine Barry konzentriert sich hier in erster Linie auf Shantideva und Nagarjuna – zwei »Juwele«, auf die sich das Denken des Dalai Lama gründet. Shantideva ist ein indischer Meister, der gegen Ende des 7. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung zur Welt kam. Er lebte in einem Kloster, aber da er den lieben langen Tag schlief, hielten ihn alle für faul und dumm.

    Eines Tages schmiedeten seine Mönchskameraden eine Intrige, um ihn aus dem Kloster weisen zu lassen. Sie baten ihn um Belehrung. Bei dieser Gelegenheit entstand Shantidevas Bodhicharyavatara – Lebenserfahrung im Geiste der Erleuchtung . Dieser Text von atemberaubender Schönheit wurde seitdem von zahllosen Schülern aller Epochen auswendig gelernt.
    Nagarjuna hingegen ist einer der brillantesten Denker des Buddhismus, sicher der bedeutsamste nach Buddha selbst. Er lebte im 2. Jahrhundert und widmete sich der Erläuterung der Leerheit in all ihren Facetten.
    Mit einem solchen Fundament versehen können die Worte des Dalai Lama jeden Menschen in seiner spirituellen Suche bereichern. Er erläutert uns, wie und warum wir uns nie dem Zynismus ergeben oder warum wir auf Gefühle des Grolls und der Verbitterung verzichten sollten. Er zeigt uns, wie wir es schaffen, unsere höchsten Ziele zu verwirklichen und ihnen einen zentralen Platz in unserem Leben einzuräumen.

    Erinnere dich stets daran, dass du hier im Exil bist, aber immer wieder hierher zurückkehren musst.
    Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama

Einführung
    D ie Vorträge des Dalai Lama sind ebenso scharfsinnig wie tiefschürfend und von einer bemerkenswerten Klarheit, wie Tausende von Zuhörern bei seinen Besuchen in Europa und der ganzen Welt immer wieder feststellen können. Zum einen kennt er die westliche Mentalität und unsere Neigung, die Dinge eher intellektuell anzugehen, mittlerweile sehr gut. Andererseits weiß er, wie schwer wir uns damit tun, uns tatsächlich in der buddhistischen Praxis zu üben. So findet er auch leichter die richtigen Worte, um unseren Geist wachzurütteln und uns zu motivieren, die Arbeit an unserer geistigen Wandlung nicht länger hinauszuschieben.
    Doch warum ruft Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, auf all seinen Reisen ein so ausgeprägtes Interesse hervor? Unbestreitbar hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an ihn dazu beigetragen. Mit seiner oft verschmitzten und heiteren, dann wieder sehr ernsten Art erfüllt er die durchaus sehr unterschiedlichen Erwartungen vieler Zuhörer. Diese besondere Gabe, in der sich seine gründliche Kenntnis der menschlichen Natur ausdrückt, verleiht ihm ein Charisma, das ihm überall die volle Aufmerksamkeit seines Publikums sichert. Und ob die Menschen nun gekommen sind, um den Friedensnobelpreisträger zu hören oder den buddhistischen Lehrer, der seine Ausführungen auf so komplexe Texte stützt, dass sie auf den Anfänger zunächst einmal entmutigend wirken – in der Mehrzahl folgen sie seinen Worten sehr konzentriert und offen. Es findet eine Kommunikation »von Herz zu Herz« statt,
eine erstaunliche Stille legt sich über die Anwesenden. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn ihm Tausende von Menschen, Buddhisten wie Nichtbuddhisten, zuhören.
    Ich erinnere mich an einen Vortrag des Dalai Lama im französischen Nantes, bei dem zwei Stunden lang trotz einer schon herbstlichen Witterung aus dem Publikum nicht einmal ein Husten zu hören war. Und obwohl sich an diesem Tag eine beträchtliche Anzahl kleiner Kinder im Saal aufhielt, gab es kein Geschrei. Die Zeit und aller Kummer schienen sich im weiten Raum aufgelöst zu haben.
    Es war so still wie in einer Kirche. Obwohl ihm dieses Phänomen nicht neu war, musste der Dalai Lama lachen. Und so fragte er schelmisch ins Publikum: »Sind Sie eingeschlafen oder langweilen Sie sich nur?« Worauf er in sein typisches Lachen ausbrach, das auf die Anwesenden stets ansteckend wirkt.
    Ist der Geist beim Zuhören entspannt, fällt das Gesagte auf fruchtbaren Boden. Seine ebenso vernünftigen wie praxisbezogenen Worte hallen noch lange im Gedächtnis nach.
    »Gewaltanwendung ist überholt.« Dieser Satz lässt sich leicht merken. Die Menschen klatschen laut Beifall, die geladenen Journalisten schreiben ihn eifrig in ihr Notizbuch.
    »Innere Abrüstung muss der äußeren Abrüstung vorausgehen. « Die Konflikte in allen Teilen der Welt, die den meisten der Anwesenden gegenwärtig sind, bilden den ersten Hintergrund dieser Aussage.
    »Wir sind alle
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