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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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erneut auf das Bett. Es war leer, abgesehen von einem schlichten Laken.
    Schuldbewusst dachte er an seine eigene bescheidene Schlafstätte. Es berührte ihn seltsam, dass Cael ihm offenbar sein einziges Kissen und die Decke überlassen hatte.
    „Danke“, murmelte er, als Cael ihm die Sachen anreichte, und drehte sich um. Dann wandte er sich doch noch einmal zurück, mit dem Gedanken, sich für vorhin ordentlich zu entschuldigen. Der Anblick von Cael, der verloren mit gesenktem Kopf dastand, einen Arm an die Brust gepresst, die andere Hand in einer verzweifelten Geste ins Haar verkrallt, erschütterte ihn bis ins Mark. Mit einem Schritt war er bei ihm, die Kleidung fiel achtlos zu Boden. Schweigend griff er nach Caels Kinn, fing den ziellosen Fausthieb ab, zwang ihn, zu ihm aufzusehen. Nacktes Entsetzen spiegelte sich in dem schmalen Gesicht. Gleichgültig, was Cael mit seinem Angriff in ihm geweckt hatte, der Gegenschlag hatte Cael innere Schutzmauern niedergerissen. Einen Moment lang sah er Natt auf diese Weise an, dann befreite er sich mit einem Ruck. Heftig zitternd sank er auf das Bett, schaffte es dabei, seine Mimik unter Kontrolle zu bringen.
    „Bitte geh“, flehte er mit brüchiger Stimme.
    Aufgewühlt sammelte Natt die Sachen ein und ließ Cael allein. Es widerstrebte ihm zutiefst, doch es war offensichtlich, dass jedes gutgemeinte Hilfsangebot alles nur noch verschlimmern würde.
    Draußen lauschte er ein wenig an der Tür und wusste nicht, ob es ihn erleichtern oder noch mehr beunruhigen sollte, dass er Cael nicht weinen hörte. Da ihm nichts anderes übrig blieb, zog er sich das Hemd über, sehnte sich vergeblich nach Wasser und legte sich hin. Es dauerte lange, bis er Schlaf fand, all seine Sinne waren auf die Tür gerichtet, aber irgendwann dämmerte er schließlich weg.
     
    ~~*~~
     
    Da kommt jemand, dachte Eryk. Kaiden lag in seinen Armen, eng an ihn gekuschelt, und hatte die Augen geschlossen. Mittlerweile waren sie wieder vollständig angezogen, doch die mentale Verbindung hatten sie nicht gelöst und sie hielten mit trägen Küssen und Streicheln die Illusion aufrecht.
    Hm? Kaiden reagierte zuerst schläfrig, dann übertrug sich Eryks Anspannung und er sprang hastig auf. Sie hatten abgesprochen, dass Eryk ihn tragen würde, um die Illusion anzufeuern; darum ließ er sich hochheben und schlang die Beine um Eryks Hüften, bevor er sich willig der Zunge öffnete, die in seinen Mund glitt.
    Schlüssel klapperten, ein Riegel wurde aufgezogen.
    „Hey, kommt her!“, rief ein Mann von der Tür aus, den Blick auf die beiden Illusionsgestalten gerichtet, die scheinbar fest schlafend am Boden lagen. Er zog seinen Säbel, als er keine Antwort bekam, und schritt lauernd in den Raum hinein. Darauf hatte Eryk bloß gewartet: Ohne den Kuss zu unterbrechen ging er so rasch wie möglich zur Tür und drängte sich an dem zweiten Banditen vorbei, der dort stand, ebenfalls mit blank gezogener Waffe. Der Kerl sah sie nicht, obwohl sie so dicht an ihm vorbeikamen, dass Eryk ihn beinahe gestreift hätte.
    Wenn das nicht komplett verrückt ist … Knutschend der Freiheit entgegen.
    Er hörte Kaiden innerlich lachen. Eryk war froh, dass sein Partner und Geliebter wieder entspannt und fröhlich war. Selbst das dunkle Mal, das Naxander hinterlassen hatte, war im Augenblick kaum zu spüren.
    Sobald sie den zweiten Mann umrundet hatten, sprang Kaiden ab. Ihre mentale Verbindung riss, was ein Gefühl von Leere hinterließ, die regelrecht schmerzhaft war. Aber ihnen blieb keine Zeit für Traurigkeit. Eryk schubste den Banditen in den Raum hinein, genau in dem Moment, als sein Kumpan rief: „Was iss’n das für’n Spuk? G’rad’ war’n die doch noch hier!“
    Gemeinsam schlugen Eryk und Kaiden die Tür zu und verriegelten sie. Der Schlüssel war freundlicherweise im Schloss belassen worden.
    Kaiden schenkte ihm ein vergnügtes Koboldgrinsen, bevor er sich konzentrierte und zielstrebig den Gang hinablief. Es war nicht der Weg, den Eryk gekommen war. Nach kurzer Zeit wurde es dunkler, hier gab es nur wenige Fackeln, die meisten von ihnen waren heruntergebrannt.
    „Bist du sicher …“, begann Eryk. Kaiden blieb stehen und wandte sich ruckartig nach rechts um.
    „Heil sei dir, große Mutter“, sagte er feierlich. Eine Tür schwang auf, ohne zu zögern betraten sie die stickige Finsternis dahinter. Eryk hielt sich an Kaidens Hosenbund fest, sein Liebster führte ihn sicher und rasch durch die Dunkelheit.
    „Hier,
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