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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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zu gestatten, ihn kontrollieren zu können. In seinem vergangenen Leben war er entsetzlich eingeschränkt gewesen von Skrupeln und selbstauferlegten Grenzen der merkwürdigsten Art. Naxander hatte an das Gleichgewicht der Mächte geglaubt. Dafür gekämpft, eine neue Welt zu erschaffen, eine bessere Welt, in der die Menschen sicher und in Wohlstand leben konnten. Ohne Krieg und mit möglichst wenig Opfern. Wie ein dummes Kind hatte er mit seinen eigenen Kräften und Fähigkeiten gespielt, die Massen manipuliert und sich Wunders eingebildet, was für einen beherrschten, überlegenen Verstand er doch besaß …
    Stattdessen hatte er die Hälfte seiner Persönlichkeit in Ketten legen lassen von diesem verfluchten Tor von Amarganth. Dieser Geißel, die es ihm unmöglich gemacht hatte, Menschen zu berühren und seine Gefühle auszuleben. Nicht einmal zum Lachen war er fähig gewesen! Ein weiterer Grund, warum er Nekos’ Körper vernichten und sich einen besseren Wirt hatte suchen müssen. Nach seiner erneuten Wiederauferstehung hatte er den Tor von Amarganth zerstört und sich damit befreit. Lieber verzichtete er auf unbegrenzten Zugang zu magischer Energie und auf die Möglichkeit, seine Gefolgsleute davon abhängig zu machen, als sich noch einmal selbst zu fesseln. Nun verstand er so vieles …
    Vor allem verstand er, warum er Lark unterlegen gewesen war.
    Ich habe dich geliebt und es nicht einmal geahnt. Woher sollte ich wissen, dass ich noch fähig war, so etwas zu empfinden? Und du, du hast mich geliebt.
    Liebe war ein herrliches Gefühl. Es schwächte den Verstand, ja, es verwirrte den Geist, und dennoch, Liebe war wundervoll. Genauso wie Hass. Was hatte er es vermisst, aus tiefstem Herzen hassen zu dürfen!
    Begehren war vergnüglich. Er begehrte Kaiden, und dank des Fluches fühlte er zärtliche Zuneigung und Verantwortlichkeit für ihn. Ihn zu vergewaltigen war ein schwieriger Schritt gewesen, doch er hatte es wissen müssen. Wissen, wie es war, wenn man jemanden opferte, den man liebte. Gleichgültig, was für eine Art von Liebe das sein mochte. Jetzt konnte er Lark endlich begreifen … Und er war sich recht sicher gewesen, dass Kaiden diese Attacke überstehen würde. Schließlich brauchte er ihn noch.
    Ich werde ihm Eryk lassen, dachte er. Die Angst, Eryk zu verlieren, wird ihn gefügig machen. Der Trost, den sein Liebster ihn schenken wird, lässt ihn durchhalten. Das hätte ich wirklich schon vorher sehen müssen, wie nützlich jemand wie Eryk ist!
    Karchos war ein wenig unwillig gewesen, bei dieser Intrige mitzuwirken. Immerhin hatte Kaiden diesen kleinen Dämon vernichtet, den Naxander eigenhändig für das Wiesel beschworen hatte. Der Nutzen einer leicht kontrollierbaren Entität, die negative Energie abstrahlen und auf ausdrücklichen Befehl die äußere Gestalt desjenigen annehmen konnte, der sich neben ihr befand, war nicht zu unterschätzen. So vielfältige Einsatzmöglichkeiten, von Verwirrung der Feinde über Täuschung von Wachposten bis hin zum grausamen Spiel, wie Naxander es getrieben hatte, war alles möglich. Es war eine spontane Idee gewesen, Kaiden auf den Dämon anzusetzen und damit zugleich für Verwirrung im Gildenrat zu sorgen, gleichgültig, wie die Sache ausgehen würde. Der junge Mann war ihm unheimlich geworden, seine Widerstandskraft, die unfassbar subtile Natur seiner Magie, vor allem aber die Anziehung, die er auf Naxander ausübte. Beinahe hätte er ihn getötet, und das nur, weil er ihn nicht kontrollieren und noch weniger verstehen konnte!
    Naxander schüttelte über sich selbst den Kopf. Den Fehler würde er nie wieder begehen. Kaiden gehörte ihm! Ihm ganz allein!
    Ärgerlich, dass Karchos anschließend nichts mehr von dem Dämon wissen wollte und damit ein überaus lukratives Geschäft geplatzt war. Das Wiesel war einfach zu vorsichtig. Das Argument, dass Kaiden bis auf eine nicht erwähnenswerte Ausnahme der einzige Magier der neunten Nanchra auf der ganzen Welt war – oh, Amisha war eine wundervolle Ausnahme, doch ihre Identität sollte besser nicht weithin bekannt werden – und ein geringerer Magier die Illusion nicht durchschauen konnte, dieses Argument hatte Karchos nicht überzeugen können. Nun, was geschehen war, war geschehen. Glücklicherweise war Karchos klug genug, ihn trotzdem als Geschäftspartner zu halten. Naxander besaß Geld, Macht und stärkere Magie als Varel. Auch, wenn er ohne den Tor von Amarganth eingeschränkt war.
    „Genug getändelt“, mahnte
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