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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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vergessen, was er über ihn erfuhr. Eryk schüttelte den Kopf. Lark der Kleinere grüßte sie beide freundlich und ließ sie hinein.
    Die Wohnstube war dicht bevölkert. Zuerst dachte Eryk, dass ihr Freund einigen Nachbarn Asyl gewährte, aber dann wurde ihm klar, dass es sich um Gardisten handelte.
    Moment – die tragen gar keine Tracht, das können keine …
    Eryk bekam Kopfschmerzen und ließ den Gedanken sofort fallen. Er erblickte Torgen, der sich bereits angeregt im Gespräch mit Kaiden befand, und ging zu ihm hinüber.
    „Wo ist Lark?“, fragte er. „Was soll das hier alles?“
    „Du erinnerst dich wirklich nicht, oder?“
    Eine fremde Stimme ließ Eryk herumwirbeln und instinktiv in Angriffshaltung gehen. Ein Mann stand ihm gegenüber. Irgendwo zwischen Mitte und Ende Zwanzig. Kurzes braunes Haar, düstere Miene. Schwertkämpfer, mittelgroß, muskulöser Körperbau. Gefährlich.
    Den kenn ich!, dachte er spontan.
    Nein. Nie gesehen.
    Aber … Nein. Wo ist denn Lark? Ich will nach Hause.
    Den kenn ich doch.
    Verdammt, jedenfalls kennt der mich.
    Feind?
    Hm.
    Eryk bemerkte verwirrt, dass er seine Kurzschwerter in den Händen hielt. Er konnte sich nicht erinnern, sie gezogen zu haben. Der Fremde starrte ihn einfach nur an, sagte nichts, gab kein Zeichen, was er wollte. Wäre er allerdings ein Hund gewesen, hätte er vermutlich geknurrt und das Fell gesträubt, er strahlte äußerste Wachsamkeit aus.
    Was vernünftig war, wenn das Gegenüber die Waffen blank zog.
    Kopfschüttelnd verstaute Eryk die Schwerter und ließ den Kerl stehen. Er wollte jetzt wissen, warum Lark sie herbestellt hatte!
    Seit wann dreh ich potentiellen Feinden den Rücken zu?
    Irritiert hielt Eryk inne. Torgen und Kaiden musterten ihn. Genau wie jeder andere im Raum. Irgendwas war merkwürdig hier!
    „Denk nicht zu viel darüber nach, das schadet bloß.“ Lark erschien neben ihm. Der ältere von den beiden. Eryk verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn gereizt an. Er hasste Probleme. Vor allem magisch verursachte Probleme. Irgendetwas sagte ihm, dass die Sache hier nach Magie stank.
    Eigentlich kam dafür nur einer dieser seltsamen Flüche infrage, oder?
    Misstrauisch fixierte er Torgen, der sich unbehaglich abwandte. Beruhigend war dabei auf verquere Weise, dass Kaiden genauso verwirrt zu sein schien wie er selbst und den Blick ebenfalls auf seinen Meister gerichtet hielt. Eryk konnte also sicher sein, dass dieser die Antwort auf die Frage kannte. Wobei Eryk sich noch nicht sicher war, wie die Frage lautete.
    „Eryk, du wirst mich gleich hassen“, sagte Lark – der Größere – und legte ihm dabei die Hand auf die Schulter.
    „Hat er sich alles selbst zuzuschreiben!“, fauchte der Fremde, der Eryk weiterhin finster anschaute. Das sprach ganz entschieden dafür, dass sie sich kannten …
    „Vor einigen Jahren habe ich dich auf eigenen Wunsch mit einem Fluch belegt“, sagte Torgen leise.
    „Kann nicht sein!“ Eryk überlegte kurz, ob es vernünftig wäre, so schnell wie möglich abzuhauen. Aber das hier schien eines der Probleme zu sein, das ihn unerbittlich verfolgen würde, bis es ihn auffressen konnte.
    „Ich werde den Fluch brechen. Dann wirst du alles verstehen, auch, warum der Fluch notwendig war, warum du ihn selbst verlangt hast und warum er ausgerechnet heute aufgehoben werden muss. Sei gefasst darauf, dass es dich vollständig erschüttern wird.“
    „Ich glaub das alles nicht! Ich kann mich an mein Leben erinnern, da sind keine schwarzen Flecke. Und dich kenne ich erst seit kurzem!“ Eryk wich unbehaglich zurück. Er hatte Hunger. Wäre jetzt nicht ein guter Zeitpunkt zum Essen? Und müde war er. Vielleicht ließ Lark ihn hier übernachten?
    „Deine Erinnerungen wurden nicht ausgelöscht. Das ist möglich, hätte allerdings fürchterliche Folgen für dich gehabt, die mit großer Sicherheit im Wahnsinn geendet wären.“ Torgen folgte ihm, und Eryk fand sich plötzlich an die Wand gedrängt. Flucht war ausgeschlossen.
    „Mein Fluch sorgt dafür, dass du schlicht keine Lust hast, dich an alles das zu erinnern, was du vergessen wolltest und musstest. Es ist, als wäre dir ein Name entfallen. Wenn du wirklich angestrengt nachdenken würdest, käme dir wieder alles in den Sinn. Meine Magie zwingt dich allerdings, davon abzulassen. Du empfindest Langeweile und Ungeduld und willst lieber alles andere tun, als ausgerechnet darüber nachzudenken. Auf dieselbe Weise werden deine Erinnerungen abgelenkt, wann
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