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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld
Autoren: Ian Rankin
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Nähe der Zentrale in Fettes ein. Er würde nicht wieder nach Fettes zurückkehren. Er hatte sich telefonisch von Ormiston verabschiedet und ihm gesagt, er solle Blackwood raten, die Sache ein für allemal hinter sich zu bringen und seine letzten paar Haarsträhnen abzuschneiden.
    »Der bekäme einen Schlaganfall, wenn ich das täte«, sagte Ormiston. »He, was ist mit dem Chief? Sie glauben doch nicht etwa …«
    Aber Rebus hatte aufgelegt. Er wollte nicht über Ken Smylie reden, wollte nicht darüber nachdenken. Er wusste so viel, wie nötig war. Kilpatrick hatte nicht zum harten Kern gehört; so am Rand war er dem Shield mehr von Nutzen. Bothwell war der Vollstrecker gewesen. Er hatte Billy Cunningham getötet und den Tod Millie Dochertys und Calumn Smylies angeordnet. Soutar hatte in beiden Fällen die Befehle seines Herrn und Meisters ausgeführt, bloß hatte sich Millies ver- ätzte Leiche als etwas unhandlich erwiesen, und so konnte Soutar sie nicht mehr wegräumen. Bothwell musste darüber vor Wut geschäumt haben, aber natürlich hatte Davey Soutar an anderes zu denken gehabt. An Wichtigeres.
    Rebus kaufte die Zutaten für das Essen und legte dann noch ein paar Flaschen in den Einkaufswagen: Rosésekt, Malt Whisky und Gin. Drei Kilometer weiter nach Norden schlossen jetzt wohl gerade die Läden im Gar-B: Schwere Metallgitter wurden heruntergelassen, Vorhängeschlösser angebracht, Alarmanlagen eingeschaltet. Er zahlte an der Kasse mit Plastikgeld und fuhr wieder den Hügel hinauf zum Oxford Terrace. Seltsamerweise klang die Rostlaube neuerdings gesünder. Vielleicht hatte der Schlag von Hays Lieferwagen irgendetwas wieder zurechtgerückt. Rebus hatte die Fensterscheibe ersetzt, bezüglich der Tür schwankte er noch.
    Patience war früher als geplant aus Perth zurückgekehrt und erwartete ihn schon in der Wohnung.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Sollte eine Überraschung werden.« Er stellte die Einkaufstüten ab und küsste sie. Danach trat sie einen Schritt zurück.
    »Du siehst völlig fertig aus«, stellte sie fest.
    Er zuckte die Achseln. Sie hatte Recht, er kannte Boxer, die nach fünfzehn Runden besser aussahen als er.
    »Es ist also vorbei?«
    »Endet heute.«
    »Ich meine nicht das Festival.«
    »Ich weiß.« Er zog sie wieder an sich. »Es ist vorbei.«
    »Hab ich’s eben aus einer dieser Tüten klirren hören?«
    Rebus lächelte. »Gin oder Sekt?«
    »Gin und Orange.«
    Sie trugen die Tüten in die Küche. Patience holte Eis und Orangensaft aus dem Kühlschrank, während Rebus zwei Gläser spülte. »Du hast mir gefehlt«, sagte sie.
    »Du mir auch.«
    »Wen kenne ich schließlich sonst, der mir bescheuerte Witze erzählt?«
    »Ist wohl schon eine Weile her, dass ich zuletzt einen Witz erzählt habe. Oder einen gehört.«
    »Also, meine Schwester hat mir einen erzählt. Er wird dir gefallen.« Sie legte den Kopf nachdenklich in den Nacken. »Ach je, wie ging der noch mal?«
    Rebus schraubte die Ginflasche auf und goss großzügig ein.
    »Stopp!«, sagte Patience. »Du willst uns doch wohl nicht besoffen machen?«
    Er fügte ein paar Spritzer Orangensaft hinzu. »Vielleicht doch.«
    Sie gab ihm noch einen Kuss, rückte von ihm ab und klatschte in die Hände. »Ja, jetzt hab ich’s! Da sitzt also ein Tintenfisch in einem Restaurant, und –«
    »Kenn ich schon«, sagte Rebus und ließ einen Eiswürfel in ihr Glas fallen.
Dank
    Viele haben mir bei diesem Buch geholfen. Ich möchte den Menschen Nordirlands für ihre Großzügigkeit und ihre »Dönkes« danken. Mein besonderer Dank gilt ein paar Leuten, die nicht namentlich genannt werden können und es mir auch nicht danken würden, wenn ich es täte; sie wissen schon, wen ich meine. Danken möchte ich außerdem: Colin und Liz Stevenson für ihre Mühe; Gerald Hammond für seine Sachkenntnis als Schusswaffenexperte; den Beamten der City of Edinburgh Police und der Lothian and Borders Police, weil sie es mir nie übel zu nehmen scheinen, wenn ich Geschichten über sie erzähle; und David und Pauline für ihre Hilfe im Zusammenhang mit dem Festival. Das beste Buch über die protestantischen Paramilitärs ist das von Professor Steve Bruce, The Red Hand (Oxford University Press, 1992). Ein Zitat daraus: »Es gibt kein ›Nordirland-Problem‹, für das es eine Lösung gäbe. Es gibt nur einen Konflikt, in dem es zwangsläufig Gewinner und Verlierer geben muss.«
    Blutschuld spielt in einem fiktiven Sommer 1993, vor dem Bombenanschlag auf der Shankill
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