Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Kilpatricks Handabdruck war ebenfalls noch zu sehen. Cafferty stand auf.
    »Sie werden doch nicht etwa gehen?«, fragte Rebus.
    »Wollen Sie mich daran hindern?«
    »Sie wissen, dass ich’s versuchen werde.«
    Ein Wagen fuhr vor. Darin saßen Caffertys Männer, die zwei vom Kirchhof plus Wieselgesicht. Cafferty schlenderte zum Wagen. Rebus saß noch immer auf dem Bürgersteig. Jetzt stand er langsam auf und ging auf das Polizeiauto zu. Er hörte Caffertys Tür zufallen und sah zum Wagen, um sich das Kennzeichen einzuprägen. Als er an ihm vorbeifuhr, starrte Cafferty geradeaus auf die Straße. Rebus setzte sich in das Polizeiauto, schaltete das Funkgerät ein und gab das Kennzeichen durch. Er spielte mit dem Gedanken, den Motor anzulassen und die Verfolgung aufzunehmen, blieb dann aber einfach sitzen und schaute den Feuerwehrmännern bei ihrer Arbeit zu.
    Ich hab mich an die Spielregeln gehalten, dachte er. Ich hab ihn gewarnt, und dann hab ich die Zentrale angefunkt. Die Spielregeln lauteten nicht, dass man es selbst dann noch versuchen sollte, wenn die anderen zu viert waren und man selbst allein.
    Ja, er hatte sich an die Spielregeln gehalten. Das gute Gefühl fing bereits wenige Minuten später an zu verblassen.
    Clyde Moncur wurde in einem Fährhafen geschnappt. Mit ihm befasste sich der Special Branch in London und Abernethy. Bevor er abgereist war, hatte ihm Rebus eine einfache Frage gestellt.
    »Kommt er noch?«
    »Wer?«
    »Der Bürgerkrieg.«
    »Was meinen Sie?«
    So viel zum Thema. Die Geschichte war ganz einfach.
    Moncur war nach Edinburgh gekommen, um sich anzusehen, wie das Geld des amerikanischen Shield ausgegeben wurde. Fowler wiederum, um dafür zu sorgen, dass alles nach Moncurs Wünschen lief. Das Festival schien die perfekte Tarnung für Moncurs Reise abzugeben. Vielleicht hatte man Billy hingerichtet, um dem Amerikaner zu zeigen, wie konsequent der SaS sein konnte …
    D.C.I. Kilpatrick wurde im Krankenhaus, in dem er sich von seinen Stichwunden erholte, mit seinem eigenen Kissen erstickt. Sein Mörder stemmte sich mit einer solchen Wucht auf ihn, dass er ihm zusätzlich zwei Rippen brach.
    »Muss eine Statur wie ein Grizzlybär gehabt haben«, meinte Dr. Curt.
    »Es gibt heutzutage nicht viele Grizzlybären in der Gegend«, meinte Rebus.
    Er rief bei der Staatsanwaltschaft an, um sich zu vergewissern, dass es Caro Rattray gut ging. Schließlich hatte Cafferty von ihr gesprochen. Vielleicht war Cafferty dabei, sämtliche noch offenen Rechnungen zu begleichen. Aber Caro war nicht mehr da.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Eine Anwaltskanzlei in Glasgow hat ihr eine Partnerschaft angeboten. Das ist ein großer Schritt nach vorn, sie hat sofort zugegriffen, das hätte jeder getan.«
    »Wie heißt die Kanzlei?«
    Komisch, es war die Kanzlei, die Cafferty vertrat. Das brauchte nichts zu bedeuten – konnte aber. Schließlich hatte Rebus Cafferty ein paar Namen genannt. Mairie Henderson war nach London gefahren, um die Moncur-Story weiterzuverfolgen. Eines Abends rief Abernethy Rebus an, um ihm mitzuteilen, er finde sie umwerfend.
    »Ja«, sagte Rebus, »Sie beide würden ein hübsches Paar abgeben.«
    »Bloß dass sie mich auf den Tod nicht ausstehen kann.« Abernethy schwieg kurz. »Aber auf Sie würde sie vielleicht hören.«
    »Raus damit.«
    »Nur erzählen Sie ihr nicht zu viel, okay? Vergessen Sie nicht, Jump Cantona wird das Verdienst ohnehin zum größten Teil für sich in Anspruch nehmen, und klein Mairie ist schon im Voraus bezahlt worden. Sie braucht sich eigentlich keinen mehr abzubrechen. Und das meiste von dem, was sie schreiben würde, fiele sowieso unter Verleumdung und Preisgabe von Staatsgeheimnissen.«
    »Woher wissen Sie von Jump Cantona?« Er konnte beinahe hören, wie Abernethy die Füße auf den Schreibtisch legte und sich bequem zurücklehnte.
    »War nicht das erste Mal, dass das FBI Cantona benutzt hat, um eine Story an die Öffentlichkeit zu bringen.«
    »Und Sie stecken mit dem FBI unter einer Decke?«
    »Ich werde einen Bericht rüberschicken.«
    »Bekleckern Sie sich nicht mit zu viel Ruhm, Abernethy.«
    »Ich werde Sie lobend erwähnen, Inspector.«
    »Aber unter ferner liefen. Daher wussten Sie also von Mairie, stimmt’s? Cantona hat dem FBI von ihr erzählt? Und daher hatten Sie das ganze Material über Clyde Moncur?« »Spielt das irgendeine Rolle?«
    Wahrscheinlich nicht. Rebus hatte ohnehin schon aufgelegt.
    Für das Willkommensessen kaufte er in einem Supermarkt in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher