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RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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beeinträchtigte ihn bei der Erfüllung seines Auftrags.
    Es war an der Zeit, sich zu konzentrieren.
    Jawohl
Das
war
es.
    Er hatte die Überprüfung von Heathers Wohnraum abgeschlossen. Die Küche nahm eine Ecke des Raumes ein, eine offene Tür führte ins Bad, eine andere Tür, so vermutete er, zum Treppenhaus. Ihr gesamtes Mobiliar bestand aus einem Bett und dem Klapptisch, an dem sie gerade saß. Diese enge, sterile Unterkunft musste jemandem, der im großen Stil gelebt und zur Schickeria gehört hatte, Bauchkrämpfe verursachen.
    Sie saß an dem Tisch und hielt etwas wie ein kleines Werkzeug in der Hand, mit dem sie einen Stein aus einem Schmuckstück herausholte oder wieder hineinsetzte. Sie produzierte und verkaufte ihre eigenen Schmuckstücke an die Händler vor Ort. So hatte man sie aufgespürt. Ihre Fingerabdrücke waren nach einem Raubüberfall aufgenommen worden, der gestern auf ein Juweliergeschäft stattgefunden hatte. Die örtlichen Polizisten hatten sie mit all den anderen Fingerabdrücken überprüft, die am Tatort gefunden worden waren. Ihre Abdrücke waren nicht in deren Datenbank gespeichert gewesen. Aber in der von T-FLAC. Nicht unter dem Namen Hannah Smith, sondern unter Heather Shaw. Das Juweliergeschäft hatte eine aktuelle Adresse von ihr gehabt.
    Sie war etwas runder geworden. Das letzte Foto, das man von ihr gemacht hatte 一 anlässlich irgendeiner High-Society Veranstaltung vor einem Jahr in Hongkong -,zeigte sie fast bis auf die Knochen abgemagert. Nun hatte sie mehr auf den Rippen.
    Nicht dass Caleb besonders viel von ihr hatte sehen können. Schließlich trug sie Jeans und Pullover. Aber ihr Gesicht sah jetzt weicher, anziehender aus. Sein Herz, das anfing, seltsam ungleichmäßig zu schlagen, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, wurde beim Anblick ihrer sanft gerundeten Wangen, ihres seidig flatternden Haars und ihres energisch hervorspringenden Kinns noch schneller.
    Seine Reaktion auf sie war ... seltsam.
    Das schnellere Klopfen seines Herzens fühlte sich an wie die Erregung, die der Angst vorausging. Oder der Aufregung? Oder einer Vorahnung? Verdammt, er wusste nicht, was. Und er wollte es auch nicht herausfinden. Lark war diejenige mit den hellseherischen Fähigkeiten, nicht er. Aber alle seine Instinkte signalisierten ihm in großen Leuchtbuchstaben, er solle sich verdammt noch mal von Heather Shaw fernhalten. Und bei seiner Arbeit verließ sich Caleb auf seine Instinkte. Sie hatten ihn noch nie im Stich gelassen.
    »Erde an Edge Nummer zwei? Lass mir meinen Willen«, sprach Lark sanft in sein Ohr und riss ihn aus seiner Träumerei heraus. »Teuer beschreibt mir nicht wirklich, wie sie aussieht. «
    Nach mehr. Nach Gefahr. Nach Ärger.
»Sie ist nicht mehr blond. « Alle Bilder von Shaws Tochter hatten sie als typisch goldblond gelockte Kalifornierin gezeigt, wobei die Locken ein Gewicht von fünfzehn Pfund gehabt haben mussten. Nun hing das dicke, kerzengerade geschnittene, honigbraune Haar der Frau wie ein schimmernder Vorhang auf die Schultern herab. Eindeutig eine Verbesserung.
    »Hübsch?«
    »Nicht besonders.« Nein, nicht hübsch, dachte Caleb, atemberaubend. Verdammt attraktiv. Ihre gleichmäßigen Gesichtszüge ohne Make-up ließen sie jünger aussehen ... verletzlicher erscheinen als auf den Fotos. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie vom gleichen Schlag wie ihre Eltern war, aber die reizende Miss Shaw hatte sich in den schnelllebigen, gesellschaftlichen Kreisen ihres Vaters bewegt. Damit war es naheliegend, dass sie nichts Unschuldiges und Verletzliches an sich hatte.
    »Wen juckt es«, murmelte er, abgelenkt von der Art, wie die Lampe über dem Tisch die karamellfarbenen Strähnchen in Heathers Haar hervorhob. Sie fertigte eine Art Halskette, stellte er fest. Etwas mit Spiralen aus Silber und lilafarbenen Steinen. Hübsch und zart. So hübsch und zart wie ihre schlanken Hände, die die Kette ans Licht hielten.
    Ihr Haar fiel über die Schulter, als sie den Kopf neigte, um sich ihre Arbeit anzusehen. »Wir haben sie. Schick jemanden vorbei, der sie vernehmen kann. Meine Arbeit hier ist erledigt. « Er ärgerte sich darüber, dass es ihm anscheinend unmöglich war, seine Augen von Shaws einzigem, nunmehr nicht länger vermisstem Kind abzuwenden. Sie zu überwachen, war eine Sache, sie
anzugaffen
, Herrgott noch mal, eine andere. Und doch, aus einem eigenartigen und vollkommen rätselhaften Grund zog ihn diese Frau in einer Weise an, die er seit Jahren nicht mehr
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