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Rage

Rage

Titel: Rage
Autoren: Melody Adams
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nicht ohne Grund. Gab es wieder Ärger mit den Jinggs? Ich wandte mich um.
    „Ja? Was gibt es so Dringendes?“, fragte ich, und schnappte mir mein Handtuch, um mir den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    Einer der Soldaten trat vor.
    „Rage, du wirst beschuldigt, Doktor Colby vergewaltigt und verletzt zu haben. Wir sind hier, um dich unter Arrest zu stellen.“
    Ich lachte ungläubig, dann glitt mein Blick zu Sturdy, der mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Unsicherheit ansah. Außer ihm waren noch Darkness, Rock und Doubt dabei.
    „Das muss ein Missverständnis sein“, sagte ich. „Wer hat das behauptet?“
    „Wir haben eine Meldung erhalten“, erwiderte der Soldat. „Ich bin nicht befugt, nähere Angaben zu machen.“
    „Ich bin sicher, dass es sich schnell aufklären wird, Rage“, sagte Sturdy. „Besser komm mit, und wir klären das so schnell es geht.“
    Ich ließ den Blick über das Aufgebot gleiten, und grinste ironisch.
    „Muss ich mich geschmeichelt fühlen, dass ihr denkt, vier Alien Breed und sechs Soldaten wären nötig, um mich zu verhaften?“
    „Die Menschen sind ein wenig nervös“, antwortete Darkness und lachte abfällig. „Wenn du ihre Ärsche kicken willst, bin ich auf deiner Seite.“
    Ich musterte den Soldaten, der gesprochen hatte, und sah Furcht in seinen Augen aufblitzen.
    „Ich komme mit, denn es wird sich herausstellen, dass ich Doktor Colby nicht vergewaltigt habe. Wir hatten Sex. Aber der war einvernehmlich. Fragt sie einfach.“
    „Die Vorgehensweise musst du schon uns überlassen“, sagte der Soldat. „Gouverneur Whites wird sich die Sache anhören und entscheiden, was zu tun ist. Bis dahin stehst du unter Arrest!“
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich hoffe für euch, dass ich ein Mittagessen im Bau bekommen, ich habe nämlich heute noch nichts gegessen, und wenn ich hungrig bin, dann ...“ Ich schenkte den Soldaten einen finsteren Blick und sah mit Genugtuung, dass sie nervös zu ihren Waffen griffen. „Erbärmlicher Haufen, der uns hier regiert“, knurrte ich abfällig.
    „Könnte dir nicht mehr zustimmen“, sagte Rock grimmig. „Wird ja Zeit, dass wir den Laden endlich übernehmen.“
    „Soll das eine Drohung sein?“, fragte ein Soldat und seine Stimme klang ein wenig schrill. Der Held hatte Schiss. Ich schüttelte angewidert den Kopf.
    „Das ist keine Drohung ...“, stellte Rock klar. „... sondern eine Tatsache.“
    „Also, gehen wir jetzt, oder was?“, fragte ich genervt. „Ich will das Ganze geklärt haben. Ich habe heute Abend eine Verabredung mit Doktor Colby.“

    Jessie

    Endlich war bald Feierabend. Nur noch zwanzig Minuten, dann würde Rage mich abholen. Ich konnte es kaum abwarten, und sah alle paar Minuten auf die Uhr. Plötzlich klopfte es an die Tür, und Happy kam in den Raum geplatzt.
    „Was ist los?“, fragte ich. „Ein Notfall?“
    „Sie haben Rage verhaftet!“, berichtete Happy aufgeregt.
    „Was?“, rief ich entsetzt aus. „Aber wieso?“
    „Irgendjemand hat behauptet, er hätte dich vergewaltigt und verletzt. Und ehe du das fragen kannst, NEIN, ich war es nicht! Ich hab kein Sterbenswort gesagt. Ich hab es gerade erst von Sturdy erfahren.“
    „Wie lange sitzt er schon in Arrest?“
    „Offenbar seit heute Mittag.“
    „Was? Aber warum hat man mich nicht informiert? Immerhin soll ich ja hier die Geschädigte sein.“
    „Ich hab nicht das Gefühl, dass Gouverneur Whites es besonders eilig hat. Angeblich ist er im Moment zu beschäftigt, um sich mit dem Fall zu befassen. Er sagt, dass er nicht damit rechnet, dass er vor Freitag oder nächste Woche dazu kommt.“
    „Aber heute ist erst Montag. Die können ihn doch nicht so lange eingesperrt lassen“, warf ich ungläubig ein. „Ich meine, ich kann mit wenigen Worten die Anschuldigungen entkräfteten.“
    „Deswegen bin ich ja hier. Ich hatte gehofft, dass du was unternehmen kannst.“
    „Das kann ich!“, sagte ich entschieden. „Darauf kannst du Gift nehmen. Ich werde dem Gouverneur mal meine Meinung geigen! Komm! Gehen wir!“
    Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es fünf vor sieben war. Andreas würde um neun anfangen. Bis dahin waren nur die Schwestern hier. Auf fünf Minuten kam es nun auch nicht an, entschied ich, und verschloss mein Sprechzimmer.
    Wir eilten die Treppen hinauf zum Amtszimmer des Gouverneurs. Ich hoffte, dass er noch da war, ansonsten würden wir ihn in seinem Haus aufsuchen. Ich wollte das so schnell wie möglich regeln.
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