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Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Titel: Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann
Autoren: Enid Blyton
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immer stolpernd, rutschend und sich fest aneinanderklammernd. Endlich tauchte aus dem Nebel das Bootshaus auf. Die Fenster wirkten schwarz und unheimlich.
    Es war totenstill.
    Plötzlich blieb Stubs stehen. »Wenn da nun jemand drin ist!«  flüsterte er.

XIV. Stubs’ Wunsch ist in Erfüllung gegangen
    Barny runzelte die Stirn. »Soll ich nachsehen?«
    »Du bist wohl verrückt geworden«, protestierte Robert, »das gibt es gar nicht. Wir bleiben hübsch zusammen.«
    Vorsichtig und langsam bewegten sie sich auf das Bootshaus zu. Sie drückten sich an der Wand entlang bis zu dem zerbrochenen Fenster. Einen Augenblick standen sie und lauschten.
    Alles blieb still.
    »Ich sehe als erster hinein«, sagte Barny leise, und schon hatte er seine Taschenlampe angeknipst, und ihr Strahl glitt durch das dunkle Innere des Schuppens. Er war leer.
    Barny atmete auf. »Alle Mann ’rein«, sagte er. »Los, Robert, du zuerst, dann Dina, dann Stubs und Lümmel, ich bilde die Nachhut.«
    Und gleich darauf standen sie alle in dem großen Raum versammelt. Barnys Taschenlampe brannte immer noch. Sorgfältig schirmte er sie mit der Hand ab.
    »Ich glaube«, rief Stubs aus einer Ecke, »wir können hier unseren Beobachtungsposten beziehen. Hier ist ein schöner, breiter Spalt in der Tür.«
    Er ließ einen nach dem anderen an die Wand treten, und einer nach dem anderen sah hinaus.
    Der See lag vor ihnen, noch glatt und blank, trotz des Tauwetters. In der Ferne sah man die Hügel, deren schneebedeckte Hänge durch den Dunst schimmerten.
    »Verdammt schlechte Sicht«, flüsterte Barny und kniff die Augen zusammen.
    »Falls wirklich jemand kommt, merken wir es erst, wenn er schon ziemlich nah ist.«
    »Ach«, meinte Stubs zuversichtlich, »ich werde schon erkennen, ob sich etwas zeigt.«
    Barny spähte aus schmalen Augen durch den Riß. »Der See ist gut zu überblicken«, sagte er, »aber nicht alle Hügel und nicht alle Wiesen. Es wäre besser, wir fänden an der anderen Seite auch noch einen Ausguck.«
    Aber sie fanden keinen. Und an dem Fenster wollten sie nicht bleiben, denn, so sagte Barny, man würde ihre hellen Gesichter in der Dunkelheit sofort erkennen.
    »Es ist das Dümmste, was man tun kann«, flüsterte er, »sich in einer hellen Landschaft an ein stockdunkles Fenster zu stellen. Man könnte sich dann ebensogut draußen postieren.«
    Sie machten aus, daß alle fünf Minuten ein anderer an dem Spalt Wache halten sollte. Stubs war der erste. Er nahm einen Kanister, drehte ihn um und wartete nun unbeweglich und angespannt.
    Währenddessen lief Lümmel ruhelos hin und her, schnüffelte überall und versuchte, an ihm hochzuspringen.
    »Komm her«, rief Dina, die auf einer Kiste hockte.
    Lümmel kam angelaufen, und sie schlang die Arme um ihn, denn sie fror erbärmlich.
    Robert starrte mißmutig auf Stubs’ Rücken und sagte:
    »Ich wette, du siehst niemanden, und ich wette, du wirst auch niemanden sehen!«
    Barny warf einen Blick auf seine Uhr, zwei Minuten erst stand Stubs dort. Ihm schien es, als wären es Ewigkeiten.
    »Alles Unsinn«, brummte Robert, »alles Blödsinn, hochgradiger sogar!«
    »Sei still«, sagte Barny leise, »vielleicht haben wir doch Glück.«
    »Glück«, äffte Robert nach. »Ich hätte nicht von dir gedacht, daß du solchen Quatsch mitmachst, wirklich nicht. Ich bereue es, daß ich aus meinem warmen Bett gekrochen bin, um mich hier in der Eiseskälte und Finsternis mitten in der Nacht herumzudrücken.«
    »Wir können ja bald wieder gehen«, beruhigte Barny.
    »Es ist jetzt Viertel vor eins, bis zwei Uhr warten wir.«
    »Bis dahin sind wir längst angefroren«, sagte Robert.
    In diesem Augenblick trat Barny neben Stubs. »Die Ablö sung«, grinste er, und Stubs sprang von dem Kanister.
    Er setzte sich neben Dina, und Lümmel begrüßte ihn aufs freudigste, indem er wie ein Wilder über den Boden fegte und eine Menge Staub und Sand aufwirbelte.
    Dina hatte das Gesicht hinter dem Mantelkragen versteckt und sagte kein Wort, auch nicht, als Lümmel sie mit seinen völlig verschmutzten Pfoten ansprang.
    Nach fünf Minuten übernahm Robert den Posten. Die Zeit verging, aber nichts zeigte sich.
    Die Kinder wurden müde, und Stubs konnte kaum mehr die Augen offenhalten. Er starrte auf die verschneiten Hänge und auf die Schatten, die darauf fielen. Bewegten sie sich? Er starrte angestrengt hinaus, aber er konnte nichts erkennen, alles verschwamm im fahlen Licht des Mondes. Für Sekunden schloß er die Augen, und
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