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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Autoren: Enid Blyton
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plötzlich daran, daß auch andere sie hören würden! Das war die Rettung!
    Auch Stubs hörte sie, halb stehend, halb sitzend in dem kleinen Versteck im Kamin. Als das Dröhnen plötzlich die Stille durchbrach, wäre er beinahe heruntergefallen. Er begann wie Espenlaub zu zittern, und seine Zähne schlugen aufeinander.
    Die Glocken! Wieder die Glocken! Er hatte ja geahnt, daß etwas Furchtbares passieren würde!
    Stubs fürchtete sich zu sehr, als daß er sich auch nur gerührt hätte, ganz zu schweigen von dem Gedanken, dieses sichere Versteck zu verlassen. Er war von der Vorstellung besessen, die Männer lauerten im Dunkeln auf ihn und warteten nur darauf, daß er hervorkäme. Nein, er war entschlossen, hier auszuharren, und wäre es auch bis zum Jüngsten Tage!
    Die Männer und die Frau dort unten im Geheimgang ahnten nichts von der Gefahr. Bis zu ihnen hinter die Mauer drang kein Laut.
    Aber weit über das Land dröhnte es. Menschen stürzten aus den Häusern, Hunde jaulten, das Vieh in den Ställen brüllte.
    Das war kein gewöhnliches Glockenläuten! Warnend klang es und unheilverkündend!
    Fräulein Pfeffer und Fräulein Hanna erwachten beinahe gleichzeitig.
    Und Dina erschrak furchtbar. Die Glocken! Was war passiert? Was war mit den Jungen? Völlig verzweifelt versuchte sie, den außer sich geratenen Lümmel zur Ruhe zu bringen.
    Die beiden Polizisten auf dem Revier hatten auf ihren Stühlen gesessen und vor sich hingedöst. Jetzt sprangen sie auf, und der eine griff nach seiner Mütze.
    »Irgendwas ist los«, murmelte er. »Wo ist Joe? Er soll mit Lillingham telefonieren, falls wir ihre Hilfe brauchen. Irgendwas ist los. Hör dir das nur an!«
    Eine Menge erschreckter, neugieriger Menschen strömte auf das Schloß zu. Einige der Männer waren mit Heugabeln und Knüppeln bewaffnet. Sie wußten selbst nicht, warum, aber es schien ihnen ratsamer, etwas in der Hand zu haben, um sich nötigenfalls zu wehren.
    »Wer läutet die Glocken?« schrien sie, als die Polizisten auf ihren Rädern kamen. Aber die wußten nicht mehr als sie selbst.
    Sie kamen zum Schloß. Schwarz stand es gegen den Himmel, kein Licht in den Fenstern. Doch die Glocken dröhnten unaufhörlich!
    »Jemand muß im Turm sein!« schrie ein Mann.
    »Die Glocken läuten von selber«, rief ein anderer, »das haben sie immer getan!«
    Eine Taschenlampe blitzte auf. »Hier steht ein Wagen, dicht neben der Hecke!«
    »Aha!« sagte einer der Polizisten. »Aha! Wo ist Joe? Joe, du bleibst als Wache. Zieh den Zündschlüssel ab. Bill! Ach, da bist du ja. Wir gehen jetzt zusammen ins Schloß. Hoffentlich müssen wir die Tür nicht aufbrechen!«
    Sie schlugen gegen die schwere Eingangstür. Barny hörte es nicht, aber Robert in der Truhe und auch Stubs, der zitternd in seinem Versteck saß. Was war das nun wieder? Oh, wie elend fühlte er sich!
    Und dann schrie jemand: »Aufmachen! Polizei!«
    Die Tür bebte von dem Hämmern der Fäuste. Wieder schrie der Polizist:
    »Aufmachen! Polizei!«
    ›Die Polizei!‹ dachte Stubs und wurde ganz schwach vor Glück. ›Es ist die Polizei! Sie haben die Glocken gehört und sind gekommen! Ich muß sie hereinlassen!‹

XXVII. Barnys Plan
    Stubs vergaß alle Angst. Er kletterte aus dem Versteck und jagte hinaus in die Halle. Es war stockfinster, aber er fühlte sich mutig wie ein Löwe.
    Er hastete zur Tür, packte den Schlüssel, drehte ihn im Schloß und riß den Flügel weit auf.
    Der Strahl einer Taschenlampe blendete ihn, und die Polizisten starten auf einen rußverschmierten, ungefähr zwölfjährigen Jungen, der sie beglückt angrinste.
    »Nanu«, sagte der eine, »was machst du denn hier? Und wer läutet die Glocken?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Stubs, »verflixt, bin ich froh, daß Sie da sind! Und die Glocken läuten, weil Feinde im Haus sind.«
    Die Menschen begannen hereinzudrängen. Der Polizist drehte sich um. »Zurückbleiben!« schrie er. »Zurückbleiben!« Wer wußte, was hier vorging. Vielleicht wurde es gefährlich.
    Die Glocken läuteten noch immer. Barny tat keine halbe Arbeit. Ab und zu schöpfte er Atem, aber er hatte sich vorgenommen, nicht eher aufzuhören, bis etwas geschah.
    Die Polizisten rannten zur Tür. Stubs folgte mit Abstand. Er war überzeugt davon, daß die Glocken von selbst läuteten, und er hatte nicht die geringste Absicht, ihnen zu nahe zu kommen.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß, und die Männer machten sich daran, vorsichtig die gewundene Treppe hinaufzusteigen. Sie
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