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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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wie ich es auszusprechen hatte, sagte ich:
    »Gum biodh ràth le do thurus.« Ich hatte in den letzten beiden Monaten so oft es mir möglich war Gälisch geübt. Mistress Graham war mir dabei eine große Hilfe gewesen. Sie war eine gute Lehrerin, die genügend Geduld aufbrachte und mit der notwendigen Gelassenheit zu Werke ging. Es war eine sehr schwere Sprache, die mich oft zum Verzweifeln brachte, doch mittlerweile hatte ich einiges gelernt.
    »Möge deine Suche erfolgreich sein«, übersetzte Caleb lächelnd, was ich gesagt hatte, und zog mich in seine Arme.
     
    Caleb und Seamus waren am Mittag mit 20 Clan-Kriegern aufgebrochen. Mit Tränen in den Augen hatte ich ihn verabschiedet und den Reitern noch eine ganze Weile vom Fenster meines Zimmers aus nachgesehen, bis sie zu kleinen dunklen Punkten in der Ferne geworden waren, die kurz darauf im Wald verschwanden.
    Lange saß ich auf meinem Bett und malte mir in Gedanken aus, was ihm alles zustoßen könnte. Ich wusste, dass Caleb ein außergewöhnlich guter Kämpfer war und doch hatte ich furchtbare Angst um ihn, was aber in meinen Augen nur zu verständlich war. Ich hatte das seltene Glück gehabt und die wahre Liebe gefunden. Wer konnte es mir verdenken, wenn ich Angst hatte, so etwas Kostbares wieder zu verlieren?
    Vor meinem Zimmer auf dem Flur hörte ich, wie sich Malcolm und Kenneth leise unterhielten und ich schob all die düsteren Gedanken beiseite.
    Ich musste mich einfach nur ein wenig ablenken, so dass ich keine Zeit mehr hatte, mich zu sorgen oder in trübsinnige Grübeleien zu verfallen.
    Ich nahm meinen Weidenkorb, warf mir meinen Wollumhang über die Schultern und trat auf den Flur. Die beiden Krieger verstummten augenblicklich, als ich in der Tür erschien, und sahen mich fragend an. Als ich ihnen erklärte, dass ich in den nahegelegenen Wald wollte, um einige Kräuter und diverse andere Pflanzen zu sammeln, schienen sie nicht begeistert, nickten aber und begleiteten mich.
    Diese Aufgabe würde mir die notwendige Ablenkung verschaffen und zudem tat ich auch noch etwas Nützliches. In meiner Zeit auf der Burg hatte ich viel über Kräuter und Pflanzenkunde gelernt. Sarin, der Zigeunerjunge der mir geholfen hatte Caleb zu retten, war darin sehr bewandert und auch Mistress Graham wusste einiges über die Heilkraft der Natur.
    Ich selbst war der Meinung, dass ich so viel wie möglich darüber lernen sollte, schließlich gab es hier keine Tabletten oder ähnliche Medizin, wie in der Zeit, aus der ich stammte.
    Da es ein weiter Weg war, packte uns Rona einen Korb mit Wegproviant zusammen, sowie eine warme Wolldecke.
    So lief ich, gefolgt von meinen zwei Leibwächtern, einen schmalen Weg hinter der Burg entlang, der in einen dichten Wald führte. Da wir es nicht eilig hatten, schlenderten wir gemütlich und unterhielten uns über alles Mögliche.
    Schon von weitem sah ich die Ebereschenbäume, deren Früchte leuchtend rot an den Ästen hingen. Bis vor kurzem war ich noch der Meinung gewesen, diese Beeren seien giftig, doch Sarin hatte mich eines Besseren belehrt. Ich selbst kannte sie nur unter dem Namen " Vogelbeere " und bereits als Kind hatte man mich davor gewarnt, sie zu essen.
    Mittlerweile wusste ich, dass die Beeren keineswegs giftig waren und dass man daraus eine sehr schmackhafte Konfitüre herstellen konnte. Viel interessanter fand ich jedoch die außerordentliche Heilwirkung dieser kleinen Früchte.
    Ein aus den Beeren hergestellter Heiltrank wirkte wahre Wunder bei Verdauungsstörungen. Auch bei Problemen mit der Lunge oder bei Bronchitis konnten sie sehr hilfreich sein.
    Ich hatte gelernt einen Sud zu kochen und mit Hilfe von Schweineschmalz eine Salbe herzustellen. Jetzt zupfte ich die Beeren-Rispen von den Zweigen, an die ich ohne Hilfsmittel gelangen konnte, und legte sie in meinen Weidenkorb. An einigen Ebereschenbäumen fehlte ein Großteil der Rinde, was mir zeigte, dass unsere Mägde vor kurzem hier gewesen sein mussten.
    Die Rinde der Eberesche eignete sich nämlich hervorragend zum Braun und Rot färben von Wolle. Malcolm und Kenneth halfen mir, obwohl ich ihnen erklärt hatte, dass ich dies auch alleine schaffen würde. Doch sie hörten nicht auf mich und so war mein Korb innerhalb kürzester Zeit randvoll.
    In den letzten Wochen hatte ich viel gelernt, was Pflanzen und deren Heilwirkung betraf. Rona und eine junge Magd hatten mir geduldig beigebracht, wie ich die von der Natur bereitgestellten Heilkräuter verarbeiten musste.
    Das
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