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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Gesicht war ernst und ich konnte deutlich die Sorgenfalten erkennen, die sich auf ihrer Stirn gebildet hatten. Als sie aufsah und mich erkannte, zwang sie ein Lächeln auf ihre Lippen und kam auf mich zu.
    »Hast du Hunger, mein Kind?« Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich werde später eine Kleinigkeit essen«, versprach ich.
    »Ist Caleb in der Bibliothek?«, wollte ich wissen und machte einen Schritt auf die Tür zu. Noch bevor ich sie erreichen konnte, ergriff Mistress Graham sanft meinen Arm.
    »Störe ihn jetzt besser nicht. Es gibt schlechte Neuigkeiten«, beschwor sie mich.
    »Schlechte Neuigkeiten?«, echote ich fragend. Rona deutete mit dem Kinn in Richtung Küche.
    »Komm mit mir. Während du eine Kleinigkeit isst, werde ich dir erzählen, was ich weiß«, schlug sie vor. Mein Blick wanderte unschlüssig zur Tür der Bibliothek. Schließlich nickte ich und folgte ihr.
    »Was ist denn passiert?«, erkundigte ich mich und nahm an dem massiven Küchentisch Platz, an dem normalerweise die Bediensteten ihre Mahlzeiten einnahmen. Rona setzte sich zu mir, verschränkte die Finger ineinander und sah mich lange an.
    »Es wurde erneut ein Dorf überfallen, doch diesmal haben die Bastarde fast alle Bewohner getötet.« Sie rieb sich die Schläfen und schloss dabei kurz die Augen, so als verursachte ihr die reine Vorstellung höllische Kopfschmerzen. Im letzten Monat hatte es mehrere dieser Überfälle auf Dörfer gegeben, die unter dem Schutz des Malloy-Clans standen, doch bisher war niemand ums Leben gekommen. Lediglich Vieh war gestohlen worden und in einem Fall hatten die Angreifer einige der Häuser in Brand gesteckt.
    »Wie viele sind gestorben?«, fragte ich leise und fürchtete mich insgeheim vor der Antwort.
    »26 Seelen«, antwortete Mistress Graham. Ich keuchte entsetzt auf.
    »Wer tut so etwas Abscheuliches?« Rona schüttelte traurig den Kopf.
    »Ich weiß es nicht, meine Liebe, aber diejenigen, die dafür verantwortlich sind, nennen kein Gewissen ihr Eigen. Ob alt oder jung, niemand wurde verschont. Der Bote erzählte, es wirkte wie eine Massenschlachtung. Sogar drei Säuglinge waren darunter«, sagte sie verbittert.
    Wie aus einem Reflex legte ich die Hand auf meinen Bauch. Bei der Vorstellung, jemand konnte so skrupellos sein und Babys ermorden, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.
    Automatisch wanderten meine Gedanken zu Lady Adelise, die vor einigen Monaten alles versucht hatte, um mich umzubringen. Zusammen mit Calebs Onkel Cameron Kincaid hatte sie Pläne geschmiedet, um mich aus dem Weg zu schaffen und anschließend selbst Herrin von Trom-Castle zu werden. Danach hätte sie Caleb ermordet, um ihren Geliebten Cameron zu heiraten.
    Glücklicherweise hatten wir sie überführt und Adelise war rechtskräftig von einem Richter verurteilt worden. Cameron dagegen war tot. Er war durch meine Hand gestorben, als er versuchte, Caleb hinterrücks zu erstechen. Cameron Kincaid war Geschichte. Lady Adelise hätte ihre lebenslange Gefängnisstrafe in Aberdeen absitzen sollen, doch sie war geflohen und niemand wusste, wo sie sich gerade aufhielt. Auf dem Weg nach Aberdeen war ihr irgendjemand zu Hilfe gekommen und seither war sie spurlos verschwunden.
    Die Neuigkeit von ihrer Flucht hatte Caleb und mich kurz nach unserer Hochzeit erreicht. Mein Mann hatte sofort die Wachen verdoppelt und ins Burginnere kam man nur noch, wenn man strenge Kontrollen über sich ergehen ließ. Bei dem Gedanken an die überfallenen Dörfer fragte ich mich, ob Adelise vielleicht damit zu tun hatte. Aber aus welchem Grund sollte sie an so etwas Abscheulichem beteiligt sein? Um sich an Caleb zu rächen?
    »Kind, ist alles in Ordnung?«, hörte ich Mistress Grahams Stimme wie aus weiter Ferne zu mir dringen. Ich sah auf.
    »Was wird jetzt geschehen?«, wollte ich wissen, ohne ihre Frage zu beantworten. Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse und schaute sehr nachdenklich.
    »Caleb und Seamus müssen handeln, damit nicht noch mehr Dörfer überfallen werden. Ich denke, sie werden die Verantwortlichen jagen und zur Rechenschaft ziehen, um ein Exempel zu statuieren«, erklärte sie. Bei ihren Worten zog sich mir der Magen zusammen.
    Bevor ich Calebs Frau wurde, war er schon einmal losgezogen, um damals Viehdieben das Handwerk zu legen und genau während seiner Abwesenheit war alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen konnte. Lady Adelise hatte mich in eine Falle gelockt und Calebs Onkel verwies mich der Burg. Hätte Caleb damals
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