Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
werden.“
    Thomas schnaufte. „Du wusstest damals, worauf du dich einlässt.“
    „Damals“, wiederholte Dorm verbittert. „Frag dich doch mal selbst, was wirklich zählt. Die Vergangenheit oder die Zukunft?“
    „Das ist nicht die entscheidende Frage. Sondern auf welcher Seite des Gesetzes du stehst. Du hättest froh sein sollen, dass du einen guten Job hattest. Weißt du eigentlich, wie viele Menschen arbeiten möchten, aber keinen Job finden? Die würden alles dafür geben, an deiner Stelle zu sein. Aber du trittst deine Position mit Füßen und verhöhnst damit diejenigen, denen es schlechter geht als dir. Und dann tötest du auch noch deine Kollegen. Einfach so. Als wäre es nichts. Was für eine Bestie bist du nur? Wie konntest du so tief sinken?“ Thomas schüttelte angewidert den Kopf. „Und was hat es eigentlich mit dem Diebstahl des Cäsiums auf sich? Was wirst du damit machen? Willst du noch mehr Unschuldige töten?“
    „Nein. Dieses Zeug ist fast noch mehr wert als die Drogen. Einige Leute bezahlen dafür unvorstellbare Summen. Das kannst du dir nicht einmal erträumen. Nachdem ich Kortmann getötet hatte, fiel mir die Idee mit dem Raub praktisch in den Schoß. Ich konnte es weiterhin so aussehen lassen, als würde Klauser sich an euch rächen, während ich mir das Cäsium besorgte. Ich habe bei der Norduni gelauert. Es war klar, dass Kortmann mich nach Vielbuschs Ermordung nicht mehr an dem Fall mitarbeiten lassen würde. Genau das machte ich mir zunutze. Ich drang ins Isotopenlabor ein, nachdem Lotter den Strom abgeschaltet hatte. Als dann vom Notstrom wieder auf den normalen Stromkreislauf geschaltet wurde, blieben mir ein paar Sekunden, um unbemerkt aus dem Labor zu fliehen und das Gebäude zu verlassen. Selbst wenn ihr mich dabei entdeckt hättet, wäre ich nicht in Gefahr gewesen. Ich hätte einfach behauptet, dass ich euch gefolgt sei, um tatkräftig mitzuhelfen und Vielbusch zu rächen. Niemandem wäre aufgefallen, dass ich die kleine Box mit dem Cäsium in meiner Tasche trug.“
    „Und wo ist das Zeug jetzt?“
    „Noch ist es in meinem Auto. Aber ich werde es schon bald verkaufen und eine Menge Kohle dafür kassieren.“
    „Und wer ist an deiner Stelle gestorben? Wer saß in deinem Auto, als du es in die Luft gejagt hast?“
    „Lotter. Ich habe ihn gestern entführt und in mein Auto gesetzt. Dahinter steckte kein konkreter Plan. Ich brauchte nur eine verkohlte Leiche, um euch glauben zu lassen, dass ich ebenfalls dem Mörder zum Opfer gefallen wäre. Zwar könntet ihr anhand der Zähne herausfinden, dass ich nicht das Opfer bin, aber es gibt keinen Anlass für diese Untersuchung. Ich habe mit dir telefoniert, als das Auto in die Luft flog. Daher ist es klar, dass ich im Auto saß. Professor Horn wird bei der Obduktion nur die Routinearbeiten erledigen. Aber genauso wenig wie bei Kortmanns Autopsie wird er dabei irgendwelche Spuren finden. Ich weiß immerhin, wie ich vorgehen muss, um nichts Hilfreiches zu hinterlassen. Als Bulle habe ich genug über Spuren, Hinweise und Tatorte gelernt. Allerdings konnte ich Lotter auf diese Weise mit dem Diebstahl des Cäsiums in Verbindung bringen. Hättest du Klauser nicht als Täter akzeptiert, dann wäre Lotter mein zweiter Sündenbock gewesen. Die Explosion, die du am Handy gehört hast, war übrigens nur eine Aufzeichnung aus dem Fernsehen. Ich war mir zwar nicht sicher, ob sie echt genug klingen würde, aber offensichtlich hat es geklappt.“
    „Wie hast du die Fotos in Klausers Wohnung bekommen?“
    „Das habe ich doch eigentlich schon erklärt. Ich bin Bulle, verdammt. Ich weiß, wie man in eine Wohnung einbricht, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Schloss zu knacken, ohne dass es kaputtgeht, ist nun wirklich kein Problem. Schon gar nicht mit der richtigen Ausrüstung.“
    „Dann warst du es auch, der auf mich geschossen hat, als du angeblich zum Chefredakteur des Göttinger Wochenblatts gefahren bist. Und du hast eine Granate bei mir angebracht! Du wolltest auch mich töten!“
    „Weil du mir sonst auf die Schliche gekommen wärst.“
    „Ich bin dir auf die Schliche gekommen.“
    „Eben. Deshalb musste ich auch Nora und dich aus dem Weg räumen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass du in die Stromfalle tappen würdest. Du bist schließlich immer so ungeduldig.“ Dorm zielte mit seiner Waffe auf Tommys Herz. „Aber es traf Nora. Nun muss ich dich eben so erledigen. Und Lötsch leider auch, sobald er hier auftaucht. Hättest du nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher