Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
Die Morde? Hängt das alles zusammen?
    „Wieso informieren Sie mich erst jetzt über den Raub?“, zischte er wütend.
    „Weil er meinem Mitarbeiter eben erst aufgefallen ist. Das Cäsium befand sich in einer gesicherten Box. Diese steht nach wie vor bei uns im Schrank. Aber sie ist leer. Entweder hat Lotter das Cäsium herausgenommen, was ich aufgrund der Gefahr nicht glaube, oder er hat eine identische Box gekauft und die beiden ausgetauscht. Wenn wir das Cäsium nicht zufällig heute für einen Versuch bräuchten, dann wäre der Diebstahl vielleicht erst in ein paar Wochen aufgefallen. Also seien Sie uns lieber dankbar. Denn jetzt können Sie bestimmt noch rechtzeitig reagieren. Finden Sie diesen Lotter. Und passen Sie um Himmels willen mit dem Cäsium auf. Das ist wirklich ein scheißgefährliches Zeug, um es einmal deutlich zu sagen. Wenn sie es auf einer Sprengladung verteilen, dann wird die ganze Umgebung radioaktiv verseucht. Je nach Größe der Bombe könnten sogar ganze Landstriche betroffen werden.“
    Er will sich nicht nur mit der Polizei, sondern mit der ganzen Stadt anlegen , erinnerte Tommy sich an ein Gespräch mit dem Mörder. Heilige Mutter Gottes. Das spielt tatsächlich alles zusammen. Lotter hat die Morde begangen. Aufgrund dieser Mordserie konnte er uns zum Chemielabor locken, wo wir unter so hohem Druck standen, dass wir ihm direkt in die Karten gespielt haben. Er wollte, dass wir den Strom dort abschalten. Deshalb hat er die Falle angebracht.
    „Sind Sie noch dran, Herr Korn?“
    „Ja, ich bin noch hier. Aber das passt nicht zusammen. Lotter war es, der den Strom abgestellt hat. Er konnte nicht gleichzeitig beim Isotopenlabor sein, um dort einzudringen. Das ist unmöglich. Jemand anderer muss dahinterstecken. Haben Sie beim Labor irgendwelche Spuren entdeckt?“
    „Spuren? Ich bin Chemieprofessor. Was interessieren mich Spuren? Das ist Ihre Aufgabe.“
    „Ihnen ist also nichts Besonderes aufgefallen?“
    „Nein. Unser zweiter Sicherheitsbeauftragter hat zwar nach Hinweisen gesucht, aber nach meinem Kenntnisstand konnte er nichts finden. Und die wenigen Überwachungskameras sind im betroffenen Zeitraum natürlich auch dem Abschalten des Stromes zum Opfer gefallen. Der Täter ist durch die Türen gehuscht, ohne seine Visitenkarte zu hinterlassen. Daher kann ich Ihnen nur sagen, dass wir bestohlen wurden. Ich weiß nicht, wer es war oder was er mit dem Cäsium genau vorhat. Aber wenn das Zeug in den Händen eines Irren ist, dann sollten wir langsam anfangen zu beten.“
    Zehn Minuten später hockte Tommy auf seinem Stuhl und starrte vor sich hin. Nachdem er das Telefonat mit Professor Nuller beendet hatte, war er zunächst in einen Schockzustand verfallen. Der Raub des Cäsiums ließ alles Bisherige in einem anderen Licht dastehen. Selbst die Morde ließ er verblassen. Denn mit der Substanz könnte der Mörder auf einen Streich Hunderte von Menschen töten. Und vermutlich hatte er das auch vor.
    Der Kerl ist absolut gestört. Der macht vor nichts Halt. Seine bisherigen Verbrechen waren nur der Anfang. Sie waren lediglich ein Spiel. Jetzt plant er seine eigentliche Tat. Und die wird ihresgleichen suchen.
    Vor wenigen Augenblicken hatte Tommy den Polizeipräsidenten über die neue Situation in Kenntnis gesetzt. Dieser setzte sich nun mit dem LKA in Verbindung. Gemeinsam würden sie die nächsten Schritte planen.
    Doch bis dahin könnte es bereits zu spät sein. Der Mörder könnte das Teufelszeug schon in den kommenden Minuten auf verheerende Weise einsetzen.
    Im Internet war Tommy auf die erschreckende Wirkung des Cäsium-137-Isotops gestoßen. Unter anderem war es bei den Reaktorunfällen in Tschernobyl und Fukushima ausgetreten. Es setzte sich besonders in Pflanzen und im Wasser fest.
    Natürlich hatte nur eine verschwindend geringe Menge dieses Materials im Göttinger Chemielabor gelagert. Es diente dort ausschließlich Versuchszwecken, da es bei der Behandlung von Krebspatienten in der Uniklinik eingesetzt wurde. Eine vergleichbare Katastrophe wie bei den obigen Beispielen war also ausgeschlossen. Nichtsdestotrotz könnten alle Menschen, die mit der Substanz ungeschützt in Berührung kamen, schwerwiegende gesundheitliche Schäden davontragen.
    Ich bin mir sicher, dass Lotter nicht der Dieb sein kann. Den Raub hätte er zeitlich gar nicht schaffen können. Jemand muss sich in der Nähe des Isotopenlabors versteckt haben, als wir das Gebäude nach Kortmann absuchten. Diese Person
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher