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Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)

Titel: Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
Autoren: Jackson Lisa
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sie es vor Jahren zurückgelassen hatte. Sogar die handgemachte Patchworkdecke lag immer noch auf dem Bett.
    Janine packte aus und verbot sich, dabei ihre Gedanken zu der Zeit zurückschweifen zu lassen, die sie hier mit Nana verbracht hatte … Anderthalb Jahre waren es nur gewesen – zugleich die schönste und die schrecklichste Zeit ihres Lebens.
    Zum ersten Mal in ihrem siebzehnjährigen Leben hatte sie erfahren, was es bedeutete, bedingungslos geliebt zu werden. Denn Liebe hatte sie in den goldenen Augen der alten Frau gelesen, wenn die sie über die randlose Brille hinweg angeschaut hatte.
    Aber hier hatte Janine auch ihre erste Liebe erlebt, die ersten schmeichelhaften Komplimente gehört, die Slade McCafferty ihr ins Ohr geflüstert hatte … dieser Dreckskerl.
    Gemeinsam waren sie über die weite Prärie Montanas galoppiert, und auf Nanas altem Fuchswallach Caesar hatte sie sogar den Fluss durchquert, nur weil Slade McCafferty sie dazu gedrängt hatte.
    Nie würde sie das Glücksgefühl vergessen, als sie auf Caesars Rücken mit der Strömung geschwommen war. Slades blaue Augen hatten vor Freude förmlich getanzt, und er hatte ihr den verborgenen Wildwechsel gezeigt, auf dem man manchmal Hirsche beobachten konnte.
    Ihr Herz schmerzte, wenn sie daran dachte. Entschlossen drängte sie die Erinnerungen beiseite und richtete sich im Esszimmer ein provisorisches Büro ein, dank Laptop und Modem kein Problem.
    Sie schaute auf die Uhr. „Du solltest dich langsam auf den Weg machen, Parsons“, mahnte sie sich, obwohl ihr Magen sich jedes Mal zusammenziehen wollte, wenn sie daran dachte, Slade Auge in Auge gegenüberzustehen. Dabei war es einfach nur lächerlich.
    Seit Jahren schon hatte sie mit Slade McCafferty abgeschlossen. Seit Jahren.
    Es war also überhaupt kein Problem, ihm wieder zu begegnen. Ein ganz gewöhnlicher Tag im Leben einer Anwältin, ein Kinderspiel.
    Aber warum fühlte ihre Brust sich dann an wie zugeschnürt, warum raste ihr Herz wie verrückt, warum standen ihr Schweißperlen auf der Stirn, obwohl es doch ein kalter Wintertag war? Um Himmels willen, du benimmst dich wie ein alberner Teenager, mahnte sie sich.
    Sie zog die Jeans und das alte Lieblingssweatshirt aus und tauschte beides gegen einen schwarzes Kostüm mit Seidenbluse und kniehohenStiefeln. Dann drehte sie sich das Haar zu einem Knoten und steckte ihn hoch, bevor sie sich im Spiegel über der Kommode betrachtete.
    Es lag fast fünfzehn Jahre zurück, dass sie Slade McCafferty das letzte Mal gesehen hatte. In diesen fünfzehn Jahren war sie aufgeblüht, war nicht mehr die freche Achtzehnjährige, die es allen beweisen wollte. Nein, sie war eine erwachsene Frau, die in zwei Jobs gearbeitet hatte, um das College zu schaffen, und schließlich ein Examen in Jura abgelegt hatte.
    Die Frau im Spiegel war selbstbewusst, zuverlässig und entschlossen: jeder Zoll die erfolgreiche Anwältin. Aber hinter dem Bild schimmerte noch immer eine andere Janine durch, die, die sie früher gewesen war: das wilde Mädchen, das neu in der Stadt aufgetaucht war, mit schlechten Manieren und einem noch schlechteren Ruf.
    Schmetterlinge flatterten in ihrem Magen, als sie daran dachte, dass sie Slade gegenübertreten würde. Doch sogleich schalt sie sich dafür. Was fiel ihr ein, sich auf einmal wieder zu benehmen wie der melodramatische Teenager von damals! Wütend streifte sie sich ihre schwarzen Handschuhe über, schlüpfte in den passenden Wollmantel und griff nach ihrer Aktentasche.
    Innerhalb weniger Sekunden war sie die Treppe hinuntergeeilt und hatte Nanas Haus durch die Hintertür verlassen. Janine hielt sich die Aktentasche wie ein Schutzschild vor die Brust, als sie durch den Schnee zu ihrem kleinen Wagen stapfte. In kurzer Zeit würde sie also Slade McCafferty wiedersehen.
    Na und?
    Bis jetzt war es ein grauenhafter Tag gewesen.
    Und er konnte nur schlimmer werden.
    Slade lehnte sich mit der Schulter gegen den Fensterrahmen und starrte aus dem Esszimmer auf das verschneite Gelände der Flying M und die bewaldeten Hügel. Ein paar Rinder trotteten gemächlich durch die Winterlandschaft. Die grauen Wolken sahen ganz danach aus, als würde noch mehr Schnee fallen. Slades Hüfte schmerzte ein bisschen und erinnerte ihn daran, dass der Skiunfall vom letzten Jahr noch nicht ganz ausgeheilt war.
    An dem langen Tisch, an dem die Familie sich an den Feiertagen und zu besonderen Gelegenheiten versammelte, saß Thorne. Er hatte das weihnachtliche Gesteck aus
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