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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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Musters anlegen. Also habe ich klein beigegeben. Mein Grundstück ist auch so groß genug. Da kommt es auf ein paar Quadratmeter mehr oder weniger nicht an. Ich möchte schließlich nicht, dass man mir vorwerfen könnte, kleinlich zu sein.“
    „Zwanzig Quadratmeter sind aber nicht gerade wenig. Viele Menschen würden diese Fläche sicherlich nicht ohne Weiteres an ihre Nachbarn abtreten. Ich glaube sogar, dass niemand dazu bereit wäre.“
    Zander winkte abermals ab. „Schwamm drüber.“
    Nora zögerte. Sie zog ihren Notizblock hervor und notierte sich einige Stichwörter. Dann sagte sie: „Kommen wir zum heutigen Mord. Haben Sie irgendetwas von der Tat mitbekommen? Konnten Sie etwas sehen oder hören?“
    „Leider nicht. Ich mache mir bereits Vorwürfe. Denn ich war zum Zeitpunkt des Mordes hier im Haus. Aber ich habe nichts mitbekommen. Das ist irgendwie unheimlich.“
    „Woher wissen Sie, wann Frau Muster ermordet wurde, wenn Sie nichts von der Tat mitbekommen haben?“
    „Um kurz nach 15 Uhr ging ich hinaus zu den Mülltonnen, um meinen Abfall zu entsorgen. Die Tonnen stehen vorne an der Ecke. Von dort aus kann ich zwischen den Ahornbäumen hindurch in den Vorgarten der Musters schauen. Daher weiß ich, dass Gertruds Wagen um 15 Uhr definitiv noch nicht vor der Garage stand. Um kurz nach 16 Uhr sah ich dann das erste Blaulicht. Also wurde der Mord zwischen 15 und 16 Uhr verübt. Zu dieser Zeit war ich durchgängig hier. Ich habe momentan nämlich zwei Wochen Urlaub. Eigentlich wollte ich nach Mauritius fliegen, aber in letzter Minute entschied ich mich anders, weil die Preise doch etwas zu hoch sind. Zwar könnte ich es mir leisten, aber man muss sein Geld ja nicht verschwenden.“
    „Konnten Sie etwas Auffälliges sehen, als Sie Ihren Müll zu den Tonnen gebracht haben? Hielt sich jemand in der näheren Umgebung auf, der sich besonders nervös verhielt? Oder sahen Sie vielleicht eine Person, die Sie noch nie zuvor hier gesehen hatten?“
    „Ich habe keine Menschenseele gesehen.“
    „Ganz sicher?“
    „Absolut.“
    „Gut. Wann haben Sie zum letzten Mal mit Frau Muster gesprochen?“
    „Vor etwa drei Wochen. Auch damals brachte ich den Müll hinaus. Ich sah Gertrud im Vorgarten und wünschte ihr einen guten Abend. Sie erwiderte den Gruß und ging zurück ins Haus. Das war alles.“
    „Hat Sie Ihnen gegenüber jemals merkwürdige Andeutungen gemacht? Hatte sie vielleicht Angst vor jemandem?“
    „Sie hat mir nie etwas in dieser Hinsicht gesagt.“
    Nora blickte enttäuscht zu ihrem Kollegen. Auch Thomas sah betrübt drein. Die Befragung hatte sie keinen Schritt weitergebracht. Sie waren genauso schlau wie vorher.
    „Na schön, das wäre dann fürs Erste alles. Vielen Dank für Ihre Informationen, Herr Zander.“ Die beiden erhoben sich und reichten Karl die Hand.
    Der Softwareprogrammierer stand ebenfalls auf und ergriff die Hände nacheinander. „Ich fürchte, dass ich Ihnen keine große Hilfe war. Aber ich habe wirklich nichts gesehen oder gehört, das ich mit dem Mord in Verbindung setzen könnte.“
    „Da kann man nichts machen“, seufzte Nora. „Unter Umständen kommen wir in den nächsten Tagen aber noch einmal auf Sie zurück. Sollte Ihnen von sich aus noch etwas einfallen, dann rufen Sie uns bitte sofort an.“ Sie fischte ihre Karte aus der Tasche und reichte sie Karl. Dann begab sie sich mit Tommy in den Flur und schritt zur Haustür.
    „Ich werde mich auf jeden Fall bei Ihnen melden, falls mir etwas Wichtiges einfällt. Verlassen Sie sich darauf“, sagte Zander, ehe er an den Ermittlern vorbeischritt und ihnen die Tür öffnete. „Also, bis dahin. Auf Wiedersehen.“
    Die Kommissare erwiderten den Abschiedsgruß und nahmen Kurs auf die Straße. Dabei meckerte Tommy: „Der Kerl hätte uns auch hinter dem Absperrband sagen können, dass er nichts weiß, das uns weiterbringt. Diese Befragung war reine Zeitverschwendung.“
    Nora nickte. „Ich habe fast das Gefühl, dass er sich lediglich wichtig machen wollte. Die Schaulustigen denken nun bestimmt, dass er uns etwas Entscheidendes sagen konnte. Dadurch gerät er vielleicht in den Mittelpunkt. Womöglich werden jetzt auch die Journalisten auf ihn aufmerksam und schenken ihm mehr Beachtung als er verdient hat.“ Sie zeigte auf einige Reporter, die sich in der Nähe eingefunden hatten.
    „Das könnte tatsächlich eine Taktik von dem Kerl gewesen sein“, erkannte Tommy. „Ich hasse solche sensationsgeilen Typen. Die widern mich
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