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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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wissen möchte … wie gesagt, du hast ja eine Alternative.“ Margrets resoluter Tonfall machte jeden Widerspruch zwecklos.
        Benommen starrte Theresa auf ihr Telefon. Wenn dieses Event also genauso ablaufen sollte, wie Margret es wünschte, musste sie das verdammte Scheidungsformular organisieren. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich hinzusetzen, ihre Vorstellungen zu formulieren und dann das Antragsschreiben des Anwalts entgegennehmen.
     
     
     

 
     30
     
     
        Als Theresa am nächsten Morgen ihr Büro betrat, schrieb sie in Stichpunkten das Vorgehen für Margrets Event auf ein kleines Notizpapier.
        „Lassen Sie uns in einer Stunde treffen!“, blaffte sie ohne Gruß in den Hörer, als die Sekretärin sie zu Michael durchgestellt hatte.
        „Wie Sie wünschen“, sagte er lässig, als auch schon das Belegtzeichen zu hören war. Verwundert blickte er auf seinen Hörer.
        Kaum dass sie grußlos aufgelegt hatte, klingelte ihr Telefon.
        „Verraten Sie mir auch, wo sie in einer Stunde sein werden?“, fragte er herablassend.
        „In einer Stunde, auf der Terrasse im Mangostin.“
     
        Es war ein herrlicher Spätfrühlingstag und Theresa ließ sich einen Espresso bringen. Die Sonne schien ihr warm ins Gesicht. „Danke“, sagte sie höflich, als der Kellner die kleine Tasse vor ihr abstellte. Über den Rand hinweg beobachtete sie Michael, wie er ihre Notizen durchging. Er sah wirklich verdammt gut aus. Seine gerade Nase wirkte fast schon filigran, und er hatte wunderschöne Hände. Hände, die sicherlich sehr zärtlich waren. Verlegen wandte Theresa den Augen ab und sah auf die Straße hinaus.
        Vertieft in ihre Skizze ignorierte er Theresas Anwesenheit. Nicht einmal sah er zu ihr auf, was sie insgeheim ärgerte. Immer wieder legte er seine Stirn in Falten, dann senkte er das kleine Zettelchen. „Das ist alles?“
        „Was hatten Sie denn erwartet? Eine Dissertation?“
        „Na ja, etwas mehr schon. Was soll ich mit – Feier – Rache – alle bis auf einer, gehen glücklich nachhause – anfangen?“
        Tief blickte er in ihre Augen, was erneut ein unerwartetes Herzklopfen in ihr auslöste. Diese Augen erinnerten Theresa an die unergründliche Tiefe eines Sees, in den sie am liebsten hineingesprungen wäre. Wenn sie es so recht bedachte, gab es nichts an ihm, was sie nicht anzog. Schwer seufzte sie auf, was ihr einen erstaunten Blick von Michael einbrachte.
        Eigentlich ging sie immer sehr sachlich und ohne Emotionen an einen Auftrag heran, aber diesmal war es irgendwie anders. Nein, das hatte sicherlich nichts zu bedeuten, schließlich hatte sie es schon öfter mit gut aussehenden Männern zu tun gehabt. Warum also dieses Herzflattern?
        „Von einem Racheengel hatte ich mir eigentlich etwas mehr erwartet“, fuhr er fort.
        „So? Was erwartet man sich denn von einem Racheengel?“, fragte sie völlig gefasst. Sie brauchte jetzt unbedingt einen Ramazotti. Suchend blickte sie sich nach dem Kellner um.
        „Wollen Sie auch einen?“, fragte sie Michael, als der Kellner an ihren Tisch trat.
    Kopfschüttelnd wehrte er ab, „Nein, danke.“
        „Würde Ihnen aber sicherlich gut tun. Vielleicht rutscht Ihnen dann der Stock aus dem Arsch.“ Für diesen Spruch hätte sie von Luisa wahrscheinlich wieder einen Rüffel bekommen.
        „Ich trinke nicht am Nachmittag“, sagte er seelenruhig. Er hatte sich damit abgefunden, dass sie meist wie der Vorarbeiter eines Kohlebergwerks sprach.
        Idiot , dachte sie sich wieder einmal, als sie für sich einen Doppelten bestellte.
        „Trinken Sie immer während der Arbeit?“, fragte Michael so unvermittelt, dass ihr der Schluck im Halse stecken blieb. Hustend stellte sie ihr Glas ab.
    „Na ja, das würde ich auch an Ihrer Stelle wohl auch tun“, sagte er leichthin, nachdem er ihre Sprachlosigkeit genoss. „Für Ihre Inszenierungen brauchen sie wahrscheinlich viel Mut.“
        „Bitte?“ Sie hatte das Gefühl, als hätte er ihr gerade eins übergebraten.
        „Entschuldigung, das geht mich ja auch nichts an“, grinste er unverschämt. „Wie kommt man eigentlich darauf, ein Racheengel zu werden. Sind Sie denn so enttäuscht worden?“
        Nur langsam fand Theresa wieder Boden unter ihren Füssen. „Warum wird man Scheidungsanwalt? Sind Sie so enttäuscht worden?“, fauchte sie.
        Lange sah er sie an. „Beantworten Sie Fragen
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