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Rache kann so sinnlich sein...

Rache kann so sinnlich sein...

Titel: Rache kann so sinnlich sein...
Autoren: Ann Major
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Alles, was sie tat, gehörte zu einem oft geprobten und längst perfektionierten Auftritt. Vielleicht war auch der Kuss Teil einer Rolle gewesen.
    Sie setzte sich auf den Stuhl und schlug die langen Beine übereinander. Zach blieb stehen, weil er sich stärker vorkam, wenn er auf sie hinuntersehen konnte.
    Obwohl er wusste, was für eine begnadete Schauspielerin sie war, fühlte er sich plötzlich in die Vergangenheit versetzt. Er war wieder sechzehn, der neue Junge in der Schule, der Teenager ohne Familie, mit trotzigem Blick und Blutergüssen im Gesicht. Alle hatten Angst vor ihm gehabt. Summer war die verwöhnte, beliebte Mitschülerin gewesen. Die Prinzessin, die guten Grund hatte, sich ihm überlegen zu fühlen.
    In einer Kleinstadt wie Bonne Terre wurde viel geredet. Die Leute zerrissen sich die Mäuler darüber, dass Nick einen missratenen Jungen wie Zach bei sich aufgenommen und ihn der Highschool aufgedrückt hatte. Thurman Wallace hatte sogar verlangt, dass man ihn hinauswarf.
    Nur Summer, die mit ihren dreizehn Jahren schon zwei Klassen übersprungen hatte, schaute nicht auf Zach herab, obwohl alle anderen Kinder und ihr Stiefvater es von ihr erwarteten. Nein, das tat sie nicht einmal am ersten Tag, als Roger Nelson, der Star des Footballteams, Zach zu provozieren versucht hatte. Gehässig grinsend hatte er dem Neuen vorgeworfen, einen anderen Mitschüler fast zu Tode geprügelt zu haben.
    Im Gegenteil, Summer verteidigte Zach. „Lass ihn in Ruhe“, fuhr sie Nelson an. „Vielleicht hat Zach ja gar nichts falsch gemacht, und der andere hatte unrecht. Das können wir nicht wissen.“
    Nelson grinste. „Okay, was ist passiert, Torr?“
    „Was geht dich das an?“
    „Der Typ ist Abschaum. Das sieht doch jeder“, höhnte Nelson.
    „Dann bin ich wohl blind, denn ich sehe es nicht“, widersprach sie. „Ich sehe jemanden, der einen Freund braucht.“
    Daraufhin war Summer seine heimliche beste Freundin geworden.
    Die Erinnerungen verblassten, und Zach spürte die Nähe der Frau, die ihm gegenübersaß.
    Als wollte sie ihn ihre Macht spüren lassen, beugte sie sich vor, warf das blonde Haar über die Schulter und blickte ihm mit ihren blauen Augen direkt in die Seele.
    „Zach, danke, dass du sofort mit Tuck ins Krankenhaus gefahren bist. Man hat mir erzählt, dass du sogar Spezialisten aus Houston hast einfliegen lassen.“ Ihre Stimme war sanft und verführerisch.
    Er ballte eine Hand zur Faust und schob sie in die Tasche. Die Dankbarkeit nahm er ihr nicht ab. Er wusste, dass sie alles tun würde, um ihren Bruder vor einer Verhaftung zu bewahren.
    „Die Ärzte aus Houston gehören zu meinen Freunden. Tuck war bewusstlos, hatte eine hühnereigroße Beule am Kopf und eine Platzwunde, die genäht werden musste. Deshalb wollte ich sichergehen, dass er wirklich nur betrunken war und keine ernsthafte Kopfverletzung hatte.“
    „Danke.“
    „Lass uns keine große Sache daraus machen. Das hätte jeder getan.“
    „Aber du hast auch noch alles bezahlt. Wir sind versichert. Wenn du mir die Rechnung schickst …“
    „Erstattest du mir das Geld, schon gut“, knurrte er.
    Seine Gefühle gingen mit ihm durch. Er begehrte sie so sehr, dass er an nichts anderes denken konnte – und sie sprach über Geld!
    „Du hast gesagt, du wolltest mich sehen. Ich habe mit Tuck geredet, und ihm tut schrecklich leid, was passiert ist“, versicherte Summer ihm. „Er hatte keine Ahnung, dass diese Kerle etwas stehlen oder beschädigen wollten. Das Letzte, woran er sich erinnert, ist ein Geräusch aus der Garage und dass er durchs Wohnzimmer getaumelt ist, um nachzusehen. Dabei muss er gestolpert sein.“
    „Ach, wirklich? Und was ist mit dem Geld, das fehlte, als er aus seinem vorherigen Job gefeuert wurde? Dein Bruder hat einiges auf dem Kerbholz. Dabei ist er schon neunzehn, also alt genug, um zu wissen, mit wem er sich herumtreibt.“
    „Er wollte nur angeben. Sie haben gesagt, sie hätten noch nie das Haus eines Milliardärs gesehen. Er wollte ihnen imponieren.“
    „Er hätte sie nicht einladen oder ihnen Whisky geben dürfen.“
    „Das stimmt, und er sieht es auch ein. Er hat nicht nachgedacht.“
    „Für meinen Geschmack ist dein Tuck zu oft mit dem Gesetz in Konflikt geraten, um noch als rebellischer Teenager durchzugehen. Hier in Bonne Terre durfte er sich viel zu viel erlauben. Vielleicht weil er ein Wallace ist.“
    „Genau darum geht es, nicht wahr? Um seinen Nachnamen. Du hast gehofft, dass so etwas
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