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Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Britta Koslowski
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meinen letzten Kontoauszug sehen?« fragte sie ihn wie gelangweilt.
    »Ich bin nicht scharf auf ein schwindsüchtiges Konto«, bemerkte er lächelnd.
    »Na gut«, bemerkte Vera, »dann sollst du meinen Auszug sehen, selbst auf die Gefahr hin, dass dich der Schlag trifft.«
    Sie stand auf und ließ sich von Pitty ihre Handtasche geben, die Pitty für sie hinter der Theke verwahrt hatte. Mit spitzen Fingern holte sie ihren letzten Kontoauszug heraus und trug ihn zu Malten an den Tisch.
    »Bitte«, sagte sie. »Ist das die Schwindsucht?« Er warf einen Blick darauf. Sie sah genussvoll, wie seine Augen weit wurden. Dann blickte er hoch und sah Vera irritiert an.
    »Das gibt's doch nicht!«
    »Gibt es wohl«, sagte sie. »Oder meinst du, ich würde so 'nen Auszug fälschen? Steht ja mein Name drauf. Ist ja vom Computer ausgedruckt. Ja, guck nur genau hin.«
    »Mensch, Vera, woher hast du die Mäuse?«
    »Meine Sache«, antwortete sie sehr ruhig, faltete den Kontoauszug zusammen und steckte ihn in den Ausschnitt ihrer Bluse.
    »Komm«, sagte er, »trink noch ein Glas.«
    »Hubert, du wolltest mit mir zum Essen«, sagte Polly.
    »Klappe«, wies Hubert Malten sie zurecht. »Jetzt rede ich mit Vera.« Dann blickte er Vera wieder an. »Das ist also echt interessant«, sagte er zu ihr. »Mich würde nur interessieren, wer dir dieses fette Ei ins Nest gelegt hat. Das kannst du doch nicht verdient haben im Knast.« Sie kicherte vor sich hin. »Wer weiß«, sagte sie, »auch im Knast sollen lebende Unterlagen gut gebraucht werden.«
    »Lass den Blödsinn! Also, von wem hast du die Kohle?«
    »Du bist nicht mehr mein Lude«, meinte sie. »Ich bin dir gegenüber zu keinerlei Rechenschaft verpflichtet, mein Lieber. Prost dann!«
    »Prost«, sagte er und musste schlucken.
    »Mensch, wenn ich das gewusst hätte, Vera. Ich meine, wenn ich schon damals gewusst hätte, dass Weinberg dich als seine Erbin eingesetzt hat, dann...«
    »Du redest Blödsinn!«, stieß Iris Pollmann hervor.
    »Was wäre dann?«, fragte Vera ungerührt. »Wäre vielleicht dann die Kiste anders gelaufen, oder? Hättest du diese Jährchen abgenuckelt?«
    »Mensch, Vera, ich ...«
    »Du kannst dir deine Mühe sparen«, sagte Vera. »Ich hab nichts vergessen. Nicht einen Augenblick habe ich vergessen.«
    Sie sah, dass seine Stirn schweißfeucht wurde. Sie kannte ihn. Er war geldgierig wie kaum ein anderer Mensch. Sie wusste, dass sie ihn nun auf sich selbst gehetzt hatte. Er würde ihr keine Ruhe lassen. Er würde unentwegt versuchen, den alten Zustand herzustellen und er würde mit Polly in Streit geraten. Diesen Umstand betrachtete Vera nicht eben als den schlechtesten.
    Nachdem er gegangen war, kehrte Vera an den Platz zur Theke zurück. In der Zwischenzeit waren ein paar Mädchen aufgetaucht. Eine ältere Dirne hieß Hanna Steger. Vera sah sie seit ihrer Entlassung zum ersten Male. Hanna war jetzt fünfundvierzig. Sie war seinerzeit von Hubert Malten zu einer Aussäge gegen Vera gezwungen worden. Hanna Steger hatte aussagen müssen, dass Vera ihr gegenüber Mordpläne dargelegt hatte.
    »Ach, das Hannchen«, sagte Vera. »Fein, dich wiederzusehen. Bist 'ne ganz schöne alte Schrumpel geworden.«
    »Vera, ich muss mit dir reden!«, stieß Hanna Steger hervor.
    »Ach nein, worüber? Über deine Aussage?«
    Hanna nahm Vera am Arm und zog sie zur Seite.
    »Ich konnte nicht anders. Ich habe es dir nie sagen können. Malten, dieses Schwein, hat mich gezwungen. Hätte ich nicht so ausgesagt, so hätte er mich kaputtgemacht. Menschenskind, Vera, man hängt doch am Leben.«
    »Man hängt auch an der Freiheit!«
    »Am liebsten würde ich Malten kaltmachen«, sagte Hanna. »Er hat mein Leben zerstört.«
    »Nicht nur deines«, sagte Vera und um ihre Lippen spielte ein mitleidiges Lächeln. »Aber vielleicht komme ich noch einmal auf dich zurück, Hanna. Vielleicht brauche ich dich. Vielleicht brauche ich dich sogar bald.«
     
     

     
     
        Im eleganten Hamburger Stadtteil Pöseldorf hatte sich Vera Wassilowski eine teure und schicke Dachwohnung gemietet. Dort fühlte sie sich sehr wohl. Das Geld, das ihr Hermann Weinberg hinterlassen hatte, erlaubte ihr einen angenehmen und großzügigen Lebensstil. Aber dies alles war für Vera nur Beiwerk. Ihren Plan, mit Hubert Malten abzurechnen, gab sie nicht auf. Nein, wohl eher das Gegenteil war der Fall ...
    Und dann begann Veras Rechnung aufzugehen. An einem Abend, als sie sich eben fertig machte, um einen ihrer
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