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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten
Autoren: Rita Mae Brown
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in Mittelvirginia – man sollte doch meinen, dass jemand sich freiwillig zur Verfügung stellen würde.«
    »Die Leute haben zu viele andere Verpflichtungen«, meinte Susan, die selbst ein Lied davon singen konnte.
    »Wenn wir nicht bald jemanden dafür einspannen können, müssen wir’s selber in die Hand nehmen«, verkündete Boom Boom.
    »Kommt nicht in die Tüte«, entgegnete Harry entschieden.
    »Boom Boom raubt Mom den letzten Nerv. Und überhaupt, was bringt das, wenn Menschen sich zu einer Besprechung zusammensetzen? Alles dauert dreimal so lange. Eine ungeheure Zeitverschwendung«, bemerkte Murphy.
    »Meinungen rauslassen ist wie Pupse rauslassen. Sie können sie nicht zurückhalten.« Pewter kicherte.
    »Harry, bist du noch unsere Verbindungsfrau zu Mrs Hogendobber, damit wir nicht mit ihrem Ehemaligentreffen kollidieren?« Boom Boom überging Harrys kleine Auflehnung.
    »Verbindungsfrau? Ich sehe sie fünf, sechs Tage die Woche.«
    »Ich frag ja nur.«
    »Boom Boom, wie hast du dir den Dekorationsausschuss gedacht?« Susan hatte Visionen von einem Zuschauerraum, der ungeschmückt war bis auf die Fotografien von den Jahresbesten.
    »Marcy Wiggins und Bitsy Valenzuela haben angeboten, uns zu helfen, wenn wir ihnen dafür im Dezember bei der Organisation des Wohltätigkeitsballes der Krebsgesellschaft helfen. Charlie Ashcraft wird wohl den Ausschuss leiten.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, platzte Harry heraus. »Charlie ist ein richtiger Weiberheld.«
    »Wir haben keinen anderen. Außerdem« – Boom Boom senkte verschwörerisch die Stimme – »hat er schon mit Marcy angebandelt.«
    »Du hast sie hoffentlich gewarnt.« Susan runzelte die Stirn.
    »Sie ist erwachsen.« Boom Boom ordnete die wenigen Papiere auf dem Pult.
    »Boom, er ist einer der attraktivsten Männer, die Gott jemals auf diese Erde gesetzt hat, und er ist schrecklich leichtfertig. Es langsam angehen lassen heißt bei ihm, eine Frau ins Bett zu kriegen, nachdem er ihr vorgestellt wurde, statt vorher. Ich bitte dich.« Harry beugte sich vor.
    »Sie ist verheiratet«, tat Market das Thema ab; er meinte, Marcys Ehering böte Schutz – ähnlich wie Knoblauch vor einem Vampir schützt.
    »Unglücklich verheiratet«, gab Boom zu bedenken.
    Schließlich meldete sich Dennis zu Wort: »Erinnert ihr euch, wie sich Raylene Ramsey und Meredith McLaughlin bei unserem fünfzehnten Ehemaligentreffen wegen Charlie gestritten haben?«
    »Ich dachte, sie würden sich gegenseitig abmurksen.« Market sah auf seine Uhr.
    »Ich hatte eher gehofft, sie würden Charlie abmurksen.« Harry lachte.
    »Was ihr Mädels an ihm fandet, habe ich nie verstanden.« Dennis lachte ebenfalls.
    »Guck mich nicht so an. Für mich ist er ein Arschloch.« Harry hob die Hände.
    Boom Boom, die Charlie in ihrer Jugendzeit verführt hatte oder umgekehrt, schwieg dazu.
    Susan warf ein: »Mir ist es egal, dass er auf unserem Fünfzehnten mit beiden geschlafen hat. Aber es ist mir nicht egal, dass er es unbedingt im Swimmingpool vom Holiday Inn tun musste. Sicher, es war drei Uhr morgens, aber das heißt noch lange nicht, dass wir nicht wach waren.« Susan schüttelte angewidert den Kopf.
    »Zurück zur Sache. Charlie als Verantwortlicher für die Dekorationen?« Boom Boom klopfte mit dem Bleistift auf das Pult. »Und Marcy Wiggins und Bitsy Valenzuela«, fügte sie hinzu.
    »Aber sie waren nicht bei uns auf der Highschool«, wandte Market ein.
    »Na und, Market? Wir brauchen Helfer. Chris war uns bei dem Treffen bei mir zu Hause eine große Hilfe.« Harry stieß ihn an. »Außerdem haben sie in unsere Klasse eingeheiratet. Das zählt auch.«
    »Chris sagt, vielleicht lernt sie ein paar Männer kennen. Es ist schwer für Neulinge, sich einzuleben. Wir sind hier geboren. Wir können uns nicht vorstellen, wie das ist, in einen neuen Ort reinzuplatzen«, erklärte Boom Boom.
    »Hat sie wirklich gesagt, sie möchte Männer kennenlernen?«, flüsterte Market.
    »Ja«, flüsterte Harry zurück.
    »Sie ist nicht übel«, wisperte Dennis, der es mit angehört hatte. Das trug ihm einen strengen Blick von Market ein.
    »Sind wir uns also wegen Charlie einig?«, drängte Boom Boom.
    Die anderen sahen sich an, dann hoben sie zögernd die Hände, weil ihnen kein Ersatz einfiel.
    »Ein letzter Punkt noch, ehe wir die Sitzung vertagen.« Boom Boom entging nicht, wie zappelig die anderen waren. »Ich habe einen umrandeten Brief bekommen, sieht nach einer Copyshop-Vervielfältigung aus. ›Du
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