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Rabenblut drängt (German Edition)

Rabenblut drängt (German Edition)

Titel: Rabenblut drängt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikola Hotel
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Augen, das mir nicht gefiel. Sie waren einfach zu grün, zu strahlend. Sein ganzes Gesicht war zu engelhaft und hell. Sein Oberkörper war athletisch und angespannt wie eine Bogensehne. Und im Gegensatz zu seinem schönen Gesicht war er dort mit unzähligen Narben übersät, die wie feine, weiße Linien ein grausiges Muster auf Brust und Arme zeichneten. Ich vermied es weiter nach unten zu gucken und schreckte vor den Händen zurück, die sich plötzlich nach mir ausstreckten.
    Er überrumpelte mich, indem er einen raschen Ausfallschritt nach vorne machte und meine Jacke fest am Kragen packte.
    »Ich weiß, wer du bist, ich habe dich schon oft gesehen«, sagte er krächzend.
    »Wie schön für dich«, presste ich mühsam hervor.
    »Ich habe dich beobachtet.«
    »Würdest du bitte meine Jacke loslassen?« Meine Stimme klang nicht annähernd gefestigt genug, um ihn zu beeindrucken.
    Er lachte kehlig. »Würdest du bitte -?«, äffte er meine Stimme nach. »Du redest schon genauso geschwollen wie unser Fürst!«
    Das hörte sich an, als wäre er auf Alexej nicht besonders gut zu sprechen.
    »Lass sofort los!«
    Er grinste nur. »So ist es schon besser«, lobte er mich, machte aber keine Anstalten, meiner Aufforderung nachzukommen. »Das kannst du noch steigern. Wie wär’s mit: Nimm sofort deine dreckigen Pfoten von mir, du Bastard!?«
    Die Angst schnürte mir die Kehle zu.
    »N-nimm deine Dreckspfoten von mir!«
    »Du Bastard!«, soufflierte er geduldig.
    »D-du Bastard.« Langsam bekam ich wirklich Panik.
    »Ja«, sagte er gedehnt, als genösse er es, dieses Wort aus meinem Mund zu hören.
    »Aber du musst es hinausschreien. Das wirkt viel mehr, als so ein erbärmliches Gewinsel.«
    Mir klapperten die Zähne, aber ich nickte, um ihn nicht auch noch provozieren.
    »B-bist du sauer auf Alexej? Gibt es ein Problem zwischen euch?«
    Seine Augen verengten sich. »Jedenfalls keins, das ich nicht beseitigen könnte«, sagte er und mit einem Ruck riss er mir die Jacke nach hinten, sodass sie meinen Oberkörper einschnürte, wie eine Zwangsjacke.
    Sakra!
    Wie weit käme ich wohl, wenn ich ihm gehörig zwischen die Beine treten würde und einfach loslief?
    »Dein Alexej gönnt mir nicht den kleinsten Spaß.« Seine Stimme hatte sich in das gefährliche Schnurren einer Raubkatze verwandelt.
    »Ich soll nach seiner Pfeife tanzen, mich an seine Regeln halten, aber ich habe keine Lust dazu.« Er zwinkerte mir zu, und sein Gesicht wirkte dabei so jung und unschuldig, dass seine Worte wie die eines Wahnsinnigen klangen.
    »Und was genau verstehst du unter Spaß?« Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme zitterte.
    »Du bist wohl eine von den ganz Schnellen. Kein Vorspiel also? Du willst, dass es sofort zur Sache geht?« Er ließ eine Seite meiner Jacke los, packte meine Haare und riss meinen Kopf nach hinten. Der Schmerz ließ Sternchen vor meinen Augen tanzen. Und dann leckte seine Zunge langsam meinen Hals hoch. Ich war unfähig mich zu bewegen. Seine Hand zog an dem Reißverschluss meiner Sweatshirtjacke. Er griff nach meiner Brust, während er genüsslich an meinem Hals saugte. Sein Geruch wehte mir in die Nase, und mir wurde schlecht.
    »Das verstehe ich unter Spaß. Ist schon lange her, dass ich eine richtige Frau vögeln konnte. Als Letztes musste ich mich mit einem Rabenweibchen zufriedengeben, das hat nur halb so viel Spaß gemacht. Wie praktisch, dass Alexej in Prag ist. Weißt du -« er lutschte an meinem Ohrläppchen, »als Mann habe ich viel mehr Kraft als in meiner Rabengestalt.«
    Mir wurde kotzübel. Das wollte ich gar nicht verstehen. Wenn ich doch nur meine Arme bewegen könnte!
    »Und du glaubst«, keuchte ich angestrengt, »du glaubst wirklich, du könntest dich mit mir ... a-amüsieren, und das hätte keine Konsequenzen?«
    »Wieso? Willst du die Polizei auf den großen, bösen Raben hetzen?« Er lachte kehlig. »Sie werden sich den Arsch weglachen, wenn du ihnen von mir erzählst.« Er kniff mir in die Brustwarze und ich stöhnte vor Schmerz.
    »Das gefällt dir wohl?« Sein Griff in meinen Haaren lockerte sich ein wenig und ich bekam besser Luft.
    »Und der Schwarm? Du gehörst doch zu ihnen«, warf ich ein. »Glaubst du, Alexej würde das einfach so hinnehmen?«
    Er winkte ab. »Ist sowieso langsam an der Zeit, mir was Eigenes zu suchen. Es gibt bestimmt Gruppen, in denen der Spaßfaktor größer ist als bei ihnen. Was meinst du, wird er darüber ausrasten, dass ich dich gefickt habe?« Er beugte sich

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