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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Not...«
    »Jetzt, wo Gefahr und Tod uns droht!«, ergänzte Cam mit einer Mühelosigkeit, die sie überraschte und erfreute. »Und nun?«
    »Wir brauchen nur noch eine Zeile, die sich auf Nacht reimt«, beschloss Alex.
    »Wacht, sacht, kracht, Macht... Genau! Errette uns durch deine Macht.«
    »Umwerfend. Du bist wirklich die Königin der Verse«, beglückwünschte Alex Cam.
    »Ich dachte, das hättest du dir einfallen lassen«, erwiderte Cam blinzelnd.
    Die Nebel lichteten sich.
    »Genug«, befahl eine flüsternde Stimme neben ihnen. »Amanda?« Cam versuchte, die Stimme einzuordnen. »Ileana«, vermutete Alex.
    »Schlaue kleine Hexen.« Der Hexen-Vormund grinste. »Was habt Ihr hier zu suchen?«, brüllte das Monster. Cam und Alex zitterten und duckten sich wieder.
    »Das könnte ich Euch ebenso gut fragen, Fredo«, hörten sie Ileana in Amandas sanftem Tonfall erwidern. »Nur dass ich die Antwort schon kenne.«
    »Klugscheißer«, dröhnte das Monster, das sie Fredo genannt hatte.
    »Mein Gott, Fredo, Ihr seid wirklich ekelhaft überreif. Und weitaus zu groß.«
    »Kommt mir nicht in die Quere, Ileana«, warnte er. Cam sah einen verschwommenen orangefarbenen Fleck, der von Amandas schwarz gekleideter Schulter auf den Rücken des Monsters sprang. Fredo stieß ein markerschütterndes Kreischen aus, als die Katze landete. »Boris! Nein!« Seine tiefe Stimme brach. »Das ist nicht fair, Ileana«, wimmerte er. »Ihr wisst doch, wie allergisch ich bin!«
    »Entschuldigt bitte«, erwiderte Ileana unaufrichtig. »Kehrt zu Eurem Herrn zurück, Hund. Und überbringt ihm eine Nachricht.« Sie wandte sich an Alex und Cam. »Steht auf!«, befahl sie Cam und Alex. »Nehmt eure Amulette in die Hand und sagt euren Zauberspruch auf.« Die Zwillinge gehorchten.
    Oh wundersame Vollmondnacht: Wir kannten unsre Eltern nie Doch zauberkräftig waren sie Während sie die Worte der Beschwörung aussprachen, begann Fredo zu schrumpfen. Und seine Gestalt zu ändern. Das Monster verwandelte sich wieder in einen Menschen - doch es war nicht Madison, die aus der Echsenhaut zum Vorschein kam. »Richtet Thantos aus«, knurrte Ileana die mutierende Kreatur an, »dass seine Beute die Stärke und die Zauberkraft ihrer Eltern besitzt. Und ihre Fähigkeiten nur zu guten Zwecken einsetzen wird. Nicht, um ihren gierigen Onkel zu bereichern.
    Nicht, um dem Mörder ihres Vaters zu dienen. Sondern um so zu handeln, wie es unserer aller Bestimmung ist - mit Ausnahme der Mitglieder Eurer verwünschten Sippe ... Sie werden die unschuldigen Wesen dieser Welt beschützen und ihnen helfen.«
    Echsenmonster hatte sich in einen Mann verwandelt. »Was fällt Euch ein, mir einen Vortrag über diese aufdringlichen Gören zu halten, die ich seit dem Tag ihrer verfluchten Geburt kenne?«, donnerte er. Der Mann hatte stechende Augen und ein Helm aus fettigen schwarzen Haaren klebte hinter seiner breiten Stirn. Ein dürrer Ziegenbart wuchs wirr an seinem spitzen Kinn. Er war kleiner als Ileana und wirkte erschöpft von der Anstrengung des Gestaltannehmens. Cam und Alex starrten ihn mit offenem Mund an. »Weiter«, knurrte Ileana. »Ihr wart doch noch nicht fertig!« Es war beinahe, als erwachten sie selber aus einer Verwünschung, und sie fuhren fort: Verlass uns nicht in unsrer Not Jetzt, wo Gefahr und Tod uns droht Errette uns durch deine Macht.
    Als Cam und Alex die letzte Zeile ausgesprochen hatten, lösten sich ihre Amulette voneinander.
    Sie rieben sich gerade voller Dankbarkeit den Nacken, als es an der Tür klopfte. »Cam? Alex? Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Emilys sanfte Stimme. »Ich glaube, inzwischen sind alle da. Und der Kuchen ist auch fertig.«
    »Wir kommen sofort«, rief Alex. »Danke ... äh, Mom«, fügte Cam hinzu. Sie wandten den Blick auf Ileana in ihrem schwarzen Hexenkostüm. Sie hatte Fredo an seinem dürren Nacken gepackt, hielt ihn aber am ausgestreckten Arm. Der erschöpfte Ziegen-Mann funkelte Cam und Alex wütend an. »Haaach, das wird euch noch Leid tun«, zischte er jetzt. »Wir sind noch nicht fertig miteinander.«
    »Wenn ich ein Bändchen hätte«, lachte Ileana, den Mädchen zugewandt, »dann würde ich euch beiden dieses jämmerliche Geschenk schön verpacken. Leider kann ich nicht mit euch Kuchen essen. Ich muss diesen stinkenden Hauptgewinn zurück auf die Insel bringen. Ab mit euch, schelmische Hexen, geht und feiert euren Geburtstag. Nächstes Jahr wird euer sechzehnter sein. Und wir werden ihn gemeinsam begehen - auf
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