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Pubertaet fuer Anfaenger

Pubertaet fuer Anfaenger

Titel: Pubertaet fuer Anfaenger
Autoren: Sylvia Sobel , Alfred Sobel
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Sie Ihrem Teenager nicht all das bieten, was er in seinen Lieblingsserien sieht, so sollten wenigstens laute Streitigkeiten und derbe Beschimpfungen untereinander Ihr Zusammenleben bestimmen. Handgreiflichkeiten unter Eltern gehören ebenso zum Standard wie ein Rudel Hunde und Katzen in der Wohnung.
    Die Kommunikation in der Familie sollte generell laut, unfreundlich und von üblen Schimpfworten durchsetzt sein. Geraten Sie schon wegen Kleinigkeiten in heftigen Streit, tauschen Sie in aggressivem Unterton Gemeinheiten und Vorwürfe aus. Drohen Sie mit Handgreiflichkeiten oder damit, die Polizei anzurufen beziehungsweise die Sprösslinge aus dem Haus zu werfen.
Lösen Sie sich von überkommenen Geschlechterrollen
    Gerade als Mutter sollten Sie zu Hause nicht mehr alles regeln, organisieren und bestimmen wollen. Denn besonders Jugendliche fühlen sich durch zu viel Perfektion schnell bevormundet und gegängelt. Seien Sie doch mal antriebslos und apathisch, bleiben Sie bis mittags im Bett und verbringen Sie den Rest des Tages depressiv vor dem Fernseher, wobei Sie sich von Dosenbier und Hamburgern ernähren. Alles, was Sie unternehmen, sollte betont lustlos und teilnahmslos geschehen. Jede Aktivität muss Ihnen zu viel sein, was Sie auch in regelmäßigen Abständen lauthals äußern.
    Auch als Vater sind Sie gefordert. Mindestens einmal die Woche sollten Sie in einer Kneipe versacken oder betrunken zu Hause randalieren. Gut macht sich auch, wenn Papa sich als transsexuell outet und ab und an zum Frühstück in Frauenkleidern erscheint.
Anregungen aus dem Reality-TV
    Für Ihre Bemühungen werden Sie reichlich belohnt: Ihr Tun schweißt die Familie zusammen, Ihr Jugendlicher engagiert sich für gute Stimmung. Sie dürfen mit Anerkennung und Liebe rechnen.
    Sollten Sie mit Ihrem Nachwuchs dagegen einmal überhaupt nicht zurechtkommen und nicht mehr wissen, wie Sie anstehende Erziehungsschwierigkeiten lösen sollen, bietet das »Edutainment-Fernsehen« konkrete Hilfe an: Dabei werden dringende Erziehungsfragen professionell und praktisch gelöst. Drei bis fünf Millionen Zuschauer von Reality-Erziehungssendungen können nicht irren.
    Das Coaching-TV hilft in den schlimmsten Lebenslagen. Interessierte Hilfe suchende Eltern haben sogar die Möglichkeit, sich für die einzelnen Sendungen zu bewerben.
    IMPULSE
    ZEITFRESSER IN SCHACH HALTEN
    Teenager lassen häufig Musik, Computer und »Glotze« parallel laufen und sich davon berieseln. Wenn Jugendliche sich exzessiv mit elektronischen Medien beschäftigen, bleiben allzu oft selbstständige Erfahrungen durch eigenständiges Erkunden und Probieren auf der Strecke.
    Das Fernsehen zieht Jugendliche als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens fast hypnotisch in seinen Bann. Medien sind immer auch Miterzieher, da sie Werte und Einstellungen vermitteln. Versuchen Sie, den Medienkonsum in vernünftige Bahnen zu lenken. Bleiben Sie im Gespräch. Schließlich haben Sie gute Argumente für einen kontrollierten Fernsehgebrauch:
Das Fernsehen bietet, genau wie realitätsnahe Computerspiele, nur ein Leben »aus zweiter Hand«.
Fernseher (und auch Computer) sind »Zeitfresser«: Hobbys, Bewegung, Freundschaften und Aktivitäten, für die sich Ihr Kind bisher begeistert hat, kommen zu kurz.
    Die Begegnung mit der wirklichen Welt schult die Wahrnehmung, fördert die Gehirnentwicklung und den Erwerb sozialer Kompetenzen. Zu viel Medienkonsum dagegen kann zu Nervosität und Schlafproblemen führen – und dazu, dass der Betroffene nichts mehr mit sich selbst anzufangen weiß. Lassen Sie es nicht so weit kommen und überprüfen Sie den Medienkonsum Ihres Nachwuchses immer wieder kritisch:
Achten Sie darauf, dass nicht wahllos von Programm zu Programm gezappt wird und nicht ständig nebenbei der Fernseher läuft. Überprüfen Sie auch Ihren eigenen Konsum und damit das Vorbild, das Sie Ihrem Nachwuchs bieten.
Suchen Sie Sendungen gemeinsam aus, schauen Sie mit und bieten sich als Gesprächspartner über das Gesehene an. Aber seien Sie nicht zu anspruchsvoll, Sie schauen ja auch nicht nur Bildungsprogramme.
WENN NICHTS MEHR HILFT: NEUES AUSPROBIEREN
    Die Erziehung Ihres Nachwuchses läuft aus dem Ruder? Wir haben eine gute Nachricht für Sie: In Buchhandlungen stapeln sich unzählige, praktische Wälzer für ratlose Eltern wie Sie, und auch das Internet sowie Jugendpsychotherapeuten halten die unterschiedlichsten Ratschläge bereit. Zum Glück, denn ansonsten wüssten Eltern ja gar nicht, wie
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