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Pubertaet fuer Anfaenger

Pubertaet fuer Anfaenger

Titel: Pubertaet fuer Anfaenger
Autoren: Sylvia Sobel , Alfred Sobel
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Selbstständigwerdens, dem die klammernde Mutter verständnislos gegenübersteht.
    Mutter: »Immerhin traue ich dir zu, die Wäsche wegzuräumen.«
    Tochter: »Mach dich nur lustig. Du verstehst mich nicht.«
    Mutter: »Und was soll ich jetzt tun?«
    Tochter: »Du sollst mir sagen, wo ich frische Wäsche finde! Mein Schrank ist leer. Nie habe ich etwas zum Anziehen.«
Kleiner Sprachführer Pubertistisch – Deutsch
    Denken Sie immer daran: Die Pubertistenwelt ist nicht nur für Sie, sondern auch für Ihren Jugendlichen anfangs ein unbekanntes Universum. Die Kontaktaufnahme zum Teenager wird jetzt schwieriger, wie auf den Seiten zuvor bereits geschildert. Zusätzlich erschwert wird sie durch die fremde Sprache, die in der Pubertistenwelt gesprochen wird. Wie jede neue Sprache muss auch Pubertistendeutsch mühsam gelernt werden. Helfen Sie Ihrem Teenager, indem Sie die nötigsten Wörter wie Vokabeln mit ihm täglich einüben und immer wieder abfragen.
    Neben dem betonten Gebrauch eines regionalen Dialekts, dem Nachahmen der Sprachgewohnheiten beliebter Fernsehserien und der besonderen Sprache der eigenen Clique gibt es in der Teenagersprache einige universelle Begriffe, die schon seit längerem Bestand haben. Die wichtigsten Wörter für den Alltag haben wir auf den folgenden Seiten für Sie in einer Checkliste zusammengestellt. Testen Sie selbst, ob Sie wissen, was welches Jugendwort bedeutet, indem Sie zunächst die rechte Spalte zudecken und die Bedeutung zu beschreiben versuchen. Sobald Ihnen einige der Begriffe vertraut sind und Sie sie lässig genug aussprechen können, streuen Sie die Wörter in die Kommunikation mit Ihrem Pubertisten ein. Sie werden sehen, dass er sich wertgeschätzt und verstanden fühlt.
    »Ich hör’ es gerne, wenn die Jugend plappert. Das Neue klingt, das Alte klappert. «
    Johann Wolfgang von Goethe | deutscher Dichter, 1749–1832
    CHECKLISTE
    IMPULSE
    IN KONTAKT BLEIBEN
    An manchen Tagen ist keine gute Kommunikation möglich. Man schaukelt sich hoch und sagt Dinge, die sehr verletzen. Wenn abends noch Licht unter der Tür des Kinderzimmers schimmert, klopfen Sie vorsichtig an. Klingt das »Ja, was ist?« Ihres Teenies nicht ablehnend, fragen Sie, ob Sie sich zu ihm setzen dürfen. Wenn er sich »chillig« im Chaos seines Zimmers befindet, muss er sich nicht beweisen und nicht cool sein. Vielleicht bekommt er Lust, über Wichtiges zu reden, das ihn bedrückt, oder über Unwichtiges, das er lustig findet. Unter Umständen können Sie jetzt auch noch mal in Ruhe ansprechen, warum Sie das Chaos in der Wohnung so stresst.
    Es ist wichtig, im Gespräch zu bleiben. Fragen Sie gelegentlich: Wie geht es dir? Was beschäftigt dich? Bleiben Sie am Ball. Es gibt Themen, die erörtert werden müssen (Drogen, Freundschaft, Verhütung, Werte). Hierzu bedarf es feiner Antennen und zahlreicher Anläufe. Nehmen Sie Ablehnung oder Desinteresse auf Gesprächsangebote nicht persönlich.
    Zeigen Sie Interesse am Leben und Denken Ihres Teenagers, gehen Sie gemeinsam zu Veranstaltungen oder zum Shoppen. Interessieren Sie sich für seine Hobbys, auch fürs Computerspiel oder die Lieblingsserie. Zeigen Sie, dass Sie auch nicht perfekt sind: Lassen Sie sich helfen beim Brennen einer CD, dem Einrichten des Handys. Das schafft Gemeinsamkeit und Gesprächsanlässe. Auch beim Lieblingsitaliener sind Teenager oft entspannter und redseliger als zu Hause, ebenso im Auto.
    Wenig hilfreich ist es dagegen, Teenager anbiedernd in der »Pubertistensprache« anzureden. Jugendliche wollen sich damit gegen Sprache und Habitus der Erwachsenen abgrenzen, ihre Unabhängigkeit und die Zugehörigkeit zur eigenen Clique demonstrieren. Sie müssen aber auch lernen, dass im Vorstellungsgespräch, bei Tisch oder beim Familientreffen anders gesprochen werden sollte als mit engen Freunden.
GESPRÄCHSKULTUR: TALKSHOW IM WOHNZIMMER
    Im Grunde haben Sie bereits das Schlimmste hinter sich, wenn Ihr Nachwuchs in die Pubertät kommt. Denken Sie zurück an die durchwachten Nächte, als Ihr Baby wegen der durchbrechenden Zähne oder der Bauchschmerzen weinte und kaum zu beruhigen war. Wenig später begann die Phase, in der Sie Ihren Nachwuchs keine Sekunde aus den Augen lassen durften, wenn Sie keine Treppenstürze, Verbrennungen oder verschluckte Legosteine riskieren wollten. Im darauf folgenden Trotzalter wurde Erziehung anstrengend, der Nachwuchs bockig und widerspenstig. Ebenso endeten Jahre später die Hausaufgaben oftmals in Tränen,
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