Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Lebensjahr, manche sogar noch früher. Im Durchschnitt erleben Jugendliche ihren ersten Alkoholrausch mit 16 Jahren.
    Was hinter diesen Zahlen steckt, illustriert
Prost, Mathilda!
eindrücklich, literarisch und einfühlsam: Alkoholtrinken gehört zum Alltag, um in der Clique dazuzugehören, um Ängste und Hemmungen abzubauen und das Selbstbewusstsein zu beleben. Der Alkohol wird aber auch getrunken, um den Schmerz, die Enttäuschung und die Kränkung nicht mehr an sich herankommen zu lassen.
    Mathildas Geschichte liefert dem Heranwachsenden das Spiegelbild des Trinkverhaltens vieler Eltern, denn immer dann, wenn Erwachsene Alkohol als Stimmungsmacher, Seelentröster und Kommunikationsförderer einsetzen, wird er zum Bestandteil eines verinnerlichten Problemlösers und falschen Helfers in Familie und Gesellschaft.
    Seit Jahren beschäftigen sich Suchtexperten mit der Frage, was eine Alkoholsucht ausmacht und warum manche Menschen süchtig werden. Der bedeutendste Risikofaktor für die Entwicklung von Suchtverhalten ist und bleibt das Elternhaus. Aber auch die Gruppe der Gleichaltrigen und das schulische und berufliche Umfeld spielen eine wichtige Rolle; nicht zu unterschätzen ist zudem der Einfluss der Medien auf die Jugendkultur.
    Mathilda hat keinen stützenden Freundeskreis, keine Mut machende Familie oder vertrauten Lehrer, denen gegenüber sie sich öffnen könnte. Stattdessen erlebt sie überforderte Eltern, die in Trennung leben und sich gegenseitig für das Scheitern verantwortlich machen, Freunde und vor allem ältere Jugendliche, die auf ihr Trinkverhalten einen verstärkenden Einfluss haben.
    Für Mathilda ist die erste große Liebe ein Moment des ungeahnten Glücks. Bestätigung und Aufmerksamkeit von außen sind plötzlich zum Greifen nah und verschaffen ihr einen träumerischen Höhenflug – inklusive Absturz ohne Fallschirm.
    Ihre Geschichte liefert Bedingungen und Hintergründe, denn sie schildert nachvollziehbar die Problemlagen mit ihrer Familie, die sie aus eigener Kraft heraus nicht zu bewältigen vermag. Mathilda gerät in den destruktiven Kreislauf von Alkohol, Lügen und Schuleschwänzen.
    Viele alkoholgefährdete Jugendliche zeigen ähnliche Persönlichkeitsmerkmale wie Mathilda: Sie sind eher schüchterne, freundliche und hilfsbereite Personen, die in der Regel nicht durch unangebrachtes Verhalten auffallen, sondern eine Sinnentleerung erleben, die sie zunehmend liebes- und lebensunfähig werden lässt.
    Mathilda stellt sich der Herausforderung und hat den Mut sich aktiv für das Leben einzusetzen. Ihre Heilung ist keineswegs unmöglich, denn das Beispiel Laras zeigt, dass es wirksame professionelle Hilfe gibt. Mathildas Schicksal ist authentisch und macht Mut!

    Dr. Frank Johannes Hensel
    Diözesan-Caritasdirektor

Weitere Informationen und Hilfen der Caritas:
    Der schnellste Weg zu Beratung und Hilfe:
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für das Erzbistum Köln e. V.:
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    Jugendliche sind besser als ihr Ruf:
www.achten-statt-aechten.de
    Weitere ausgewählte Links:
    www.addiction.de
    www.kinder-suchtkranker.de
    www.koala-online.de

    Ebenfalls in dieser Reihe:
    ANTJE SZILLAT/Motiv: Angst!
    Erzählung, Klassenlektüre 4. - 9. Schuljahr
    Gewalt und Mobbing an der Schule
    In dieser Geschichte wird einfühlsam und sehr authentisch, die (fast) wahre „Gewaltstory“ der Klasse 5a einer Realschule erzählt.
    ISBN 978-3-935265-65-2, Taschenbuch, 88 Seiten,
    Format 12 × 19 cm
    Dazu gibt es Unterrichtsmaterial mit Literatur- und Medienliste im Pappschnellhefter, 51 Seiten,
    ISBN 978-3-935265-66-9
    Unterrichtsmaterial zu „Prost, Mathilda!“
ist im Buchhandel und beim Verlag erhältlich.
ISBN 978-3-935265-36-2

Dank an ...
    Dr. Christoph Möller, Oberarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiter der Therapiestation Teen Spirit Island im Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, für seine Unterstützung und seinen fachlichen Rat;
    die vielen Betroffenen, die mir ihre Geschichten erzählt haben;
    Regina Leinemann und Claudia Grupe für ihre Freundschaft und fürs Zuhören;
    Ulla Ptok für ihre motivierende Begeisterung;
    Stefan Gemmel für stets offene Ohren, lange Telefonate und aufbauende E-Mails;
    Kathrin Lange für kostbare Ratschläge in Sachen