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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht
Autoren: Caitlin Kittredge
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mir. Flüstern. Lachen. Sagen mir Dinge. Und jetzt wollen sie raus …«
    »Wer hat sie gerufen?«, schrie Iridium. »Ihn musst du ausblenden, nicht uns andere! Du weißt genau, wer dir das angetan hat, Joan. Du weißt, dass keine Maschine dich dazu bringen kann, mich zu töten! Hör auf damit! Sofort!«
    »Ich kann nicht …«
    Iridium brüllte mit aller Kraft: »Zeig ein einziges Mal in deinem verdammten Leben, dass du einen Arsch in der Hose hast!«
    Jet erschauerte, senkte den Kopf und schwieg.
    Es wurde immer kälter.
    »Sie kann dich nicht mehr hören«, schnaubte Night. »Du bist eine Versagerin, genau wie dein Vater.« Sein Gesicht erschien ihr wie am Ende eines schwarzen Tunnels. Sein weißes Lächeln war das einzige Licht, dass ihr noch geblieben war. »Ich bin die einzige Person, die Joan etwas bedeutet. Und sie wird dein Leben beenden, weil ich es so beschlossen habe. Aber bilde dir ja nicht zu viel darauf ein. Sie würde fast jeden töten, vermute ich.«
    »Jet«, sagte Iridium mit schwacher Stimme. »Er wird mich umbringen. Und dich. Und alle anderen.«
    »Schatten«, flüsterte Jet matt.
    »Er hat verloren gegen die Stimmen«, fuhr Iridium verzweifelt fort. Ihre Lippen zitterten vor Kälte. »Ich weiß von den Stimmen, Jet. Joannie. Ich weiß, dass du noch nicht besiegt bist. Bitte. Hör ihm nicht länger zu!«
    Wieder mischte Night sich grollend ein: »Willst du wirklich auf dieses halbtote, ruchlose kleine Miststück hören? Sie ist eine Lügnerin. Genau wie der ganze Rest ihrer Familie. Sie hat an der Akademie diese Lügen über dich verbreitet.« Er senkte die Stimme. »Erinnerst du dich, Joan? Welche Namen sie dir gegeben haben? An das Geflüster? Sie hat sich nie etwas aus dir gemacht.«
    »Joannie … er lügt …«
    Verschwommen sah sie, wie Night auf Jet zuging und ihre Wange streichelte. Dann sagte er lächelnd zu ihr: »Ich bin der Einzige, dem du wirklich etwas bedeutest.«
    Jet erbebte und sah ihn an.
    Und in diesem Moment fühlte Iridium, wie der Schatten schwächer wurde, ein winziges bisschen.
    »Sie irren sich«, sagte Iridium zu Night. Sie richtete sich auf und stand gerade vor ihm, als er sich zu ihr umdrehte. »Mein Vater war ein großartiger Mann. Er hat die Schwachen und Hilflosen beschützt, wenn Corp sie im Stich ließ. Und wissen Sie, was er immer getan hat? Immer? Er hat die Wahrheit gesagt. Ich sage auch die Wahrheit. Joan hat mir etwas bedeutet, und das ist immer noch so. Und Sie sind ein gottverdammter Hurensohn!«
    Sie ballte die Faust. Dann nahm sie ihr letztes Quäntchen Kraft zusammen und schlug Night ins Gesicht. Seine Brillengläser splitterten. Night schwankte. Iridium auch. Sie fiel auf die Knie.
    »Töte sie!«, brüllte Night und griff nach den Glassplittern, die in seiner Wange steckten.
    »Unterbrich die Verbindung zu ihm, Joannie«, sagte Iridium atemlos. »Ich weiß, dass du es kannst …«
    »Bring es zu Ende«, knurrte Night. »Hole die Dunkelheit.«
    Das Heulen des Schattens in seiner Leere dauerte eine kurze Ewigkeit. Dann stieß Jet einen bebenden Seufzer aus.
    »Ich höre … nicht zu.« Die Welt hellte sich wieder ein wenig auf. Jet starrte Night hasserfüllt an. »Niemandem mehr. Nie mehr.«
    »Beende deinen Auftrag!«, brüllte Night. »Lass sie bezahlen! Vernichte die Schwachen und säubere die Welt!«
    »Nein«, erwiderte Jet. »Du hattest deine Chance, alter Mann. Geh beiseite.«
    »Du musst mich schon zwingen.«
    Jet schloss die Augen. Aus ihrer Nase und den Tränendrüsen rann Blut. Aber die Schatten änderten ihren Kurs. Sie begannen, sich um Night zu wickeln.
    »Du kannst mich nicht aufhalten«, zischte er und schickte seine Creeper gegen ihre aus. »Du bist nur ein schwaches, kleines Mädchen.«
    Dann ging plötzlich ein Ruck durch seinen Körper, und er sackte zusammen wie bei einem Schlaganfall.
    »Blablabla«, grunzte Taser. Elektrische Ladungen züngelten zwischen seinen Fingerspitzen. »So ein Gequatsche. Die Welt könnte untergehen, und ihr würdet es noch nicht einmal merken.«
     
    JET
    Sie starrte hinunter auf Nights Körper, der bäuchlings auf dem Boden lag. Funken schlängelten an ihm wie Lichterketten an einem Weihnachtsbaum. Die Stimmen in ihrem Kopf lachten genüsslich.
    ja ja alle sie alle in der dunkelheit für immer für ewig und länger
    Haltet. Die. Klappe.
    »Hilf mir hoch«, keuchte Iridium. »Ich will ihm persönlich den Garaus machen! Ich werde ihm den verfluchten Kopf von den Schultern brennen!«
    »Na, na, na, Iri«,
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