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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist
Autoren: K. H. Scheer
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Lis­ter­man. Er hat mit zwei Ener­gie­ge­schüt­zen das Feu­er auf die Schnei­se zu er­öff­nen. Back­bord­ge­schütz eins auf den Ein­gangs­bun­ker rich­ten, Num­mer zwei auf den Ober­flä­chen­sek­tor, in dem wir uns zur Zeit auf­hal­ten. Aus­füh­rung, Feu­er frei …«
    Ich zog mich schnells­tens aus dem Te­le­pa­thie­kon­takt zu­rück. Han­ni­bal starr­te mich mit vor Ent­set­zen ge­wei­te­ten Au­gen an. Der So­gh­mo­ler be­en­de­te ge­ra­de sei­ne Be­fehl­ser­tei­lung und häng­te das Mi­kro­phon zu­rück.
    »Mei­ne An­wei­sun­gen wur­den ge­spei­chert und ab­ge­strahlt. Ge­ben Sie Ih­re Auf­for­de­rung durch. Ich möch­te die Ver­hält­nis­se ge­klärt wis­sen, HC-9.«
    »Ich auch, mein Bes­ter!« er­wi­der­te ich sto­ckend.
    Vor mei­nem geis­ti­gen Au­ge sah ich die her­um­schwen­ken­den Waf­fen­kup­peln der »1418«. Jetzt muß­te Lis­ter­man im Ziel sein – jetzt konn­te er den Feu­er­schlag aus­lö­sen – oder jetzt …
    Ein Ru­mo­ren, erst schwach, dann lau­ter wer­dend, klang auf. Es stei­ger­te sich zu ei­nem To­sen, zu dem sich un­ver­mit­telt ein schril­ler Heul­ton ge­sell­te.
    Die Wan­dun­gen be­gan­nen zu be­ben. Wei­ter vorn leuch­te­ten zwei halb­ku­ge­li­ge Kon­troll­schir­me blut­rot auf.
    Ich sah, daß Mae­rec-Taarl ver­zwei­felt in sein Mi­kro­phon schrie. Sei­ne Be­glei­ter wa­ren im ers­ten Mo­ment zu­rück­ge­wi­chen. Jetzt ver­such­ten sie, die zwi­schen uns lie­gen­de Ener­gie­wand zu durch­drin­gen. Sie wur­den zu­rück­ge­schleu­dert.
    Kenji und Han­ni­bal wa­ren in De­ckung ge­gan­gen. In­fol­ge­des­sen stand ich dem so­gh­mo­li­schen Kom­man­dan­ten al­lein ge­gen­über.
    Ich drück­te den grü­nen »Über­nah­me-For­de­rungs­schal­ter« mei­nes Ko­da­tors nie­der. Im Ge­gen­satz zu dem so­gh­mo­li­schen Ge­rät be­fand er sich in­ner­halb der Ener­gieglo­cke, die das Ve­nus­ge­hirn auf Grund des hef­ti­gen Be­schus­ses so­fort wie­der auf­ge­baut hat­te; auf­ge­baut ha­ben muß­te , denn zu die­ser Wand­lung zwang ihn sei­ne al­les­über­la­gern­de Selbs­t­er­hal­tungs­pro­gram­mie­rung!
    Den­noch durf­te es die sys­tem­be­rech­tig­te »1418« nicht an­grei­fen – es sei denn, de­ren Ka­no­nen hät­ten ei­ne ernst­haf­te Ge­fahr dar­ge­stellt. Da das nicht der Fall war, konn­te ich völ­lig be­ru­higt sein und wei­ter­hin in den Bah­nen der Ro­bo­ter­lo­gik den­ken.
    Das hat­te Mae­rec-Taarl ver­säumt!
    In mir herrsch­te ei­ne fie­ber­haf­te Span­nung. Noch war mein Plan nicht ge­lun­gen. Noch hat­te er ei­ne Chan­ce!
    Als ich je­doch be­merk­te, mit wel­cher Ver­zweif­lung er in das Mi­kro­phon sei­nes Hy­per­dim­sen­ders schrie, sprach ich ihm die­se letz­te Chan­ce ab!
    Kurz vor dem Be­tre­ten des Fes­tungs­ge­län­des hat­te er die Ab­schal­tung der einen Ener­gieglo­cke ver­langt. Das war sein schwers­ter Feh­ler ge­we­sen. Durch die­se Aus­sa­ge hat­te er mei­nen Ver­dacht un­ter­mau­ert, daß nur er ein quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ter Be­fehls­ge­ben­der war. Er muß­te da­her un­ter al­len Um­stän­den den Funk­kon­takt zu sei­nem Su­per­ko­da­tor auf­recht­er­hal­ten, wenn er nicht je­de Ge­walt dar­über ver­lie­ren woll­te.
    Mei­ne Rech­nung schi­en auf­zu­ge­hen. Mar­sia­ni­sche Ko­da­to­ren wa­ren hoch­emp­find­li­che Kon­struk­tio­nen. Ich hat­te es ge­tes­tet.
    Wenn ich mei­nen Be­fehls­ge­ber nicht in der Hand hielt, rea­gier­te er nicht mehr auf mei­ne An­wei­sun­gen. Das große Schiffs­ge­rät war ge­nau­so fein­füh­lig. Es war über­haupt ein Wun­der ge­we­sen, daß es auf die Hy­per­dimsprü­che sei­nes Meis­ters an­ge­spro­chen hat­te.
    Das war nun vor­bei!
    Mae­rec-Taarl kam in­fol­ge der wie­der­auf­ge­bau­ten Schutz­schir­me nicht mehr mit sei­nen Sen­dun­gen durch. Die ener­gie­glei­chen Glo­cken ab­sor­bier­ten je­des 5-D-Si­gnal. Mae­rec-Taarl muß­te für den Groß­ko­da­tor im Sin­ne des Wor­tes ge­stor­ben sein.
    Ich durf­te nicht län­ger zö­gern. Wenn es an Bord des KAS­HAT-Kreu­zers wi­der Er­war­ten einen zwei­ten So­gh­mo­ler mit ei­nem In­tel­li­gen­z­wert von über fünf­zig Neu-Orb­ton
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