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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist
Autoren: K. H. Scheer
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ho­he Leis­tung. Was war güns­ti­ger? Die ve­nus­be­ein­flus­sen­de Kom­man­do­strah­lung aus dem frei­en Raum oder mei­ne Be­fehl­sim­pul­se aus un­mit­tel­ba­rer Nä­he? Konn­te es da­durch zu ei­nem Patt-Ver­hält­nis kom­men? Soll­te das zu­tref­fen, kam es dar­auf an, die »per­sön­li­che No­te« aus­zu­spie­len. Al­li­son war oh­ne­hin der Auf­fas­sung, der Ve­nus­geist hät­te uns Men­schen »lie­ber« als die So­gh­mo­ler. Was bei ei­nem Ro­bot­ge­hirn un­ter »lie­ber mö­gen« zu ver­ste­hen war, hat­te er al­ler­dings nur mit hoch­kom­pli­zier­ten Fach­be­grif­fen aus­drücken kön­nen. Ich ver­ließ mich bes­ser nicht dar­auf.
    Als wir auf die drei So­gh­mo­ler zu­gin­gen, stei­ger­te sich die in­ne­re Span­nung. Han­ni­bal und ich hat­ten un­se­re ball­ar­ti­gen Schutz­schirm­pro­jek­to­ren un­auf­fäl­lig un­ter den schwe­ren Kampf­an­zü­gen ver­ber­gen kön­nen. Die Ge­rä­te wa­ren vor­ak­ti­viert und konn­ten durch einen Druck auf den Gür­tel­kon­takt voll ein­ge­schal­tet wer­den.
    Die Fra­ge, ob Mae­rec-Taarl dar­über in­for­miert war, be­weg­te mich un­un­ter­bro­chen. Wuß­te er et­was, hät­te er ei­gent­lich ei­ne Be­mer­kung ma­chen oder so­gar die Aus­lie­fe­rung ver­lan­gen müs­sen.
    Die von den Pro­jek­to­ren er­zeug­ten Schutz­schir­me wi­der­stan­den selbst star­ken Ro­boter­waf­fen. Mit den üb­li­chen Hand­strah­lern wa­ren sie auf kei­nen Fall zu durch­schie­ßen.
    Die So­gh­mo­ler schal­te­ten ih­re Helm­sen­der ein. Die Vi­deo­fre­quenz war fest­ge­legt wor­den.
    »Will­kom­men, Kom­man­dant«, sprach ich den Frem­den an.
    Mae­rec-Taarl war we­sent­lich grö­ßer als sei­ne bei­den Be­glei­ter. Sie wa­ren kaum 1,70 Me­ter groß, aber ath­le­tisch ge­baut.
    »Ich grü­ße Sie«, ver­nahm ich sei­ne Stim­me.
    Ich mus­ter­te ihn auf­merk­sam. Han­ni­bal sprach kein Wort. Sei­ne Auf­ga­be be­stand in ei­ner stän­di­gen Über­prü­fung der Emo­tioim­pul­se. Je­ne von Mae­rec-Taarl wa­ren be­son­ders ver­nehm­bar, al­ler­dings nur in der Form ei­nes un­ver­ständ­li­chen Auf- und Ab­wal­lens.
    »Wir soll­ten uns nicht un­nö­tig auf­hal­ten«, schlug ich vor. »Kön­nen Sie Ih­ren Ko­da­tor von hier aus be­die­nen? Ich mei­ne fol­ge­rich­tig?«
    In sei­nem hin­ter der Pan­zer­schei­be gut er­kenn­ba­ren Ge­sicht zuck­te kein Mus­kel.
    »An­dern­falls wä­re ich nicht hier.«
    Ich be­trach­te­te das auf sei­ner Brust hän­gen­de Ge­rät. Es war un­ge­fähr hand­lang und halb so dick. Ein ge­pan­zer­ter Ka­bel­strang führ­te zu sei­nem Viel­zweck­gür­tel hin­un­ter, in dem auch das nor­ma­le Vi­deo­ge­rät ein­ge­baut war. Wir tru­gen un­se­re An­la­gen in den sta­bi­len Kunst­stoff­ge­häu­sen der Rück­en­tor­nis­ter.
    Han­ni­bal mel­de­te sich auf Psi-Ebe­ne. Die Nach­rich­ten­über­mitt­lung war für Mae­rec-Taarl un­hör­bar, weil er im Ge­gen­satz zu sei­nen bei­den ver­stor­be­nen Kol­le­gen nicht über Te­le­pa­thie­kräf­te ver­füg­te. To­erc-Ci­vre, der ehe­ma­li­ge Ex­pe­di­ti­ons­kom­man­deur, hat­te un­se­re be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten so­fort be­merkt und ge­gen ih­re An­wen­dung Ein­spruch er­ho­ben. Mae­rec-Taarl rea­gier­te nicht.
    Ob er ahn­te, daß er wie­der ein Ge­fecht ver­lo­ren hat­te? Wahr­schein­lich nicht! Noch schi­en er sehr selbst­si­cher zu sein.
    »Ich ha­be mich wei­sungs­ge­mäß in Nis­hi­mu­ras Über­le­gungs­vor­gän­ge ein­ge­schal­tet«, be­rich­te­te Han­ni­bal. »Er hält die An­ord­nung des Hy­per­dim­sen­ders dicht über dem Kom­bi­gür­tel für ein schnell er­dach­tes Pro­vi­so­ri­um. Das Ka­bel ist höchs­tens fün­fa­d­rig und in ei­ne Pan­zer­hül­le ein­ge­zo­gen. Der Sen­der wird da­durch mit Ener­gie ver­sorgt. Ei­ne Sprech­ver­bin­dung zwi­schen Helm­mi­kro­phon und Au­ßen­bord­ge­rät muß eben­falls vor­han­den sein. Die­se Schnur dürf­te di­rekt hin­ter dem Kas­ten durch den Brust­pan­zer lau­fen. Er spricht al­so über sei­ne nor­ma­le Helm-Ton­auf­nah­me, be­zieht aber den Sen­der-Hoch­strom aus der star­ken Speicher­bank an der hin­te­ren
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