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Private Dancer

Private Dancer

Titel: Private Dancer
Autoren: Peter Porsani
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nicht Baki. Sein Plattenboss hat ihn zu der jährlichen Wohltätigkeitsveranstaltung eingeladen. Wir werden nach London fliegen.“ Ich war verärgert, Baki hatte eben noch gesagt, dass er mit mir zusammen feiern wollte. Ausserdem wollte ich doch am nächsten Tag abreisen. Wenn er jetzt nach London fliegen würde, wäre gar nichts geklärt. Kein Abschied, keine Entscheidung über das Jobangebot…und über meine Mäuse!!!! Ich wollte mir natürlich keine Enttäuschung anmerken lassen und nickte nur. Kurze Zeit später nahm ich aber all meinen Mut zusammen und sprach den Bär von einem Mann noch einmal mal von mir aus an: „Schade Dennis, ich werde ja morgen abreisen, wenn du und Baki heute nach London fliegt, sehen wir uns ja gar nicht mehr.“ Dennis warf einen kurzen Blick auf mich und zog die Augenbrauen hoch, dann richtete er den Kopf wieder geradeaus, soeben war Baki in den Raum gekommen. Und immer wenn Baki im Raum war, war Dennis‘ Blick auf ihn gerichtet. Baki tanzte mit Melek und Carl, hatte sich aber klugerweise entschieden, nicht auch noch auf die Glasplatte zu steigen. Dennis‘ dunkle Augen ruhten entspannt auf Baki,  als er sagte: „Nein Peter, Baki wird nach London begleitet. Von mir, von Carl und von dir.“ 
    Etwas in mir schrie: „Ex das Glas weg und trink noch mindestens drei weitere Gin Tonic, sonst springst du gleich im Dreieck vor Freude!“ Aber irgendwie wusste ich auch, dass  es keine gute Idee war, alkoholisiert nach London zu fliegen und dann mit einem nicht ausgeglichenen Blut-Promilleverhältnis auf einem Charity Abend einer Plattenfirma zu erscheinen. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf. Gab es dort eine Kleiderordnung? War ich dafür gut genug angezogen? Ein Blick auf Dennis und Bakis Garderobe bejahte mir die Frage. Aber ob es dort Fotografen gäbe und ich morgen vielleicht sogar irgendwo zu sehen war (was ich absolut nicht wollte) und wie und wann wir hin und zurückkommen würden (ich wollte ja am nächsten Mittag wieder nach Deutschland), diese Fragen würde ich wohl runterschlucken müssen Ich wollte nicht, dass jemand denkt ich wäre so bekloppt und hätte vielleicht gar keine Lust mitzukommen.
    Als Baki auf mich zukam strahlte er mich an und ich strahlte zurück. Ich fühlte mich natürlich schon äußerst am Bauch gekitzelt weil Baki mich mitnehmen wollte. Carl war sein Assistent, Dennis sein Bodyguard, aber ich…ich war nur so dabei, weil er es wollte. Normalerweise benahm ich mich immer sehr ausgeglichen, freundlich, nicht arrogant, aber auch nie überschwänglich. Ich wollte nie, dass man mir ansah, dass ich verblüfft oder sogar von irgendwas überwältigt war. In dieser Situation war es mir allerdings nicht möglich. Ich war schon im Glitzerland angekommen und war ungeheuer gespannt auf diese einmalige Gelegenheit. Baki fragte: „Hat Dennis dir erzählt was wir machen?“ Ich grinste breiter als Julia Roberts es je getan hatte und nickte nur. Wenn ich etwas sagen würde, würde der Moment vielleicht zerspringen und ich säße wieder in Deutschland in einer Dorfkneipe, anstatt hier. 
    Wir flogen mit einer normalen Passagiermaschine nach London, wodurch Baki natürlich von vielen erkannt wurde und den Passagierraum in eine kleine Party verwandelte, indem er Champagner ausschenkte, Fotos mit den Fans machte und seinen Namen auf Bordkarten, Arme, Servietten und sogar auf die Pobacken einer völlig begeisterten Frau aus Japan schrieb (hierzu muss man sagen, dass die Japanerin Baki nicht kannte, aber trotzdem halbe Schreikrämpfe ausstieß als ihre englischen Freundinnen ihr von Baki erzählten).
    Der Flug war nur sehr kurz und als Baki sich wegen der Landung auf seinen Platz setzen und anschnallen musste, sagt er zu mir: „Siehst du, die macht jetzt sicher Werbung für mich in Japan und dann werde ich ein Weltstar sein und wenn du mein Angebot ablehnst, dann sitzt duin Deutschland und bereust, dass du nicht bei mir geblieben bist.“ Er wollte mich damit nur etwas aufziehen, so gut kannte ich ihn inzwischen. Ausserdem schmunzelte er, lehnte den Kopf zurück und schloss selbstgefällig die Augen als er auf meine Reaktion wartete. Ich sah nach hinten zu der inzwischen noch betrunkeneren Japanerin, die gerade dabei, war apathisch Pringles und Schokolade zu essen und sich dabei weiterhin lautstark mit ihren Freundinnen unterhielt, die versuchten solidarisch zu sein und sie nicht auszulachen. 
    „Bevor du deine neue PR Managerin auf die Medien loslässt solltest du
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