Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
Auto auf einen holprigen Feldweg. Der Wagen rumpelte über den unebenen Boden, fuhr durch einige Viehgatter und passierte ein paar schäbige Häuser. Hunde liefen neben dem Auto her und bellten bösartig. Schließlich bogen sie in einen weiteren Feldweg ein und hielten vor einem Tor. Helene stieg aus und schloss es auf, und Allen steuerte den Kombi hindurch. Vor ihnen erhob sich ein weißes, zweistöckiges Schindelhaus. Es war schlicht und bescheiden und erinnerte an die Häuser der Amish in Lancaster, Pennsylvania, wo Emily und ihre Eltern gelegentlich echte Shoofly-Pie kauften.
    »Wir sind da«, sagte Helene ausdruckslos.
    »Es ist hübsch hier«, sagte Emily mit gekünstelter Fröhlichkeit. Sie stieg aus dem Wagen.
    Genau wie die anderen Häuser, an denen sie gerade vorbeigefahren waren, war auch das Anwesen der Weavers von einem Stacheldrahtzaun umgeben, und es wimmelte vor Hunden, Hühnern, Enten und Ziegen. Eine mutige Ziege, die mit einem Strick an das Viehgatter angebunden war, trottete auf Emily zu und stieß ihr die schmutzigen Hörner in die Seite. Sie schrie erschrocken auf.
    Die Ziege ging gelangweilt zum Gatter zurück und
Helene sah Emily streng an. »Schrei nicht so. Das mögen die Hühner nicht.«
    Na toll . Sogar die Hühner waren wichtiger als sie. Emily zeigte auf die Ziege. »Warum ist er angekettet?«
    »Sie« , korrigierte Helene. »Weil sie ein böses Mädchen war.«
    Emily biss sich nervös auf die Lippen und folgte Helene in eine winzige Küche, die aussah, als stamme die Einrichtung noch aus den 1950er-Jahren. Emily vermisste sofort die gemütliche Küche ihrer Mutter mit den Hühnerdekor-Tellern, den Geschirrtüchern mit Weihnachtsmotiven und den Kühlschrankmagneten in Form berühmter Denkmäler aus Philadelphia. Helenes Kühlschrank war nackt und magnetlos, und er roch nach verfaulendem Gemüse. Helene ging voran in ein kleines Wohnzimmer und deutete auf ein Mädchen in Emilys Alter, das auf einem kotzgrünen Sessel saß und Jane Eyre las. »Erinnerst du dich an Abby?«
    Cousine Abby trug einen kakifarbenen Pulli, der ihr bis zu den Knien reichte. Von ihrer braven Bluse spitzte nur der Kragen heraus. Sie hatte ihr Haar im Nacken zusammengefasst und trug keine Spur Make-up. Emily kam sich mit ihren zerrissenen Abercrombie-Jeans, der getönten Tagescreme im Gesicht und dem Lipgloss mit Kirsch geschmack auf den Lippen vor wie die Hure von Babylon. Zu allem Überfluss prangte auf ihrem eng anliegenden T-Shirt: LIEBE EIN TIER, KNUDDELE EINEN SCHWIMMER.
    »Guten Tag, Emily«, sagte Abby förmlich.
    »Abby hat sich freundlicherweise bereit erklärt, ihr Zimmer
mit dir zu teilen«, schnarrte Helene. »Es ist oben. Wir zeigen es dir.«
    Im oberen Stockwerk befanden sich vier Schlafzimmer. Das erste gehörte Helene und Allen, im zweiten schliefen John und Matt, die siebzehnjährigen Zwillinge. »Und da schlafen Sarah, Elizabeth und die kleine Karen«, sagte Helene und deutete auf ein Zimmer, das Emily zuerst für einen Besenschrank gehalten hatte.
    Emily riss den Mund auf. Von diesen drei Kindern hatte sie noch nie gehört. »Wie alt sind sie?«
    »Nun, Karen ist sechs Monate alt, Sarah ist zwei und Eli zabeth vier. Sie sind gerade bei ihrer Großmutter.«
    Emily verkniff sich ein Grinsen. Dafür, dass Sex hier so verpönt war, hatten die Weavers ganz schön viele Kinder.
    Helene führte Emily in ein beinahe leeres Zimmer und zeigte auf ein schmales Bett in einer Ecke. Abby setzte sich auf ihr eigenes Bett und faltete die Hände im Schoß. Emily fiel es schwer zu glauben, dass hier wirklich jemand lebte. Die einzigen Möbel waren die zwei Betten, eine schlichte Kommode, ein runder Teppich und ein fast leeres Bücherregal. Ihr Zimmer zu Hause war mit Postern und Bildern tapeziert, ihr Schreibtisch verschwand beinahe unter Kosmetikpröbchen, ausgeschnittenen Zeitschriftenartikeln, CDs und Büchern. Andererseits hatte Abby bei Emilys letztem Besuch verkündet, dass sie Nonne werden wollte, also gehörte dieser spartanische Lebensstil womöglich zu Abbys Vorbereitungen für ihre Kloster-Karriere. Emily schaute aus dem Panoramafenster des Zimmers und sah den großen Hof der Weavers, ein Stallgebäude und ein Silo. Ihre beiden
älteren Cousins John und Matt schleppten gerade Heuballen aus dem Stall und luden sie auf die Ladefläche eines Pritschenwagens. Am Horizont erhob sich … nichts. Absolutes Nichts.
    »Wie weit ist eure Schule entfernt?«, fragte Emily Abby. Abbys Gesicht leuchtete auf. »Hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher