Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
DiLaurentis, von denen sie sich einfach nicht trennen mochte. Als das Flugzeug über Chicago hinwegflog, merkte Emily, dass sie vergessen hatte, Unterwäsche einzupacken. Das kam davon, wenn man in allerletzter Minute hektisch irgendwelches Zeug in seine Reisetasche warf. Sie hatte gestern Nacht nur drei Stunden geschlafen, zutiefst schockiert von den Bildern, wie das SUV Hanna erfasste und ihr Körper durch die Luft geschleudert wurde.
    Emily betrat die Ankunftshalle und ging zu der ersten Toilette, die sie fand. Sie drängte sich an einer sehr dicken Frau in viel zu engen Jeans vorbei und starrte auf ihr Spiegelbild, das mit erschöpfter Miene zurückstarrte. Ihre Eltern hatten es wirklich getan. Sie hatten sie nach Addams, Iowa, verbannt, wo sie von nun an bei ihrer Tante Helene und ihrem Mann Allen leben sollte. Und alles nur, weil A. Emily vor der gesamten Schule geoutet hatte, und weil ihre Mutter
sie und Maya St. Germain, das Mädchen, das sie liebte, gestern auf Mona Vanderwaals Geburtstagsparty Händchen haltend erwischt hatte. Emily hatte gewusst, was auf dem Spiel stand – sie hatte ihren Eltern versprochen, an einem »Rehabilitationsprogramm« bei Tree Tops teilzunehmen, das sie von ihren »unnatürlichen« Gefühlen für Maya befreien sollte, andernfalls würde ihre Familie sie aus Rosewood verstoßen. Doch als Emily herausfand, dass sogar Becka, ihre Mentorin bei Tree Tops, gegen ihre »unnatürlichen« Gefühle machtlos war, war dieser Deal null und nichtig geworden.
    Der Flughafen von Des Moines war klein und verfügte nur über eine Handvoll Restaurants, einen Buchladen und ein Geschäft, in dem Handtaschen verkauft wurden. Als Emily bei der Gepäckausgabe ankam, sah sie sich unsicher um. Über ihre Tante und ihren Onkel wusste sie eigentlich nur, dass die beiden superstreng waren. Sie vermieden alles, was den Sexualtrieb fördern könnte – sogar bestimmte Nahrungsmittel. Als Emily die Schar der Wartenden scannte, erwartete sie beinahe, den strengen, langgesichtigen Farmer und seine hässliche, verbitterte Frau aus dem Grant-Wood-Gemälde American Gothic an dem Gepäckband stehen zu sehen.
    »Emily.«
    Sie wirbelte herum. Helene und Allen Weaver lehnten an einem Geldautomaten und hatten die Hände vor dem Bauch gefaltet. Allens in die Hose gestopftes, senfgelbes Hemd betonte seinen enormen Bauch, und Helenes graues Haar sah aus wie aus Beton gegossen. Sie lächelten nicht.
    »Hast du Gepäck aufgegeben?«, fragte Allen mürrisch.
    »Äh, nein«, antwortete Emily höflich und fragte sich, ob sie ihre Verwandten umarmen sollte. Freuten sich Tanten und Onkel normalerweise nicht darüber, ihre Nichten zu sehen? Allen und Helene sahen nur genervt aus.
    »Also los dann«, sagte Helene. »Die Fahrt nach Addams dauert zwei Stunden.«
    Sie stiegen in einen alten, mit Holz ausgekleideten Kombi, der nach Kiefern-Lufterfrischer roch. Bei diesem Geruch musste Emily immer an lange Autofahrten mit ihren sauertöpfischen Großeltern denken. Allen kroch so deutlich unter der Geschwindigkeitsbegrenzung dahin, dass ihn sogar eine zittrige ältere Dame überholte, die kaum über ihr Lenkrad gucken konnte. Weder Emilys Tante noch ihr Onkel sprachen während der Autofahrt mit ihr oder miteinander. Es war so still, dass Emily hörte, wie ihr Herz langsam in sieben Millionen winzige Teilchen zerbrach.
    »Iowa ist sehr schön«, sagte sie laut und deutete auf das endlose platte Land, das sie umgab. Sie hatte noch nie eine so öde Landschaft gesehen, nicht einmal Tankstellen gab es an der Straße. Allen grunzte nur und Helene presste ihre Lippen noch fester aufeinander. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sie bald verschlucken.
    Emilys kühles, glattes Handy steckte in ihrer Jacken tasche. Dies war ihre letzte Verbindung zur Zivilisation. Sie holte es heraus und starrte auf das Display. Keine SMS, nicht einmal von Maya. Vor dem Abflug hatte sie Aria eine SMS geschickt und gefragt, wie es Hanna ging, aber Aria hatte bisher noch nicht geantwortet. Die neueste Nachricht in ihrem Postfach war diejenige, die A. ihr gestern Nacht geschickt
hatte: Sie wusste zu viel. Hatte A. Hanna angefahren? Und konnte Aria mit ihrem Verdacht wirklich recht haben? Stimmte das, was sie ihr kurz vor Hannas Unfall erzählt hatte – dass Spencer womöglich Ali ermordet hatte? Emily stiegen Tränen in die Augen. Dies war definitiv der falsche Zeitpunkt, Rosewood den Rücken zu kehren.
    Plötzlich bog Allen scharf nach rechts ab und steuerte das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher