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PR2619-Planet der Formatierer

PR2619-Planet der Formatierer

Titel: PR2619-Planet der Formatierer
Autoren: Wim Vandemaan
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als heilsam erwiesen hat. Ich hatte dich gewarnt.
    »Das heißt: Meine Zeit als selbstbewusste, handlungsfähige Person ist begrenzt.«
    Wie jedermanns Zeit, entgegnete Puc.
    »Wie lange habe ich noch?«
    Puc seufzte leise. Die unauslöschliche Frage.
    »Gibt es einen Präzedenzfall?«
    Es wird einen geben: dich.
    »Kann es sein, dass ich in dir überlebe? Dass mein Bewusstsein fortlebt in einem pseudoubiqitären Co-Habitanten?« Er lächelte ohne Vergnügen. »Das wäre ein witziger Rollentausch, nicht wahr? Oder wäre es genau das, was die Forschungsgemeinschaft auf Pataralon bezweckt? Die Herstellung von Konservendosen für ein Bewusstsein?«
    Diese Bezeichnung betrachte ich als reichlich uncharmant, großer Bruder. Lass es uns so sehen: Ich bin, was dir die Passage nach Gadomenäa erlaubt hat. Die Orchester der Phenuben, die Oxytocin-Duschen der Sayporaner berühren uns nicht. Wir sind wir geblieben. Wollen wir diese Chance nicht nutzen?
    Routh erhob sich und verließ das Schlaf-Ei. Er ging im absurden Versuch, etwas Abstand zu der Figur im Smoking zu gewinnen, auf die Glasfront des Daakmoy zu. Das war Whya, Heimat seines Ziehvaters.
    Irgendwo dort unten hatte er gesehen, wie ein Junker ein Raubtier vertrieb und dessen Beute heilte. Er hatte auf einem Platz die Präsenz von irgendetwas gespürt und auf einer Brücke gestanden, die nichts überbrückte, sondern einen Abgrund in sich barg, und er hatte dort eine Prophezeiung vernommen, er wusste nicht, von wem, und würde es vielleicht nie wissen. Die Präsenz, die Stimme – möglich, dass all das bereits Symptome seines fortschreitenden Bewusstseinszerfalls waren.
    Die Chance nutzen ...
    Er dachte an Anicee und nickte: »Was bliebe uns sonst?«
     
    ENDE
     
     
    Shamsur Routh hat seine vermisste Tochter Anicee gefunden, doch sie ist leider unter denjenigen, die von den Fremdartigen neu formatiert wurden. Hat er sie verloren, oder kann er sie retten?
    Diese Frage wird im nächsten Roman jedoch nicht beantwortet, denn wir wechseln den Schauplatz. Christian Montillon beleuchtet die weiteren Ereignisse im Reich der Harmonie. PR-Band 2620 erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter dem Titel:
     
    FREMDE IN DER HARMONIE
     

Illustration
    2619
     

     
    Shamsur Routh
     
    gezeichnet von Swen Papenbrock

 
     
    Sol (III)
     
    Der extrem starke Temperaturanstieg in der Übergangsschicht beruht darauf, dass heißes Gas niedriger Dichte im Vergleich zu kühlem Gas hoher Dichte nur schwer Energie abstrahlen kann, heißes Gas aber andererseits ein außerordentlich hohes Wärmeleitvermögen hat. Aus der heißen Korona fließt daher Energie in die tiefer liegenden kühleren und dichteren Schichten, die auf diese Weise von oben aufgeheizt werden und die Energie abstrahlen. Es ist ein selbstregulierender Prozess: Strömt zu viel Energie aus der Korona ab, sinkt deren Temperatur und damit das Wärmeleitvermögen des Gases, der Energiefluss wird gedrosselt; fließt zu wenig Energie ab, erhöht sich die Temperatur und damit das Wärmeleitvermögen der Materie, der Energiefluss wird erhöht.
    Die Korona ist die äußerste Schicht der Sonne und im sichtbaren Spektralbereich ohne spezielle Beobachtungsinstrumente normalerweise nicht beobachtbar. Bei totalen Sonnenfinsternissen, bei denen die Fotosphäre vom Mond vollständig verdeckt ist, wird sie in Form eines weißlich leuchtenden Strahlenkranzes sichtbar – lateinisch corona gleich Krone. Durch Strahlung, Stoßwellen und andere Wechselwirkungen mechanischer oder magnetischer Art wird die äußerst verdünnte Koronamaterie auf Temperaturen von bis zu zwei Millionen Kelvin aufgeheizt. In Gebieten der inneren Korona werden über Regionen hoher Sonnenaktivität mehr als drei Millionen Kelvin erreicht, im Bereich von Sonneneruptionen sogar 20 bis 40 Millionen Kelvin.
    Während in der inneren Korona die Gasdichte etwa 10 9 Teilchen pro Kubikzentimeter beträgt, sind es in der Entfernung von rund 696.000 Kilometern über der Fotosphäre etwa 10 6 , bei vier Sonnenradien oder rund 2,78 Millionen Kilometern etwa 10 5 und bei zehn Sonnenradien oder 6,96 Millionen Kilometern weniger als 10 4 Teilchen pro Kubikzentimeter – was einer Dichte von rund 10 -19 Gramm pro Kubikzentimeter entspricht. Die Ausdehnung der Korona erreicht je nach Beobachtungsmethode einen Durchmesser zwischen vier bis knapp vierzehn Millionen Kilometern.
    Die Korona geht in den Sonnenwind über. Hauptbestandteile der Korpuskularstrahlung sind
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