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PR2615-Todesjagd auf Rhodan

PR2615-Todesjagd auf Rhodan

Titel: PR2615-Todesjagd auf Rhodan
Autoren: Markus Heitz
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Kraft geführt wurde.
    Kaowen hatte diese Kraft. Und er hatte viel damit trainiert. Du wirst mir gute Dienste leisten . Er schob das Schwert in die Hülle und hakte es in die Rückenhalterung seines Anzugs.
    Mit raschen Handgriffen verstaute er alles, was er nicht brauchte, sicher im Spind, der sich von selbst hermetisch verschloss. Inklusive eines zweiten Peilsenders, damit er sein Schiff in diesem trüben Dunkelgrau wiederfand.
    Archaisch, dachte er über seine Aufmachung nach. Ich gehe auf eine Jagd, wie sie primitiver nicht sein kann. Ob unsere Vorfahren ebenso ihre erste Beute erlegten? Kaowen grinste flüchtig, als er auf seinen Antigravgleiter blickte. Nun, ganz so archaisch ist es dann doch nicht.
    Ein weiteres Mal checkte er die Funktionsanzeigen seines gepanzerten Anzugs, den Energiespeicher und die Atemluftaufbereitung, bevor er die Schotten schloss, die ins Innere der ONTAION führten, und die Klappe des Laderaums öffnete.
    Heißer Wind fuhr fauchend hinein, der restliche Sauerstoff wurde hinausgesaugt und von der Planetenatmosphäre absorbiert.
    Kaowen betrat den Slider, sah auf die Richtungsanzeige des Empfangsgeräts und schwebte langsam los. Behutsam steuerte er am Rand des Sees entlang, bis er schließlich den Fußraster betätigte und die Repulsatoren auf maximale Leistung brachte.
    Es bedeutete sicherlich ein Risiko, bei der schlechten Sicht derart schnell unterwegs zu sein, doch Kaowen gönnte sich diese Gefahr. Das Warten hatte endlich ein Ende.

4.
     
    Rhodan hatte das Gefühl, dass der Planet sie nicht mochte.
    Die Sicht war zu Beginn ihrer Flucht mit rund einhundert Metern geradezu gigantisch gewesen, nun schätzte er sich glücklich, wenn er weiter als zehn Meter sah.
    Dunst, Dampf und Staub – und dazu gesellten sich umherwabernde Schwaden von konzentriertem Nebel, der dicht und widerständig wie Wasser war, wenn man sie durchquerte oder von ihnen umschlossen wurde. Es kostete den schwebenden Quistus viel Kraft, sich vorwärts zu bewegen, doch das Schweben gelang.
    Sie reisten schweigend.
    Rhodan musste auf die unbekannte Umgebung achten, Quistus schien mit sich selbst zu tun zu haben. Gelegentlich gab er einen Laut von sich, der gequält klang. Die Auswirkungen seiner Verletzung sowie das Surren und Schwirren im Kopf beschäftigten ihn. Rhodan wiederholte seine Richtungsanweisungen an ihn mehr als einmal.
    Es fiel dem Terraner nicht leicht, seine Zuversicht nicht zu verlieren. Sie glitten voran, durch eine Umgebung, die auch das heiterste Gemüt traurig machte. Keine Vegetation, keine Lebewesen, nichts. Grau, überall.
    Gelegentlich überquerten sie Hügel oder durchwanderten Täler, aber diese eigneten sich nach Rhodans Einschätzung nicht als effizientes Versteck. Momentan war der Dunst der beste Schutz gegen Kaowen und seine Häscher.
    Hin und wieder zeigte sich ihnen der Planet für wenige Augenblicke deutlicher. Dann erkannte Rhodan beispielsweise kleine Türmchen aus Kristall, stalagmitengleich, als wäre Wasserstoff aus dem Himmel getropft und hätte sie über Jahrhunderte hinweg gebildet; er sah viaduktähnliche Bögen aus weißem Stein, von denen er annahm, dass sie einst zu Bergen gehört hatten. Wie Gebirgsskelette standen sie umher, ohne Sinn und bestimmte Anordnung; und er entdeckte weit entfernt von ihnen Hunderte Meter hohe Fontänen, die brodelnd aus dem Boden schossen und die Oberfläche im Umkreis von mehreren Kilometern benetzten. Das war immer nur kurz zu sehen, wie ein Vorhang, der für die Reisenden gelüftet und gleich wieder gesenkt wurde.
    Quistus kümmerte sich weniger darum.
    Rhodan trug die Stahlstange immer noch bei sich und ließ sie gelegentlich über den Boden gleiten, um ein Gefühl für den Untergrund zu bekommen, über den sie zogen. In regelmäßigen Abständen schlug er auf die Kruste – und plötzlich brach das Ende durch.
    Da er damit nicht gerechnet hatte, hätte er die Stange beinahe verloren. »Quistus, halt an!«
    Der Iothone fragte nicht einmal, sondern verharrte.
    Was mag das zu bedeuten haben? Rhodan sah unter sich und betrachtete die Erde, die eine mineralische Oberfläche aufwies. Vom Anblick her hätte er geschworen, dass sie tragfähig war und ein Raumschiff ausgehalten hätte. Doch als er wieder mit der Eisenstange zustieß, brach sie erneut durch.
    Und dieses Mal schnellten Risse in alle Richtungen davon!
    In wirrem Zickzackmuster verteilten sie sich, die Mikrofone des SERUNS übertrugen das Knistern und hohe Knacken, das er von
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