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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
Autoren: Michael Marcus Thurner
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verschmolz mit einer kaum erkennbaren Balustrade, die nicht breiter als fünf Meter war. »Folgt bitte den Markierungen«, sagte Thry Aswe und deutete zur Wand hin. In regelmäßigen Abständen zeigten sich dort mannsgroße Einbuchtungen. Türen, die nur
    bei genauerem Hinsehen erkennbar waren.
    »Da sind keine Markierungen.« Kefauver deutete auf den Boden.
    »Doch.« Caadil Kulée kniff ihre vorderen Augen zusammen. »Sie leuchten knapp an der Grenze zur Erkennbarkeit. Nahe des ultravioletten Bereichs.«
    »Ihr besitzt also eine eingeschränkte Sicht«, sagte Thry Aswe. »Ich verstehe.« Erneut zog er sein rechtes Bein hoch, aktivierte ein SteuerHologramm und arbeitete einige Sekunden lang darin. »Ich verschiebe die Parameter geringfügig«, gab er bekannt. »Ist der Markierungsstrahl nun besser zu erkennen?«
    Eine blaue Linie tauchte wie aus dem Nichts auf. Sie wies entlang der Wand, machte nach ungefähr fünfzig Metern einen leichten Schlenker Richtung zentraler Transportspindel und führte dort unsichtbare Stufen hoch. Hin zu einem Tor auf der gegenüberliegenden Seite der Zitadelle.
    »Danke«, sagte Rhodan knapp und ging vorneweg. So wie immer.
    Er beobachtete Thry Aswe aus den Augenwinkeln. Der Wesam Ghy wartete, bis alle Mitglieder der Delegation den Boden des Transparentganges betreten hatten. Mit einem Handschwenk löste er die Lysantine. Langsam und erhaben schwebte sie davon, wiederum kaum erkennbar. Wahrscheinlich trieben Dutzende dieser Gefährte durch den Leerraum der Zitadelle, ohne gesehen zu werden.
    Thry Aswes Gassack blähte sich auf. Er stieß sich vom Boden ab und kam in einem weiten Bogen auf den Terraner zugesegelt. Er folgte ihm mit seltsam anmutenden Sprüngen. Ein einziges Mal auf dem Weg zum Kristallsaal unterbrach er sein Schweigen. Er drehte sich um und sagte, an Caadil gewandt: »Du bist etwas Besonderes, mein Kind.«
    Die Vortex-Pilotin wich seinen »Blicken« aus und starrte am Senator vorbei nach vorne. Sie hatte, wie unschwer zu erkennen war, Angst vor den sich windenden Augenzungen.
    Der an die Schiffswandung angeflanschte Kristallsaal war gut besucht. Eine Vielzahl exotisch wirkender Wesen quetschte sich in den Raum. Düfte und Gerüche bekriegten einander, bunte Leuchtkörper, die keinem erkennbaren Zweck dienten, gaben stroboskopähnliche Lichtblitze ab, ein uneinheitliches Stimmgemurmel belastete darüber hinaus die Sinne. Die Anwesenden waren allesamt Sauerstoffatmer.
    Thry Aswe widmete Adlai Kefauver, Caadil Kulée, Tamrat Tooray Ziaar und Perry Rhodan viel Zeit. Er präsentierte sie einigen seiner MitSenatoren wie Findlinge; die weiteren Begleiter des Aktivatorträgers ignorierte er mit einer gewissen Nonchalance; so, als hätte er für sich selbst festgestellt, dass sie für ihn von untergeordneter Bedeutung waren.
    Rhodan hörte Namen, die einen ungewöhnlichen Klang besaßen, und er erfuhr von Rängen und Positionen, die es im Gefüge der Milchstraßenvölker nicht gab. Ein »Anthroposophischer Karrenleiter« befand sich ebenso darunter wie zwei an den Armen miteinander verwachsene Humanoi-de, die als ein »Machtbündel zur besonderen Verwendung« tituliert wurden.
    Eine Daunorin namens Bhurdru, deren Körper eine weitaus schwächere Hornhautbeschichtung als die ihrer Landsleute besaß, bezeichnete sich selbst als »Posten-Leckerin«. Sie lachte, als hätte sie einen besonders gelungenen Witz erzählt; die beiden Hornplatten, die über ihren tief liegenden Augen ruhten, bewegten sich dabei heftig.
    Ein Cousimini, ein Geschöpf, das wohl von Hohltieren abstammte und das Aussehen einer Karaffe mit zwei Ausschütten besaß, nannte sich »Karjamay der Lastwandler«. Auf dem seitlich gewandten Auswuchs saß eine Kommunikationsmaske, die nicht nur schwer verständliche Sätze formulierte, sondern auch heißen Dampf ausstieß, der ein wenig nach Kupfer roch ...
    Rhodan besaß ein geschultes Gedächtnis und beherrschte ausgefeilte Mnemotechniken, die es ihm erleichterten, Namen zu behalten. Doch angesichts dieser Masse an unbekannten und fremden Geschöpfen stand auch er auf verlorenem Posten. Er musste sich auf Parizhoon verlassen. Der Mentadride war angewiesen, so viele Details wie möglich in sich aufzunehmen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt auf der CANNAE auszuwerten.
    Der Terraner nippte an einem kühlen, leicht alkoholischen Getränk, das in einer dampfenden Tasse serviert worden war, und aß Happen crak-kerähnlichen Brotes, das wie Schuhpasta roch. Die Anwesenden
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