Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Seine Tage waren gezählt. Aus den Tentakelfingern des Teufels gab es kein Entrinnen.
3 - Perry Rhodan
    Thry Aswes Mimik blieb unverändert. In den Augen des Senators war er Ware. Eine, von der erwartet wurde, dass sie sich freiwillig zum Verkauf anbot.
    »In einem gewissen Sinne bedaure ich euch«, sagte Thry Aswe seidenweich und stieß Luft aus seinem Gassack aus. »Der Bonoplus hat mir mitgeteilt, dass ihr keine Ahnung habt, welche Dimensionen der Konflikt zwischen den Gui Col und uns besitzt.«
    Rhodan blieb vorsichtig und schwieg. Thry Aswe brauchte nicht zu wissen, dass Cha Panggu in erster Linie an der Vortex-Technologie und an einem Vortex-Piloten interessiert gewesen war. Sollte der Senator ruhig an dem Glauben festhalten, dass sie zufällig zwischen die Fronten geraten waren.
    »Ich hatte gehofft, dass du mir ein wenig mehr über die Piraten und euch erzählen könntest, Senator. Außerdem möchten wir uns bedanken und fragen, wie wir uns für eure Hilfe erkenntlich zeigen können.« Der Terraner lächelte knapp und hoffte, dass Thry Aswe seine Mimik lesen konnte. »Keinesfalls sind wir auf die BRILLANTENE VORSICHT übergewechselt, um unsere Haut zu Markt zu tragen.«
    »Wer möchte das schon, mein Freund. Andererseits...« Thry Aswe hob das rechte Bein in einem unmöglichen Winkel an und berührte die Innenseite des Fußes mit einer seiner Augenzungen. Der Gassack pulsierte nun mit größerer Geschwindigkeit, das Hautmaterial knisterte leise. Ein Holo-bild entstand zwischen den sorgfältig pedikürten Krallenzehen. Der Senator balancierte seelenruhig, während er in einer Art Keilschrift verfasste Notizen mit dreidimensionalen Abbildungen von Rhodans Begleitern verglich. Dann sagte er: »Du führst eine bemerkenswert bunt gemischte Delegation an, lieber Handelspartner. Die Datenauswertung und die psychologische Profil-Erhebung des Bonoplus ergaben, dass einige von euch mit der derzeitigen Situation unzufrieden sind, um nicht zu sagen: alle.«
    Thry Aswe sah hoch. Die Zungen wanden sich wie Gewürm hinter farblosen Nickhäuten, als suchten sie nach etwas. Als sie schließlich ein weiteres Mal aus ihren Höhlen hervorquollen, waren sie in bunt irisierendes
    Facettengewebe eingepackt.
    »In den Aufzeichnungen des Bonoplus lese ich von Frust. Von Anspannung. Überforderung. Stress. Übermüdung. Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen Positionierung. Liebeskummer. Angst vor dem Versagen, Angst vor Verantwortung ... Soll ich fortfahren, Perry Rhodan?«
    Der Aktivatorträger gab sich alle Mühe, sein Erschrecken zu verbergen. Der »Bonoplus« genannte Roboter hatte sich weitaus intensiver mit ihnen beschäftigt, als es ihm lieb sein konnte. »Du beschreibst allgemeine Gemütszustände, die in Stresssituationen besonders deutlich hervortreten«, sagte der Terraner so ruhig wie möglich.
    »Mag sein, mag sein. Aber überlege dir Folgendes: Mit einem persönlichen Signum auf den bereitliegenden Formularen könnten du und deine Freunde euch all dieser Sorgen entledigen. Das Konsortium entlastet euch, es kümmert sich treuhändig um euer Vermögen und schützt eure Anverwandten für einen bestimmten Zeitraum. Ihr müsst nichts anderes tun, als uns die Verfügungsgewalt über euch und eure Arbeitskraft zu übertragen.«
    »Was geschieht mit denjenigen, die einen derartigen Vertrag unterschreiben?«, fragte Rhodan, dem die Zornesröte ins Gesicht stieg.
    »Zu meiner großen Freude sehe ich dich in den Farben des Interesses aufleuchten, werter potenzieller Tauglicher Posten. - Um deine Frage zu beantworten: Wir überantworten unsere Waren vertrauensvollen Handelspartnern. Wir tun dies ohne großartige Gewinnabsicht. Wir haben gewisse Verpflichtungen, an die wir uns halten müssen.«
    »Ihr ... kauft Wesen, die dumm oder verzweifelt genug sind, um auf euer Geschwätz hereinzufallen? Um sie zu ... zu brechen und schließlich weiter zu veräußern?«
    »Perry ...« Adlai Kefauver legte ihm begütigend eine Hand auf die Schulter.
    »Lass mich! - Was haltet ihr Kauffahrer von Anstand und Moral? Von Skrupel? Wisst ihr denn überhaupt, was mit den Sklaven geschieht, sobald sie ihren neuen Herren übergeben wurden? Oder kümmert euch das nicht?
    »Habe ich dein Körperfarbenbild etwa falsch interpretiert?« Thry Aswe senkte sein Bein. Das Holo erlosch, als er mit dem Fuß auf dem Transparentboden aufstampfte. Die Lysantine begann sachte zu schwingen, ein leiser, hoher Ton entstand. »Du hast mich nicht verstanden, Perry
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher