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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Missverständnis.« Der Tamrat winkte mit der Hand ab. »Wir benötigen ein Rückflugticket, und nur die Peiken können es uns verschaffen. Ich halte es für angeraten, die CANNAE vorerst aufzugeben und eine Entscheidung zu suchen.«
    »Aber... «
    »Willst du dich meinen Anordnungen widersetzen?«
    Opnau zögerte. Der Tamrat wollte sich profilieren und Muskeln spielen lassen, die er gar nicht hatte. Und er war bereit, Perry Rhodan einem ungewissen Schicksal zu überlassen.
    Wem war die Söldnerin eigentlich verpflichtet? Sie dachte an Adlai Kefauver, der ein umsichtiger und ergebnisorientierter Befehlshaber gewesen war. Seine größte Stärke war sein Instinkt gewesen. Er hatte stets und ohne viel nachzudenken die richtige Entscheidung getroffen.
    Sie hingegen war eine Befehlsempfängerin ohne sonderlich viel Sinn für Eigeninitiative. Selbstständige Entscheidungen hatten ihrer Meinung nach im Rahmen einer Aktion ihre Berechtigung; aber nicht, wenn es darum ging, das große Bild im Auge zu behalten.
    Opnau erinnerte sich an den Auftrag, den die Myrmidonen vor der Abreise erhalten hatten: Sie waren verpflichtet, für die Sicherheit der Passagiere der FARYDOON zu sorgen, sie mit Leib und Leben zu beschützen. Und nicht, um Perry Rhodans Anweisungen entgegenzunehmen. »Ich gehorche«, sagte sie schweren Herzens.
    Die zwei Stunden verstrichen ereignislos. Unter anderen Umständen, wenn sie nicht in so ein strenges Zeitkorsett gezwängt gewesen wäre und diesen schweren Ballast der gorraganischen Touristen am Hals gehabt hätte, hätte sie sich selbst auf den Weg gemacht und nach Spuren des Unsterblichen gesucht. So aber ...
    »Es ist so weit«, teilte sie dem Tamrat über Funk mit. »Wir übermitteln euch einen Leitruf. Folgt dem Korridor, den euch die Positroniken der Schutzanzüge vorgeben, und bleibt stets im Schutz der Deflektorschirme. In zehn Minuten seid ihr am Treffpunkt. Wir bereiten mittlerweile die Kaperung von Container XX-28888 vor. Es muss alles rasch gehen, wenn ihr da seid. Mischt euch bitte nicht in die Kampfhandlungen ein.«
    Einige Myrmidonen waren an Bord der CANNAE zurückgeblieben. Sie würden dafür sorgen, dass die Anreise der Gruppe problemlos vor sich gehen würde.
    Opnau gab das Zeichen zum Abmarsch. Der Container, den sie ausgesucht hatte, lag ein wenig isoliert, aber in unmittelbarer Nähe ihrer Leit-stelle. Ein Countdown war ihm zugeordnet worden. Er würde innerhalb der nächsten Stunde auf den Weg ins Unbekannte geschickt werden.
    »Betet«, sagte Karakar Opnau zu ihren Leuten, »betet, wenn ihr irgendwelchen Göttern vertraut.«
    Die Kaperung des Containers ging ebenso problemlos vonstatten wie schon zuvor die Eroberung der Leitstelle. Die Schwammwesen, die mehr als fünfundneunzig Prozent der hiesigen Belegschaft ausmachten, wirkten angesichts des perfekt inszenierten Angriffs der Myrmidonen völlig überfordert. Binnen fünf Minuten war ihre Arbeit getan, die P'loc Dhuyner in der unmittelbaren Umgebung des Containers waren paralysiert und in ein stilles Kämmerlein verfrachtet. Irgendwann würden in einer Überwachungszentrale die Alarmglocken läuten. Angesichts der Laschheit der Schwammwesen hatten sie ein wenig mehr Zeit zur Verfügung als bei anderen Unternehmen; doch sie durften unter keinen Umständen einen Schlendrian einreißen lassen. Sie mussten die ihnen verbleibende Zeit nutzen, so gut es ging.
    Opnau nahm den Container in Augenschein. Er war etwa dreißig Meter lang, zehn Meter breit und mehr als sechs Meter hoch. Schenkte man den P'loc Dhuynern Glauben, war der Innenbereich autark ausgestattet. Es gab Schlaf- und Aufenthaltsbereiche sowie Sanitäranlagen auf zwei Ebenen.
    Der Tamrat und seine Begleiter landeten. Mehr als sechzig Personen waren nun in der Nähe des Containers versammelt, alle im Schutz ihrer Deflektorschirme.
    »Das ist Verrat!«, flüsterte Chaymae Wolkenstein der Anführerin der Myrmidonen zu, »Verrat an Perry Rhodan. Verrat und Mord, sie hielten stets zusammen wie ein Gespann von einverstandnen Teufeln.«
    »Tu gefälligst deine Arbeit!«, blaffte Opnau ihre Stellvertreterin an. »Noch ein einziges Wort von dir, und du wirst es bereuen!«
    »Jawohl, Sir!«, sagte Wolkenstein und fügte mit zittriger, zornunterdrückter Stimme hinzu: »Hohle Töpfe haben den lautesten Klang.« Sie trat beiseite und kümmerte sich um einige Gorragani, die, verwirrt von den vielen neuen Eindrücken, ratlos umherstanden.
    »Hier ist der Türöffner des Containers samt
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